hamm AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Ortsgruppe Hamm (Nordrhein-Westfalen)
Listenarchiv
- From: "K. J." <jopiku AT googlemail.com>
- To: Ralf Kern <kern.ralf AT gmx.de>
- Cc: hamm AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Hamm] Fwd: ÖPNV in Hamm
- Date: Mon, 27 Aug 2012 03:21:50 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/private/hamm>
- List-id: "Ortsgruppe Hamm \(Nordrhein-Westfalen\)" <hamm.lists.piratenpartei.de>
Hallo,
Hallo,
ich habe mich ein wenig mit dem Masterplan befasst.
Es gäbe da einige Maßnahmen die, aus meiner Sicht, durch uns Piraten beantragungsswürdig erscheinen.
Eine wichtiger Punkt sind die Bus-Linien Pelkum/Herringen (3/1) die im Halbstundentakt unsere Mitbürger befördern. Dieser Rhythmus ist, eben für die westlichen, dicht besiedelten Gebiete, viel zu weit gestreckt. Man bedenke, dass die Verkehrsmittelwahl für Bus und Bahn in Hamm bei 10%, und in den Stadtbezirken Herringen und Mitte bei ca. 15% liegen. (Rhynern 4%)
Der Nahverkehrsplan (NVP 2005) sieht für die Attraktivierung des Busverkehrs in Herringen folgende Maßnahmen vor:
· Schaffung einer zentralen Haltestelle am Herringer Markt in
der Neufchateaustraße
· Führung der Linie 1 über den Hauptbahnhof
· Bessere Erschließung Westherringens durch Beidrichtungsverkehr.
Eine Taktverkürzung ist scheinbar nicht geplant.
Eine Änderung auf 20-, oder gar 15-Minuten-Takt erachte ich als sinnvoll.
Weiterhin wäre eine bessere Busanbindung Herringen-Pelkum-Bockum-Hövel, ähnlich der alten Line 13, sinnvoll, und es gibt viele Gründe die dafür sprächen.
Ich glaube,dass auch Herr Ulrich Endom (SPD; Angehöriger der Bezirksvertretung Herringen, nun auch Ratsherr) sich dieses Themas annehmen würde, wie bereits im Artikel „Adolf-Michael-Knipper legt Mandat wieder“ am 25.Aug. durch den WA beschrieben wurde.
Ferner wäre das z.B. ein "Aushängeschild" für einen noch zu planenden Infostand an den Standorten Herringen/Pelkum/Bockum-Hövel!
Gruß
Ralf
Am 06.08.2012 23:08, schrieb Martin Böckel:
Zur Info schonmal für übermorgen... Martin Anfang der weitergeleiteten Nachricht:Gedanken zur Nahverkehrssituation in Hamm im Jahr 2012 von Robert Grimmell 1. Grundsätzliches Der Nahverkehr in Hamm ist aus dem 1961 stillgelegten Straßenbahnbetrieb hervorgegangen. Dieser Betrieb bediente bereits die wichtigsten Verkehrsachsen, die es in Hamm so im Grunde noch heute gibt. So gab es Linien von der Innenstadt nach Pelkum, Hamm/Süden, Hamm/Osten und Bockum-Hövel. Zudem gab es noch die Ruhr-Lippe-Kleinbahnen mit Ihren Strecken nach Lippborg (die heute von der Museumseisenbahn befahren wird) und nach Werl über Rhynern. Die heute am stärksten nachgefragten Abschnitte des Busnetzes sind eben diese Strecken, die Linie 3 (Pelkum - Hamm/Osten), 4 (Bockum), 22 (Hamm/Süden - Rhynern als Nachfolger von Straßenbahn und Kleinbahn). Viele Städte in Westdeutschland haben ihre Straßenbahnen seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts stillgelegt, einige aber nicht. Diese Betriebe haben das Potential Ihrer Strecken erkannt und die Strecken zu modernen Stadtbahnen ausgebaut, die Ihre Fahrgäste schnell und bequem transportieren. Als Beispiel sei hier z.B. Bielefeld genannt. Andere Städte haben die Fehler der Vergangenheit sogar revidiert und die Straßenbahn wieder eingeführt, hier sei Heilbronn genannt, wo gerade der Baubeginn einer zweiten Strecke durch die Stadt ins Umland gefeiert wurde. Die Möglichkeit sich im städtischen Bereich schnell und bequem bewegen zu können, ohne zwangsweise das Auto zu nutzen, ist ein wichtiger Standortfaktor einer Stadt, der in Zukunft eher noch wichtiger werden wird. Hamm hat hier eigentlich ideale Ausgangsvoraussetzungen. Die Stadt ist optimal ans Schienennetz angebunden und bietet seinen Gästen die Anreise mit der Bahn geradezu an. Daher ist es umso wichtiger, dass der Bahnreisende dann auch sein Ziel im Stadtgebiet problemlos erreichen kann. Leider muss man bei der Verkehrspolitik der Stadt in Bezug auf den ÖPNV beklagen, dass das Interesse der Politik an diesem Thema sehr gering ist. Man begnügt sich mit dem was man hat. Da wo man Verbesserungen vornimmt, sind dies z.T. reine Symbolmaßnahmen, wie die Anbindung des Bahnhofs Bockum-Hövel an das Busnetz. Dazu später mehr. Im Folgenden sind beispielhaft drei Verbesserungsvorschläge am jetzigen Netz aufgeführt. 2. Derzeitige Probleme und mögliche Verbesserungen 2.1 Bf. Bockum-Hövel Vor einigen Jahren hat man den Platz am Bahnhof Bockum-Hövel ausgebaut und die Parkplätze dort befestigt. Die Parkplatzsituation dort war und ist äußerst angespannt, werktäglich stehen dort zahlreiche PKW. Die Menschen nutzen nämlich den Bahnhof immer stärker, um von dort Arbeitsplätze oder die Hochschulen in Münster zu erreichen. Die Fahrgastzahlen sind stark angestiegen, seit dort halbstündlich ein Zug nach Münster abfährt. Der Bahnhof liegt abseits, nicht gerade fußläufig von Bockum-Hövel aus erreichbar. Eine ÖPNV-Anbindung des Bahnhofs ist daher sehr sinnvoll. Leider ist er sehr schlecht umgesetzt. Von zwei Fahrten der Linie 2 fährt nur eine den Bahnhof an, während die andere am Wendeplatz Uhlenfeld endet und dort Pause macht. Der Bus trifft zur Minute :48 ein, der Zug nach Münster fährt zur Minute :54 ab. Leider fährt er dann schon zur Minute :58 wieder ab, drei Minuten vor der Ankunft des Zuges aus Münster, vier Minuten nach dem Zug aus Hamm. Hier haben wir also eine Busverbindung zum Bahnhof, mit der einer der beiden Züge pro Stunde erreicht wird, mit dem man aber nicht wieder zurück nach Bockum-Hövel fahren kann. Diese Anbindung wirkt so, als hätte man mit Gewalt die Anbindung realisieren wollen, aber ohne zusätzliche Kosten und ohne Rücksicht auf eine wirkliche praktische Nutzbarkeit der Verbindung. Hinzu kommt noch, dass die Linie 2 nur Teile Hövels erschließt und Bockum nur zu einem kleinen Teil. Verbesserungvorschlag: Einführung einer Stadtteillinie für Bockum-Hövel, die zumindest in der Hauptverkehrszeit morgens und nachmittags eine Runde durch ganz Bockum-Hövel dreht und Fahrgäste zu jedem Zug zum Bahnhof fährt und auch Fahrgäste wieder vom Zug nach Hause bringt. 30-Minuten-Takt. 2.2 Samstagsverkehr Wenn man samstags in Hamm unterwegs ist, fällt auf, dass ab morgens bis ca. 14 Uhr ähnlich wie montags bis freitags gefahren wird, danach aber im Prinzip wie sonntags gefahren wird. Das bedeutet 30-Minuten-Takt auf den Hauptachsen. Bei manchen Verbindungen, wie z.B. der 7/17 Richtung Nordherringen und Berge wechselt man direkt vom 15-Minuten-Takt in einen 60-Minuten-Takt. Der Zeitpunkt, ca. 14 Uhr, für den Taktwechsel stammt noch aus Zeiten, als der Samstagsverkehr sich auf den Vormittag konzentrierte, da die Geschäfte um 14 Uhr schlossen. Verbesserungsvorschlag: Den Takt in in Vormittagsstunden des Samstags dehnen, dafür diesen gedehnten Takt bis abends durchhalten. Beispielsweise könnte auf den Hauptachsen im 20-Minuten-Takt verkehrt werden. Für manche Einzellinien würde dies zwar einen schlechter merkbaren 40-Minuten-Takt bedeuten, aber eine deutlich häufigere Fahrtmöglichkeit, was letztlich attraktiver ist. 2.3 Nachtbusverkehr Seit einigen Jahren gibt es in Hamm am Wochenende ein Nachtbus-Angebot. Die Nachtbuslinien brechen jeweils um 0, 1 und 2 Uhr vom Hauptbahnhof zu einer Runde auf und kehren zum Bahnhof zurück. Dieses Angebot soll es Fahrgästen auch ermöglichen mit dem Nachtbus zum Bahnhof zu fahren und dort in eine andere Nachtbus-Linie umzusteigen, um ihr Ziel zu erreichen. Allerdings trifft die erste Nachtbuslinie bereits zur Minute :39 am Bahnhof ein (N111 aus/nach Heessen), die letzte zur Minute :49 (N107 aus/nach Herringen). Fährt man mit der Linie N111, muss man also nachts am Bahnhof 21 Minuten warten, bis man weiterfahren kann. Das ist wenig attraktiv. Leider verkehren die Nachtbuslinien auch nicht vor Wochenfeiertagen, sodass an langen Wochenende wie z.B. Pfingsten keine Fahrmöglichkeit besteht. Verbesserungsvorschlag: Optimierung der Nachtbuslinienwege, Nutzung der Zeit um weitere Gebiete zu bedienen. Die Nachtbusse kommen dann einheitlich zur Minute :55 am Bahnhof an und bieten Umsteigemöglichkeiten untereinander. Ausweitung des Angebots auf alle Nächte, auf die allgemeine Feiertage folgen. 3. Zukunftspläne Der Hammer Nahverkehr braucht zur Attraktivitätssteigerung auch andere Perspektiven. Daher sollten die Planungen für eine Stadtbahnlinie weiterverfolgt werden. Dabei könnten Bockum-Hövel und Werries über den Hauptbahnhof unter Ausnutzung bestehender Zechenbahntrassen verbunden werden. Diese Strecke kann dann mit der ebenfalls projektierten RegionalStadtBahn Dortmund-Bergkamen-Hamm verbunden werden. Auch im städteverbindenden Schienenverkehr sollte darüber nachgedacht werden, ob man großen Teilen der Bevölkerung nicht Zugang zu den Zügen ermöglicht werden soll, wo Züge jetzt ohne Halt durchfahren. Neben dem in Planung befindlichen Haltepunkt in Westtünnen sollte man auch über Halte in Wiescherhöfen und ggf. über die Wiedereinführung des Personenverkehrs auf der Bahnstrecke Hamm-Lünen Süd-Dortmund (Hamm-Osterfelder Bahn) mit einem Halt in Pelkum nachdenken.
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