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nds-wolfsburg - Re: [NDS-Wolfsburg] Energiekonzept der Piraten Braunschweig

nds-wolfsburg AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ortsgruppe Wolfsburg (Niedersachsen)

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Re: [NDS-Wolfsburg] Energiekonzept der Piraten Braunschweig


Chronologisch Thread 
  • From: Jürgen Stemke <stemke AT gmx.de>
  • To: "Ortsgruppe Wolfsburg \(Niedersachsen\)" <nds-wolfsburg AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [NDS-Wolfsburg] Energiekonzept der Piraten Braunschweig
  • Date: Wed, 14 Dec 2011 13:07:36 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nds-wolfsburg>
  • List-id: "Ortsgruppe Wolfsburg \(Niedersachsen\)" <nds-wolfsburg.lists.piratenpartei.de>


Am 14.12.2011 um 09:12 schrieb Bjoern:

> Da muss ich leider widersprechen.
> Die Argumentation hinkt meiner Meinung nach!!!
>
> Da steht dass man Photovoltaikanlagen auf die Dächer bringen will.
> Dass das pro kW/h 4x soviel kostet wie Windenergie [1] (doppelte Kosten bei
> halber Laufzeit/Jahr) wird nichtmal erwähnt.
> Die Preise von Naturstrom (Laut Internet 23,40 cent nicht 22,50) sind
> vermutlich nur so günstig weil
> da kaum Solarstrom drin ist sondern hautpsächlich Wasser und Windenergie
> [2].

Die Preise von Naturstrom wurden wegen der Änderung des EE-Gesetzes erst
jetzt erhöht. Diese Änderung macht afaik nur EE-Strom teurer. - EON wirbt
sogar damit, dass deren Strom nicht teurer wird.

Dass Windenergie die deutlich effektivere Wahl ist, steht ausser Frage.
Windenergie lässt sich in Innenstädten nur schwer nutzen, da man hier
Großanlagen nicht verwenden kann und Kleinanlagen eine entsprechend schlechte
Ernte liefern.

In Innenstädten ist daher Solarenergie eine akzeptable Alternative, zudem
erhält man damit auch einen Energiemix, ausserhalb von Wind und Wasser.
Dezentrale Energieerzeugung aus generativen Energien geht in Städten wohl nur
so, oder über E-Gas-Kraftwerke. E-Gas steht aber noch nicht zur Verfügung.
Die Verluste beim Ansatz über E-Gas habe ich nicht im Kopf.

1996 hat eine Arbeit der Uni Hannover am Beispiel Aachen errechnet, dass man
65% des Strombedarfs einer Stadt decken kann, wenn man die vorhandenen
Dachflächen mit Photovoltaik nutzt.


Einzige ökologische Alternative zum Solardach wäre für mich das begrünte Dach
- aber das könnte man sowieso auf den Schattenseiten anbringen.


>
> Die Motivation "ohne Veränderungen an der Landschaft " auszukommen halte
> ich faußerdem ür äußerst fragwürdig.
> Nur deswegen 4x soviel Geld ausgeben möchte ich jedenfalls nicht.

Das Argument meint die Landschaft in der Stadt. Dass bedeutet, der Bürger
braucht keine Angst haben, das Stadtbild würde sich radikal verändern. Es
soll hier auf den Vorteil hingewiesen werden, quasi brach liegende Flächen
zur Ernte nutzen zu können. Flächen, die dann anderweitig nicht zugebaut
werden müssen.

Gegen Großwindkraft in Innenstädten sprechen andere Punkte, z.B.:
* Schattenwurf des Rotors - der macht krank, wenn man das ständig abbekommt.
* Gefahren bei Versagen des Kraftwerks. Also wenn es auseinander fällt

Gegen Klein-Windkraft spricht unter anderem:
* die geringe Ausbeute
* Probleme mit Schwingungen (Körperschall), beim Anbringen an Gebäuden, die
dazu ursprünglich nicht ausgelegt waren

Wo möglich, können auch Wind-Kleinkraftwerke eingesetzt werden. Dazu gibt es
unterschiedliche Konzepte, die bereits am Markt sind.


Sprichst Du die grundsätzliche Frage an, ob man überhaupt noch Photovoltaik
verwenden soll?

Ich vermute, man sollte, denn Sonnenzeiten und Windzeiten treten afaik oft
abwechselnd auf. Bei Strahlendem Wetter ist wenig Wind, bei Sturm und Regen
wenig Sonne.


> Einfach so gegen eine Veränderung sein ohne Angabe von Gründen warum
> Veränderung nun schlecht ist,
> das hätte ich eher von der CDU erwartet. Wir waren doch die mit dem
> Änderhaken.

Dieses Statement verstehe ich nicht. Worauf beziehst Du Dich?
Dezentral den Strom zu erzeugen ist eine Revolution des Energiemarktes und
kann dazu verwendet werden, Quasi-Monopole der Energieerzeuger und der
Netzbetreiber aufzuweichen.

Ich halte das für sehr piratig.
Das Argument "nicht piratig" ist nicht piratig. **


Grüße,
Jürgen.



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