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nds-hameln-pyrmont - Re: [NDS-Hameln-Pyrmont] Nahverkehrskonzepte

nds-hameln-pyrmont AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Hameln-Pyrmont

Listenarchiv

Re: [NDS-Hameln-Pyrmont] Nahverkehrskonzepte


Chronologisch Thread 
  • From: Lars Reineke <mail AT larsreineke.de>
  • To: Kreisverband Hameln-Pyrmont <nds-hameln-pyrmont AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [NDS-Hameln-Pyrmont] Nahverkehrskonzepte
  • Date: Thu, 28 Aug 2014 09:20:24 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nds-hameln-pyrmont>
  • List-id: Kreisverband Hameln-Pyrmont <nds-hameln-pyrmont.lists.piratenpartei.de>


Ich weiß natürlich, dass Radfahren/zu Fuß gehen nicht für jeden eine Option ist. Deswegen habe ich ja auch zugleich darauf hingewiesen, dass eine Reduktion des Autoverkehrs durch bessere Radmobilität auch denen zugute kommt, die aufs Auto _tatsächlich_ angewiesen sind.

Wobei sich schwere Einkäufe auch durchaus mit passendem Fahrradzubehör erledigen lassen. Ich habe mein erstes Auto mit 30 gekauft (aus Faulheit), bis dahin bin ich ausschließlich Fahrrad, Bus und Bahn gefahren. Und: Wer genug Geld hat, ein Auto samt Dauerparkplatz zu unterhalten, kann sich auch ein gebrauchtes Fahrrad leisten. Es gibt übrigens eine Menge Leute, die morgens mit der Bahn nach Hameln fahren, dort am Bahnhof auf ihr dauergeparktes Wegwerffahrrad steigen und dann zur Arbeit fahren. 

Aber grundsätzlich: Als Kommunalpolitiker konzentriere ich mich erstmal auf die großen Problemfelder. Und da sticht vor allem der Berufsverkehr hervor, bzw. dessen morgendlicher und abendlicher Stillstand. 

Die Fischbecker Straße, die Deisterstraße, die Pyrmonter Straße und die Klütstraße sind, sobald die Schulferien beendet sind, zu bestimmten Uhrzeiten (7:30 - 8:30) schlicht mit dem Auto nicht mehr befahrbar. 15 Minuten später könnte man problemlos mit 70 km/h einmal um die Innenstadt fahren, ohne auf andere Verkehrsteilnehmer zu treffen. 

Ich fahre jeden Morgen mit dem Rad an einer Kolonne von Autos rechts vorbei, die fast bis vor meine Haustür führt. Ich wäre vermutlich sogar zu Fuß schneller. 
Ernsthaft: Wenn ich morgens mal über die Klütstraße zur Arbeit fahre (meistens fahre ich durchs Wohnviertel), beginnt bereits an der Neumarkter Allee oder noch früher der Stau. Ich fahre dann kontinuierlich an stehenden Autos rechts vorbei, bis ich hinter der Thiewallbrücke abbiege. Auf der Münsterbrücke führt der Stau bis zum Parkplatz neben der Sumpfblume. 

Das lösen wir nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zumindest nicht ausschließlich. 

Denn die Leute werden trotzdem nicht ihr Auto verkaufen. Dafür ist der Landkreis viel zu zersiedelt. Wir können sie höchstens dazu bewegen, es öfter stehen zu lassen. Und das kriegt man m.E. am besten hin, indem man alternative Verkehrsmittelkombinationen attraktiver macht.

Viele Grüße
Lars


Am 27. August 2014 18:25 schrieb Stephanie Böhning <alohastephi AT googlemail.com>:
Wenn ich euch recht verstehe, braucht man in HM eigentlich kein Auto, weil man innerhalb kürzester Zeit zu Fuß oder mit dem Rad irgendwo ist.
Wie wäre es dann mit Förderungen von Stadträder? Und gegebenenfalls für Car2Go bzw der Stadt gehörende E-Autos?

Das Problem ist nur, wenn man nach außerhalb will. Dann ist man sehr oft auf ein Auto angewiesen. Würde sich ein Ausbau des Schienenverkehrs lohnen? Es wäre umweltfreundlicher und schneller.Was wäre wenn die Bahnen in alle Richtungen fahren würden, die großen Ortschaften abgeklappert werden und von da aus erst die Busse aus die Leute in die einzelnen Dörfer verteilen würden.

Ich glaube auch dass ein größeres Angebot an Nachtbussen am Wochenende nicht schlecht wäre, super viele Leute lassen sich von den Diskos abholen, weil der letzte Bus um 2 fährt. Ich muss dazu sagen, dass ich da nicht den aktuellen Stand kenne, vielleicht hat sich da ja auch schon was getan?

Also ich kann nur sagen, dass man in Hameln und Umgebung richtig gut Fahrrad fahren kann. Vielleicht kann man das ja irgendwie schmackhaft machen, z.b. in dem man Radpedlern die Möglichkeit gibt die Gegebenheiten von z.b. Fitnesscentern zu nutzen um sich wieder frisch zu machen und bei schlechtem Wetter die Sauna zum Aufwärmen benutzen können. Das ist jetzt nur mal dahin gesponnen.


Grosch <groschorama AT gmail.com>:

Ja natürlich sind viele Menschen nach wie vor auf den ÖPNV angewiesen.
Schüler: "Verdient" niemand was dran, weil 95% von denen die Karten bezahlt bekommen und zwar die ÖPNV-Unternehmen das als Einnahmen verbuchen können, gleichzeitig aber der Betrag ja beim LK wiederum fehlt und damit der Verlustausgleich eigentl. nochmals erhöht werden müsste.
Behinderte: Diese dürfen ja auch kostenlos mit den Bussen fahren. Die Unternehmen bekommen dafür eine Pauschale vom Land. Diese ist aber so gering, dass ich nicht mal weiß ob sie für ein ganzes Jahr bei der VHP vierstellig ist.

Ich wollte jetzt auch nicht so klingen, als würde ich nicht über den ÖPNV diskutieren. Ganz im Gegenteil, ich tue dies sogar sehr gerne und bin für alles offen. Aber ich muss auch ehrlich sein und sagen, dass unter gegebenen Umständen auf lokaler Ebene außer punktuellen Verbesserungen mir die Kreativität fehlt, um irgendwo den großen Schlag zu wittern.

Am Meisten wäre uns aus meiner Sicht geholfen, wenn die Landesregierung a) die Förderung für Busse erhöht, sodass zumindest diese nicht mehr so alt sind und b) die rechtliche Grundlage für eine ÖPNV-Umlage geschaffen wird.

Liebe Grüße,
Constantin


Am 27. August 2014 15:52 schrieb Claudia Schumann <claudia.schumann AT piraten-hameln.de>:

Hi,
generell ist an Lars Anmerkungen durchaus was dran, aber es waere anzumerken das nicht jeder ein Faltrad besitzt, und bei mehreren Personen das Ganze schwieriger wird. Ältere und behinderte Menschen und Kinder sind sicherlich nach wie vor auf eine Transportmöglichkeit angewiesen weil nicht alle mal 30 Minuten zu Fuss gehen können oder ein Fahrrad benutzen. Wenn noch ein schwerer Einkauf dazu kommt umso mehr. Es gilt halt viele Aspekte zu berücksichtigen, finde eine Diskussion dazu also durchaus gut, sehe es aber für eine Stadt in der Grösse Hamelns schwieriger als in grösseren Städten.
Lg Claudia

Lars Reineke <mail AT larsreineke.de> hat geschrieben:

Ich sehe das ähnlich skeptisch wie Conny. Außerdem glaube ich mittlerweile, dass sich wirklich neue Mobilitätskonzepte, die auf ÖPNV setzen, in Hameln kaum lohnen. (Selbst Hasselt nimmt mittlerweile wieder 60 Cent pro Fahrt.)

Im Kernstadtbereich ist es so:

Hameln hat einen 30-Minuten-Fußgängerradius. Ich hab's gerade mit Google Maps getestet und kann das aus persönlicher Erfahrung bestätigen. Das heißt, man gelangt in weniger als 30 Minuten von einem beliebigen Punkt in Hameln zum Zentrum/Pferdemarkt. (Vielleicht nicht vom obersten Punkt des Rotenbergs aus, aber den Zahnärzten und Anwälten, die da wohnen, ist ÖPNV eh scheißegal.)

Mit dem Fahrrad verringert sich das Ganze auf 10 Minuten. Ich kann also auf dem Rad in 20 Minuten die gesamte Stadt durchqueren. Wozu sollte ich dann 30 Minuten auf einen Bus warten?

Uber und ähnliche Dienste sind alles andere als eine Lösung, im Gegenteil, noch mehr motorisierten Individualverkehr braucht kein Mensch.

Ich glaube, dass sich Verkehrsentwicklung in Hameln verlagern muss, auch, was den Pendelverkehr angeht. 

Das bedeutet für den Landkreis:

Käme ich von außerhalb, würde ich mit dem Auto bis zum Stadtrand fahren, mir dort irgendwo einen kostenlosen Parkplatz suchen und mit 'nem Faltrad den Rest des Weges fahren. (Eine Parkkarte fürs Rondell kostet AFAIK mehr als 30 Euro im Monat.) Bei schlechtem Wetter geht man den Rest zu Fuß. 

Es geht also meines Erachtens weniger darum, den ÖPNV auszubauen, als die einzelnen Verkehrsmittel besser miteinander zu koppeln, damit umweltfreundliche Verkehrsmittel interessanter werden. 

Radfahren muss beispielsweise so viel attraktiver werden, dass die ganzen Leute, die innerhalb Hamelns mit dem Auto von A nach B fahren, von alleine darauf kommen, dass das Quatsch ist, was sie da machen. (Starkregen mal außen vor.) Das heißt natürlich auch, dass man Autofahrer zugunsten von Radfahrern durch Streckenführung etc. ausbremsen muss. 

Das kommt dann auch denen zugute, die tatsächlich aufs Auto angewiesen sind und würde zugleich dafür sorgen, dass Eltern ihre Kinder unbesorgter mit dem Rad zur Schule fahren lassen könnten. ("So viel Verkehr, da kann ich doch Torben-Hendrik nicht mit dem Fahrrad losschicken, da bringe ich ihn lieber mit dem Auto." "Du bist der Verkehr.")

Viele Grüße
Lars



Am 26. August 2014 22:56 schrieb Constantin Grosch <groschorama AT gmail.com>:
Abgesehen von Uber wurde alles für den Landkreis entweder schon diskutiert, ist in der Vorbereitung oder gibt es bereits. Mobifalt lohnt sich wirtschaftlich 0,0% und ist auch in Kassel kein wirklicher Erfolg. Eine ähnliches, aber minimalisiertes Konzept soll aber für den Landkreis im Probebetrieb vorbereitet werden. Rufbusse gibt es in ähnlicher Variante schon jetzt, nämlich in Form von AnrufSammeltaxen. Diese wurden aber so schlecht angenommen, dass sie in vielen Gemeinden wieder eingestellt wurden.

Gerne kann sich, wer sich interessiert, auch bei mir melden (0157 87111992).

Liebe Grüße,
Constantin


Am 26. August 2014 18:49 schrieb Stephanie Böhning <alohastephi AT googlemail.com>:

Huhu,
ich finde eure Idee übrigens gut.

Ich weiß nicht inwieweit es in dem Rahmen für euch interessant ist, aber bei uns in Hamburg findet demnächst (Oktober?) die Verkehrskonferenz Nord statt, da sollen über alle möglichen Verkehrskonzepte gesprochen werden. Falls das für euch interessant sein sollte, kann ich ja mal ein paar Infos rumschicken.

LG, stephi

Am 26.08.2014 10:21 schrieb "Danny Hartmann" <danny.hartmann AT arcor.de>:
Hallo zusammen,

ich habe mal ein paar Informationen zu möglichen Konzepten für den Nahverkehr gesammelt und ins Piratenpad geschrieben.

Bitte lest euch bei Interesse einfach mal das Pad durch, damit wir beim Plenum in Pyrmont darüber diskutieren können:

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NDS-Hameln-Pyrmont mailing list
NDS-Hameln-Pyrmont AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/nds-hameln-pyrmont

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