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hamm - [Hamm] Fwd: ÖPNV in Hamm

hamm AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ortsgruppe Hamm (Nordrhein-Westfalen)

Listenarchiv

[Hamm] Fwd: ÖPNV in Hamm


Chronologisch Thread 
  • From: Martin Böckel <martin.boeckel AT piratenpartei-nrw.de>
  • To: Mailingliste Hamm <Hamm AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Hamm] Fwd: ÖPNV in Hamm
  • Date: Mon, 6 Aug 2012 23:08:49 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/private/hamm>
  • List-id: "Ortsgruppe Hamm \(Nordrhein-Westfalen\)" <hamm.lists.piratenpartei.de>

Zur Info schonmal für übermorgen...

Martin

Anfang der weitergeleiteten Nachricht:

> Gedanken zur Nahverkehrssituation in Hamm im Jahr 2012
>
> von Robert Grimmell
>
>
> 1. Grundsätzliches
>
> Der Nahverkehr in Hamm ist aus dem 1961 stillgelegten Straßenbahnbetrieb
> hervorgegangen. Dieser Betrieb bediente bereits die wichtigsten
> Verkehrsachsen, die es in Hamm so im Grunde noch heute gibt. So gab es
> Linien von der Innenstadt nach Pelkum, Hamm/Süden, Hamm/Osten und
> Bockum-Hövel. Zudem gab es noch die Ruhr-Lippe-Kleinbahnen mit Ihren
> Strecken nach Lippborg (die heute von der Museumseisenbahn befahren
> wird) und nach Werl über Rhynern.
> Die heute am stärksten nachgefragten Abschnitte des Busnetzes sind eben
> diese Strecken, die Linie 3 (Pelkum - Hamm/Osten), 4 (Bockum), 22
> (Hamm/Süden - Rhynern als Nachfolger von Straßenbahn und Kleinbahn).
> Viele Städte in Westdeutschland haben ihre Straßenbahnen seit den 60er
> Jahren des vorigen Jahrhunderts stillgelegt, einige aber nicht. Diese
> Betriebe haben das Potential Ihrer Strecken erkannt und die Strecken zu
> modernen Stadtbahnen ausgebaut, die Ihre Fahrgäste schnell und bequem
> transportieren. Als Beispiel sei hier z.B. Bielefeld genannt.
> Andere Städte haben die Fehler der Vergangenheit sogar revidiert und die
> Straßenbahn wieder eingeführt, hier sei Heilbronn genannt, wo gerade der
> Baubeginn einer zweiten Strecke durch die Stadt ins Umland gefeiert wurde.
> Die Möglichkeit sich im städtischen Bereich schnell und bequem bewegen
> zu können, ohne zwangsweise das Auto zu nutzen, ist ein wichtiger
> Standortfaktor einer Stadt, der in Zukunft eher noch wichtiger werden wird.
> Hamm hat hier eigentlich ideale Ausgangsvoraussetzungen. Die Stadt ist
> optimal ans Schienennetz angebunden und bietet seinen Gästen die Anreise
> mit der Bahn geradezu an. Daher ist es umso wichtiger, dass der
> Bahnreisende dann auch sein Ziel im Stadtgebiet problemlos erreichen kann.
> Leider muss man bei der Verkehrspolitik der Stadt in Bezug auf den ÖPNV
> beklagen, dass das Interesse der Politik an diesem Thema sehr gering
> ist. Man begnügt sich mit dem was man hat. Da wo man Verbesserungen
> vornimmt, sind dies z.T. reine Symbolmaßnahmen, wie die Anbindung des
> Bahnhofs Bockum-Hövel an das Busnetz. Dazu später mehr.
>
> Im Folgenden sind beispielhaft drei Verbesserungsvorschläge am jetzigen
> Netz aufgeführt.
>
>
> 2. Derzeitige Probleme und mögliche Verbesserungen
>
> 2.1 Bf. Bockum-Hövel
>
> Vor einigen Jahren hat man den Platz am Bahnhof Bockum-Hövel ausgebaut
> und die Parkplätze dort befestigt. Die Parkplatzsituation dort war und
> ist äußerst angespannt, werktäglich stehen dort zahlreiche PKW. Die
> Menschen nutzen nämlich den Bahnhof immer stärker, um von dort
> Arbeitsplätze oder die Hochschulen in Münster zu erreichen. Die
> Fahrgastzahlen sind stark angestiegen, seit dort halbstündlich ein Zug
> nach Münster abfährt.
> Der Bahnhof liegt abseits, nicht gerade fußläufig von Bockum-Hövel aus
> erreichbar. Eine ÖPNV-Anbindung des Bahnhofs ist daher sehr sinnvoll.
> Leider ist er sehr schlecht umgesetzt. Von zwei Fahrten der Linie 2
> fährt nur eine den Bahnhof an, während die andere am Wendeplatz
> Uhlenfeld endet und dort Pause macht.
> Der Bus trifft zur Minute :48 ein, der Zug nach Münster fährt zur Minute
> :54 ab. Leider fährt er dann schon zur Minute :58 wieder ab, drei
> Minuten vor der Ankunft des Zuges aus Münster, vier Minuten nach dem Zug
> aus Hamm.
> Hier haben wir also eine Busverbindung zum Bahnhof, mit der einer der
> beiden Züge pro Stunde erreicht wird, mit dem man aber nicht wieder
> zurück nach Bockum-Hövel fahren kann. Diese Anbindung wirkt so, als
> hätte man mit Gewalt die Anbindung realisieren wollen, aber ohne
> zusätzliche Kosten und ohne Rücksicht auf eine wirkliche praktische
> Nutzbarkeit der Verbindung.
> Hinzu kommt noch, dass die Linie 2 nur Teile Hövels erschließt und
> Bockum nur zu einem kleinen Teil.
>
> Verbesserungvorschlag:
> Einführung einer Stadtteillinie für Bockum-Hövel, die zumindest in der
> Hauptverkehrszeit morgens und nachmittags eine Runde durch ganz
> Bockum-Hövel dreht und Fahrgäste zu jedem Zug zum Bahnhof fährt und auch
> Fahrgäste wieder vom Zug nach Hause bringt.
> 30-Minuten-Takt.
>
>
> 2.2 Samstagsverkehr
>
> Wenn man samstags in Hamm unterwegs ist, fällt auf, dass ab morgens bis
> ca. 14 Uhr ähnlich wie montags bis freitags gefahren wird, danach aber
> im Prinzip wie sonntags gefahren wird. Das bedeutet 30-Minuten-Takt auf
> den Hauptachsen. Bei manchen Verbindungen, wie z.B. der 7/17 Richtung
> Nordherringen und Berge wechselt man direkt vom 15-Minuten-Takt in einen
> 60-Minuten-Takt. Der Zeitpunkt, ca. 14 Uhr, für den Taktwechsel stammt
> noch aus Zeiten, als der Samstagsverkehr sich auf den Vormittag
> konzentrierte, da die Geschäfte um 14 Uhr schlossen.
>
> Verbesserungsvorschlag:
> Den Takt in in Vormittagsstunden des Samstags dehnen, dafür diesen
> gedehnten Takt bis abends durchhalten. Beispielsweise könnte auf den
> Hauptachsen im 20-Minuten-Takt verkehrt werden. Für manche Einzellinien
> würde dies zwar einen schlechter merkbaren 40-Minuten-Takt bedeuten,
> aber eine deutlich häufigere Fahrtmöglichkeit, was letztlich attraktiver
> ist.
>
> 2.3 Nachtbusverkehr
>
> Seit einigen Jahren gibt es in Hamm am Wochenende ein Nachtbus-Angebot.
> Die Nachtbuslinien brechen jeweils um 0, 1 und 2 Uhr vom Hauptbahnhof zu
> einer Runde auf und kehren zum Bahnhof zurück.
> Dieses Angebot soll es Fahrgästen auch ermöglichen mit dem Nachtbus zum
> Bahnhof zu fahren und dort in eine andere Nachtbus-Linie umzusteigen, um
> ihr Ziel zu erreichen.
> Allerdings trifft die erste Nachtbuslinie bereits zur Minute :39 am
> Bahnhof ein (N111 aus/nach Heessen), die letzte zur Minute :49 (N107
> aus/nach Herringen). Fährt man mit der Linie N111, muss man also nachts
> am Bahnhof 21 Minuten warten, bis man weiterfahren kann. Das ist wenig
> attraktiv.
> Leider verkehren die Nachtbuslinien auch nicht vor Wochenfeiertagen,
> sodass an langen Wochenende wie z.B. Pfingsten keine Fahrmöglichkeit
> besteht.
>
> Verbesserungsvorschlag:
> Optimierung der Nachtbuslinienwege, Nutzung der Zeit um weitere Gebiete
> zu bedienen. Die Nachtbusse kommen dann einheitlich zur Minute :55 am
> Bahnhof an und bieten Umsteigemöglichkeiten untereinander.
> Ausweitung des Angebots auf alle Nächte, auf die allgemeine Feiertage
> folgen.
>
>
> 3. Zukunftspläne
>
> Der Hammer Nahverkehr braucht zur Attraktivitätssteigerung auch andere
> Perspektiven. Daher sollten die Planungen für eine Stadtbahnlinie
> weiterverfolgt werden. Dabei könnten Bockum-Hövel und Werries über den
> Hauptbahnhof unter Ausnutzung bestehender Zechenbahntrassen verbunden
> werden.
> Diese Strecke kann dann mit der ebenfalls projektierten
> RegionalStadtBahn Dortmund-Bergkamen-Hamm verbunden werden.
> Auch im städteverbindenden Schienenverkehr sollte darüber nachgedacht
> werden, ob man großen Teilen der Bevölkerung nicht Zugang zu den Zügen
> ermöglicht werden soll, wo Züge jetzt ohne Halt durchfahren. Neben dem
> in Planung befindlichen Haltepunkt in Westtünnen sollte man auch über
> Halte in Wiescherhöfen und ggf. über die Wiedereinführung des
> Personenverkehrs auf der Bahnstrecke Hamm-Lünen Süd-Dortmund
> (Hamm-Osterfelder Bahn) mit einem Halt in Pelkum nachdenken.





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