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nds-wolfsburg - Re: [NDS-Wolfsburg] Energiekonzept der Piraten Braunschweig

nds-wolfsburg AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ortsgruppe Wolfsburg (Niedersachsen)

Listenarchiv

Re: [NDS-Wolfsburg] Energiekonzept der Piraten Braunschweig


Chronologisch Thread 
  • From: Jürgen Stemke <stemke AT gmx.de>
  • To: "Ortsgruppe Wolfsburg \(Niedersachsen\)" <nds-wolfsburg AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [NDS-Wolfsburg] Energiekonzept der Piraten Braunschweig
  • Date: Sat, 17 Dec 2011 15:33:19 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nds-wolfsburg>
  • List-id: "Ortsgruppe Wolfsburg \(Niedersachsen\)" <nds-wolfsburg.lists.piratenpartei.de>


Zum Thema hat eben Gunnar was in der AG-Energie gepostet:

Am 10.12.2011 um 18:05 schrieb Gunnar Kaestle:

> Jürgen schrieb:
>
>> für mich ein absolutes "NO GO" PV in dieser Größenordnung weiter
>> auszubauen.
>> Der Stromkunde (leider nur die Kleinabnehmer - sonst wäre es schon lange
>> vom Tisch) zahlt hier 3 stellige Milliardensummen für eine fluktuierende
>> Stromquelle die auch mit der geplanten Erweiterung nicht in den 2
>> stelligen Prozentbereich vordringen wird.
>
> hier will ich gerne widersprechen. Die Stärke der PV ist
> a) ihre gute Skalierbarkeit nach unten,
> b) der weltweite Markt
> sowohl für Sonnenlicht (Input) als auch Strom (Output)
> c) und die halbleiterbasierte Technologie
>
> Aus b) und c) lässt sich über die
> http://de.wikipedia.org/wiki/Erfahrungskurve#Schreibweise
> eine weitere andauernde Kostendegression mit langen Atem ableiten.
>
> a) bedeutet, dass sich diese Technologie fast jeder aufs Dach schnallen
> kann. Die These, damit würde man zu Lasten von Harz-IV-Empfängern nur
> reichen Zahnärzten ein Zusatzeinkommen für ein Segelboot an der Riveria
> finanzieren halte ich für polemisch überspitzt.
>
> a) bedeutet auch, dass ein städtische Wohnungsgesellschaft für sozialen
> Wohnungsbau aktiv werden kann und das Dach (entweder selbst oder über einen
> Energiedienstleister) mit PV ausstatten lässt. Wenn der Strom schon in der
> Kundenanlage (neudeutsch Prosumerzelle) ist, dann kann er auch dort für
> relativ günstiges Geld an die Bewohner verkauft werden, ohne erst
> kaufmännisch ins Netz eingespeist zu werden, damit die Hausbewohner ihn
> wieder mit Netznutzungsgebühren und allen Steuern & Abgaben wieder aus dem
> Netz beziehen können. Günstige Nebenkosten sind im Vermietgeschäft ein
> gutes Argument gegen die Leerstandsquote.
>
> Das klappt mit Blockheizkraftwerken schon seit geraumer Zeit
> http://www.vdi.de/fileadmin/vdi_de/redakteur_dateien/geu_dateien/Abrechnungsvarianten-Text-BWK_7-8-2010.pdf
> und wird bei ersten Mehrfamilienhäusern auch schon angewendet.
> http://www.bhkw-forum.de/board156-rund-ums-bhkw/board158-energieversorger-netzbetreiber-und-messstellenbetrieb-strom/4521-energy-2-0-fallbeispiele-z%C3%A4hlerkaskade-f%C3%BCr-pv-und-bhkw-im-eigenverbrauch-was-hybridstrom/index2.html#post59047
> Die Clearingstelle hat sich des Themas, wie man per Eigenverbrauch beides
> verknüpft, in einem Empfehlungsverfahren auch schon angenommen.
> http://www.clearingstelle-eeg.de/files/2011-2_Stellungnahme_BHKW-Forum.pdf
>
> Neben einer (unverbindlichen, aber fundierten) Aussage der Clearing- stelle
> gibt es schon gefällte Entscheidungen der BNetzA BK6-06-071
> http://www.bundesnetzagentur.de/DE/DieBundesnetzagentur/Beschlusskammern/1BK-Geschaeftszeichen-Datenbank/BK6/2006/2006_001bis100/BK6-06-071/BK6-06-071E_BKV.html?nn=55556
> und der Paragraph 4(3a) aus dem KWK-G mit dem Summenzähler als
> abrechnungsrelevanten Zählpunkt und einer Verrechnung über Unterzähler
> findet sich auch im EnWG, dem "Grundgesetz" des Energierechts.
>
> § 20 Zugang zu den Energieversorgungsnetzen
> (1d) Der Betreiber des Energieversorgungsnetzes, an das eine Kundenanlage
> oder Kundenanlage zur betrieblichen Eigenversorgung angeschlossen ist, hat
> die erforderlichen Zählpunkte zu stellen. Bei der Belieferung der
> Letztverbraucher durch Dritte findet erforderlichenfalls eine Verrechnung
> der Zählwerte über Unterzähler statt.
>
> Der Eigenverbrauch und dazu passende Geschäftsmodelle führen gerade im
> Mehrfamilienhaus zu attraktiven Stromkosten bei den Bewohnern. Die
> Finanzierung, der Betrieb und die Abrechnung solcher zellularer
> Hybridstromanlagen wäre auch ein zukünftiges Betätigungsfeld von
> kundennahen Stadtwerken.
>
> Gruß,
> Gunnar
>
>
> PS. Wer Beispiele kennt, wo ein BHKW mit einer PV-Anlage kombiniert per
> Eigenverbrauchsoption betrieben wird, möge diese Hybridstromanlage bitte
> hier eintragen. Es lebe die Normative Kraft des Faktischen!
> http://www.bhkw-forum.de/board156-rund-ums-bhkw/board158-energieversorger-netzbetreiber-und-messstellenbetrieb-strom/4521-energy-2-0-fallbeispiele-z%C3%A4hlerkaskade-f%C3%BCr-pv-und-bhkw-im-eigenverbrauch-was-hybridstrom


Am 15.12.2011 um 00:15 schrieb Bjoern:

> Am 14.12.2011 22:26, schrieb Jürgen Stemke:
>> Den "Überstrom" sinnvoll zu speichern, dieses Problem ist unbedingt und
>> zügig zu lösen - oder wir brauchen Überkapazität, und schalten dann wieder
>> Kraftwerke ab ...
> Ich denke nicht dass wir das mit dem Speichern in absehbarer Zeit
> hinbekommen. Daran wird ja schon ewig geforscht. Es wird wohl günstiger
> sein einfach ein entsprechende Überkapazität aufzubauen. Das geht geht
> soweit ich weiss gut mit (relativ billig zu bauenden) Gaskraftwerken. Die
> lassen sich wohl recht schnell an und ausschalten und sind auch recht
> effizient (wesentlich weniger CO2 pro kWh als Kohlekraftwerke).

Wie dem auch sei, es gibt bereits jetzt eine Lösung.

>
> Eine Alternative wären Sonnenwärmekraftwerke in Nordafrika und eine
> laaaaaaaaaange HGÜ-Leitung. Sonnenwärmekraftwerke können die Temperatur
> nämlich über 24 Stunden halten und spätestens dann sollte in Nordafrika die
> Sonne wieder rausgekommen sein. Aber das ist nichts was Braunschweig machen
> kann.

Das vor ca. 30 Jahren meine bevorzugte Idee. Inzwischen halte ich das für
keine gute Idee, da man hier einen mit entscheidenden Faktor:
Selbstversorgung vor Ort und Unabhängigkeit von Großkonzernen und von Import
nicht umsetzen kann.

Ursprünglich war ich für diese Idee, da ich dachte, man könne die
Erdöl-Länder dann zum Mitmachen bewegen. Damit werden diese nicht
wirtschaftlich ins Abseits gestellt.

Grüße,
Jürgen.




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