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nds-hameln-pyrmont - Re: [NDS-Hameln-Pyrmont] Nahverkehrskonzepte

nds-hameln-pyrmont AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Hameln-Pyrmont

Listenarchiv

Re: [NDS-Hameln-Pyrmont] Nahverkehrskonzepte


Chronologisch Thread 
  • From: Constantin Grosch <groschorama AT gmail.com>
  • To: Kreisverband Hameln-Pyrmont <nds-hameln-pyrmont AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [NDS-Hameln-Pyrmont] Nahverkehrskonzepte
  • Date: Wed, 27 Aug 2014 10:56:29 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nds-hameln-pyrmont>
  • List-id: Kreisverband Hameln-Pyrmont <nds-hameln-pyrmont.lists.piratenpartei.de>

@Danny: Es sei mir vergeben, dass ich nicht aus dem Stand Daten dazu zur Verfügung habe. Wir sind Anfang dieses Jahres zu einer großen ÖPNV-Konferenz in Köln gefahren. Dort wurden auch alle diese "heilsbringenden" Konzepte von den einzelnen Gesellschaften und Kommunen, sowie von Verkehrswissenschaftlern vorgestellt. Ganz ehrlich: Da war keines dabei was für irgendwen einen "Durchbruch" dargestellt hat. Das sind im allerbesten Falle Ergänzungen. Die, und da darf man sich keine Illusion machen, sind aber nicht kostenneutral, sondern sind zusätzliche Aufwendungen.

Grds. sind wir gerade aber an drei Projekten dran: Einerseits wollen wir, sofern die Erprobung in Coppenbrügge gut läuft, weitere Bürgerbusse in den nächsten Jahren etablieren. Außerdem soll eine Erprobung mit einer Kombination aus E-Bikes und bestimmten Buslinien durchgeführt werden. So dass man, ähnlich wie es Lars vorschlägt, verschiedene Verkehrsträger miteinander kombiniert. Das dritte Projekt wird wohl gemeinsam mit der Uni Hamburg erfolgen und wird irgendetwas in Richtung Mitfahrapp und integrierten Busverkehr.

Achso: Wegen leer fahrenden Bussen auf dem Land: Viele davon müssen wegen den Schulkindern fahren. Dann kann es natürlich sein, dass da nur eine Person drin sitzt. Ich bin aber dafür, jede Linie so lange es geht zu halten und auch nicht in eine Art "Ruf-Linie" zu verwandeln, weil das eine weitere Hürde ist, die dann erst recht niemand überwindet. Außerdem müssten die Verkehrsbetriebe ja trotzdem die Busse und auch die Fahrer vorhalten und bezahlen, weil man ja nicht weiß, wie sich im Laufe des Tages dann der Verkehr entwickelt. Du würdest also außer eventl. Spritkosten (die bei Weitem nicht der Hauptposten der Kosten für eine Fahrt sind) nichts sparen und dafür den Verkehr unattraktiver gestalten. Eher kann man Versuchen die Verkehrssituation in den Dörfern durch z.B. Bürgerbusse zu verbessern. Ich weiß auch, dass es da einige Kritikpunkte gibt (Kosten durch Ehrenamt sparen), aber man muss auch mal ehrlich sein: Wenn da ein Bus alle 2h Stunden ins hinterste Kaff fährt und dann keiner mit fährt, darf man mal fragen, ob das sinnvoll ist. Auf den Hauptverbindungen zwischen den Mittelzentren (Hess. Oldendorf, HM, Aerzen, Bad Pyrmont, ...) haben wir ja meist Linien, die im 30min-Takt fahren. Das finde ich für einen Landkreis schon ok. Häufiger fahren die Busse hier in Bielefeld auch nicht. Nur das wir halt noch eine Straßenbahn haben. Aber mit der kann man eben auf dem Lande nicht dienen. 

Ich denke daher, es gibt zwei Dinge an denen unbedingt gearbeitet werden muss:
Einerseits, wie es Lars schon sagte, die Kombination aus verschiedenen Verkehrsträgern und eine weitere Differenzierung für bestimmte Personengruppen. 
Andererseits muss das Preisniveau für Tickets versucht werden möglichst niedrig zu halten. Das ist, das gebe ich gerne zu, sehr schwierig bei steigenden Löhnen und Spritkosten. Deswegen bleibt es auch nicht aus immer zu überprüfen, ob es nicht doch Linien gibt, die so wenig genutzt werden, dass es nicht zu verantworten ist, diese Kosten auf alle umzulegen. Außerdem bin ich natürlich weiterhin ein Freund von umlagefinanziertem ÖPNV. Die Stadt Osnabrück lässt das gerade in einem Gutachten rechtl. prüfen. Mein Wunsch wäre es irgendwann: Dass es nur noch ein ÖPNV-Unternehmen in HM-PY gibt und dieses durch eine Abgabe aller sozialversicherungstätiger Menschen im LK finanziert wird und im Gegenzug der Verkehr ticketfrei durchgeführt wird.



Liebe Grüße,
Constantin


Am 27. August 2014 09:27 schrieb Lars Reineke <mail AT larsreineke.de>:
Ich sehe das ähnlich skeptisch wie Conny. Außerdem glaube ich mittlerweile, dass sich wirklich neue Mobilitätskonzepte, die auf ÖPNV setzen, in Hameln kaum lohnen. (Selbst Hasselt nimmt mittlerweile wieder 60 Cent pro Fahrt.)

Im Kernstadtbereich ist es so:

Hameln hat einen 30-Minuten-Fußgängerradius. Ich hab's gerade mit Google Maps getestet und kann das aus persönlicher Erfahrung bestätigen. Das heißt, man gelangt in weniger als 30 Minuten von einem beliebigen Punkt in Hameln zum Zentrum/Pferdemarkt. (Vielleicht nicht vom obersten Punkt des Rotenbergs aus, aber den Zahnärzten und Anwälten, die da wohnen, ist ÖPNV eh scheißegal.)

Mit dem Fahrrad verringert sich das Ganze auf 10 Minuten. Ich kann also auf dem Rad in 20 Minuten die gesamte Stadt durchqueren. Wozu sollte ich dann 30 Minuten auf einen Bus warten?

Uber und ähnliche Dienste sind alles andere als eine Lösung, im Gegenteil, noch mehr motorisierten Individualverkehr braucht kein Mensch.

Ich glaube, dass sich Verkehrsentwicklung in Hameln verlagern muss, auch, was den Pendelverkehr angeht. 

Das bedeutet für den Landkreis:

Käme ich von außerhalb, würde ich mit dem Auto bis zum Stadtrand fahren, mir dort irgendwo einen kostenlosen Parkplatz suchen und mit 'nem Faltrad den Rest des Weges fahren. (Eine Parkkarte fürs Rondell kostet AFAIK mehr als 30 Euro im Monat.) Bei schlechtem Wetter geht man den Rest zu Fuß. 

Es geht also meines Erachtens weniger darum, den ÖPNV auszubauen, als die einzelnen Verkehrsmittel besser miteinander zu koppeln, damit umweltfreundliche Verkehrsmittel interessanter werden. 

Radfahren muss beispielsweise so viel attraktiver werden, dass die ganzen Leute, die innerhalb Hamelns mit dem Auto von A nach B fahren, von alleine darauf kommen, dass das Quatsch ist, was sie da machen. (Starkregen mal außen vor.) Das heißt natürlich auch, dass man Autofahrer zugunsten von Radfahrern durch Streckenführung etc. ausbremsen muss. 

Das kommt dann auch denen zugute, die tatsächlich aufs Auto angewiesen sind und würde zugleich dafür sorgen, dass Eltern ihre Kinder unbesorgter mit dem Rad zur Schule fahren lassen könnten. ("So viel Verkehr, da kann ich doch Torben-Hendrik nicht mit dem Fahrrad losschicken, da bringe ich ihn lieber mit dem Auto." "Du bist der Verkehr.")

Viele Grüße
Lars



Am 26. August 2014 22:56 schrieb Constantin Grosch <groschorama AT gmail.com>:

Abgesehen von Uber wurde alles für den Landkreis entweder schon diskutiert, ist in der Vorbereitung oder gibt es bereits. Mobifalt lohnt sich wirtschaftlich 0,0% und ist auch in Kassel kein wirklicher Erfolg. Eine ähnliches, aber minimalisiertes Konzept soll aber für den Landkreis im Probebetrieb vorbereitet werden. Rufbusse gibt es in ähnlicher Variante schon jetzt, nämlich in Form von AnrufSammeltaxen. Diese wurden aber so schlecht angenommen, dass sie in vielen Gemeinden wieder eingestellt wurden.

Gerne kann sich, wer sich interessiert, auch bei mir melden (0157 87111992).

Liebe Grüße,
Constantin


Am 26. August 2014 18:49 schrieb Stephanie Böhning <alohastephi AT googlemail.com>:

Huhu,
ich finde eure Idee übrigens gut.

Ich weiß nicht inwieweit es in dem Rahmen für euch interessant ist, aber bei uns in Hamburg findet demnächst (Oktober?) die Verkehrskonferenz Nord statt, da sollen über alle möglichen Verkehrskonzepte gesprochen werden. Falls das für euch interessant sein sollte, kann ich ja mal ein paar Infos rumschicken.

LG, stephi

Am 26.08.2014 10:21 schrieb "Danny Hartmann" <danny.hartmann AT arcor.de>:
Hallo zusammen,

ich habe mal ein paar Informationen zu möglichen Konzepten für den Nahverkehr gesammelt und ins Piratenpad geschrieben.

Bitte lest euch bei Interesse einfach mal das Pad durch, damit wir beim Plenum in Pyrmont darüber diskutieren können:

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NDS-Hameln-Pyrmont mailing list
NDS-Hameln-Pyrmont AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/nds-hameln-pyrmont

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