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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] DIE LINKE

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] DIE LINKE


Chronologisch Thread 
  • From: volkert <tomalavr AT aol.com>
  • To: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] DIE LINKE
  • Date: Sat, 18 Jul 2015 10:01:31 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Dieser "wertvolle Beitrag "der LINKEN zeigt sehr illustrativ wie Propaganda funktioniert:
1. Zeige, dass du ein integerer  Mensch bist der seine Handlungen an ethischen Maßstäben ausrichtet
2. Zeige, dass die Anderen nicht den ethischen Maßstäben entsprechen, sich unmoralisch verhalten und sich damit außerhalb der sittlichen Ordnung des Gemeinwesens bewegen.
3. Zeige, dass die Anderen auf Grund der fehlenden Gesittung keine Skrupel haben die Mehrheit des sittsamen Gemeinwesens durch offensichtliche Diskriminierung in ihrem Selbstverständnis zu verletzten.
4. Es genügt allein die Behauptung, dass die Anderen sich unsittlich/unethisch verhalten.
5. Verzichte darauf Informationen zu liefern, die dazu geeignet sind das unethische Verhalten der Anderen in Zweifel zu ziehen.
Das ist die gleiche Strategie, wie Colin Powell 2003 sie in seiner UN-Rede angewendet hat um den Irak-Krieg zu rechtfertigen, was ja scheinbar ganz gut geklappt hat.
Die Gegenrede vom französischen Außenminister Villepin war zwar brilliant und grundehrlich zeigte jedoch kaum Wirkung, da durch die Rede von Colin Powell  das Meinungsspektrum bereits festgelegt war.

Durch diese Propagandastrategie wird beim Rezipienten ein "Wir-Gefühl" erzeugt. Wir sind die Guten, die Besseren. Die anderen sind die Schlechten, die Bösen.
Dass hierbei die "Anderen" ausgegrenzt/diskriminiert werden spielt keine Rolle, denn "wir" sind ja die Guten, die sich im Besitz der moralischen Überlegenheit wissen.     

Zum Meinungs- und Empörungsmanagement kann ich den folgenden Beitrag auf Youtube empfehlen:
https://www.youtube.com/watch?v=Rx5SZrOsb6M

Der für mich wichtigste Satz daraus:
"Wer den Bereich des öffentlichen Meinungsspektrums festlegen kann, bestimmt auch die Gruppenmeinung und insbesondere die Urteile über das was als "extrem" anzusehen ist."

MfG
volker t.




Am 17.07.2015 um 15:53 schrieb Ralf Hagen:
Hallo,


... und auch das deLiF hat dazu schon geschrieben:
http://www.delif.de/2015/07/rohrkrepierer-links/

wenn auch leider größtenteils unbeachtet.

73
Dingo

Am 17.07.2015 um 14:56 schrieb Katja Triebel:
Dazu gibt es noch einen 2. und 3. Teil:

Links unten als Kommentar:

https://legalwaffenbesitzer.wordpress.com/2015/07/11/vorurteile-der-linken-entkraeftet-vom-schwulen-schuetzen-ratsherrn/





Guten Tag charly.strolchi AT t-online.de,

am Freitag, 17. Juli 2015 um 14:38 schrieben Sie:

 

        
Ich bekam das zugeschickt und möchte es jetzt mal weiterleiten, Vorfall in Düsseldorf.

        
 

        
Gruß Uwe Weber

 

        
".....Das Vereine, auch Traditionsvereine, bei der Stadt
Zuschüsse für Bauten, Renovierungen oder Aktivitäten beantragen ist
ein recht normaler Vorgang. Über solche Anträge wird in der
Bezirksvertretung entschieden, dass es hin und wieder Kontrastimmen
gibt liegt und ist im Sinne der Demokratie. 

        
Ungewöhnlicher ist es wenn ein Veto aus Unwissenheit erfolgt und
sichtbar wird, dass der / die Politiker ihrer Informationspflicht,
welche sie für eine neutrale Abstimmung brauchen, überhaupt nicht
nachgekommen sind. Bedenklich aber wird es, wenn eine solche
Ablehnung zudem noch beleidigende, unwahre und diskreditierende
Inhalte enthält.So geschehen in einer Stellungsname der LINKEN zu
einem Antrag eines Schützenvereins in Düsseldorf,der für ein Projekt
einen Zuschuss von 400 € beantragt hatte. 

        
Die Fraktion die LINKE begründet die Ablehnung mit folgendem Wortlaut:
„…wir als Fraktion DIE LINKE sind gegen diesen Zuschuss.
 Gerade, wenn wir diese Art des Brauchtums der Schützen mal z.B.
durch die Augen von Kindern betrachten.

        
Was sehen und lernen die Kinder daraus:
 Uniformierte Männer, die im Gleichschritt durch die Straßen ziehen.
 Dabei fließt sehr viel Bier und abends können diese Herren nicht mehr gerade gehen.
 Das ganze wird begleitet von Marschmusik, die ihren Ursprung in
den Kriegen des 18. und 19. Jahrhunderts hatte.
 Der Höhepunkt der Schützenzüge ist dann das Schießen, also
Gewaltverherrlichung durch Waffen.
 Mädchen lernen, dass sie nur Begleitung sein können.
Alkoholkonsum, Marschieren und Schießen ist nur was für Jungen und
Männer.

        
Auch haben Migranten und Homosexuelle, und alles, was nicht
typisch deutsch ist, hier kaum Aussicht auf Integration.
 Dieses Brauchtum lässt sich kaum mehr in unserer heutigen Lebenswelt vermitteln.
 Diese Dinge fördern somit nicht das gemeinsame Leben und Wohnen in unserer Stadt.
 Die Bezirksvertretung ist aber für alle Einwohnerinnen und
Einwohner unserer Stadtteile Repräsentant.
 Von daher melden wir ein Veto an.“

        
Anja Vorspel und Dieter Sawalies

        
Die Vorsitzende der IGDS, Britta Damm, bekam von verschiedenen
Seiten Kenntnis und lud die Vertreter der Linken für das
bevorstehende Jubiläumsschützenfest offiziell aus. Selbst von
anderen Mitgliedern der Bezirksvertretung gab es hierzu empörte
Stimmen:

        
Antwort eines BV Mitglieds und Schütze an die LINKE:
„Ich wähle bewusst den Verteiler an den die Ablehnung der
Unterstützung das Bühnenbilds der Schützen gegangen ist..
 Vielleicht bringt es den einen oder die andere der Mandatsträger
/ Mitglieder der Partei Die Linke zum nachdenken! 
 Es wäre  besser gewesen man hatte nur ein Veto eingelegt,
anstatt zu diskriminieren, zu unterstellen oder zu verleugnen.

        
Ich bin erschüttert wie hier von einer  "Demokratischen Partei" Menschen differiert werden.
 Vielleicht  eignet sich das Sommerloch doch dafür eine
öffentliche  Diskussion über den Stellenwert der Schützen und damit
des Ehrenamtes zu führen“

        
Ein Ratsherr der Stadt Düsseldorf (ebenfalls Schütze) antwortete wie folgt:

        
„ werte Kolleginnen und Kollegen im Stadtbezirk 3, in meinen
Leben ist mir schon viel untergekommen, überwiegend lese ich es und
denke mir mein Teil. Diesmal kann ich und will ich nicht schweigen. 
Hier kann ich nur zu sagen wehret den Anfängen!

        
Ihr diskreditiert Menschen die sich der Tradition, der Heimat,
dem Brauchtum und dem sozialen Engagement verbunden fühlen.
Schützenbrüder werden von Euch als Alkoholiker,
Gewaltverherrlicher dargestellt und verunglimpft.
Ihr habt es sicherlich nicht aus Kinderaugen betrachtet sondern
Ihr habt Eure persönliche Einstellung und eurer Partei zu den
Schützen dargelegt.
Denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Kinder begeistert sind
wenn sie die Schützen durch die Straßen ziehen sehen und die Musik
hören.

        
Schützen trinken nicht mehr oder weniger wie BV Mitglieder,
Parteifunktionäre, Fußballer etc., dass da auch mal der ein oder
andere einen über den Durst trinkt ist nun mal so. 
Ich denke das habt ihr auch schon das eine oder andere Mal selbst getan.
Das Schießen ist ein sportlicher Wettkampf nicht mehr und nicht weniger.
Es ist analog zusehen wie z.B. Sperrwerfen, Bogenschießen oder
Kugelstoßen.  Das sind alles Olympische Sportarten, wie auch das
Schießen mit einem Gewehr. 

        
Ihr schreibt Mädchen dürfen nur begleiten.
Da kristallisiert sich Eurer Nichtwissen bzw. Eure Vorurteile
gegenüber dem Schützenbrauchtum heraus. In vielen Schützenvereinen
gibt es auch Schützenschwestern. Sie haben die gleichen Rechte wie
die Schützenbrüder. Selbst im größten und ältesten Düsseldorfer
Schützenverein in der Stadtmitte ( Ausrichter der größten Kirmes am
Rhein ) gab es und wird es auch in Zukunft Königinnen geben. Da
meine ich nicht, dass sie als nettes Anhängsel des Königs 
fungieren.        
Nein! Die Königinnen haben die Platte abgeschossen und sind somit
die höchste Repräsentanz des Vereins.

        
Die IGDS – Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine
e.V. in dem alle Schützenvereine in und um Düsseldorf vertreten sind
haben eine Frau zur 1. Vorsitzenden gewählt.
Also Mädchen / Frauen dürfen nur begleiten?

        
Nun komme ich zu dem was bei mir das Fass zum überlaufen gebracht hat.
Ich bin von Kindesbeinen an Schütze in meiner westfälischen
Heimatstadt und seit einiger Zeit auch im Bilker Schützenverein.
Mein Coming out war kein Problem für meine Schützenbrüder. Wer böses
denkt vermutet es, dem ist aber nicht so!

        
Auch als ich vor über 16 Jahren Mitglied der Bezirksvertretung 3
wurde und später zum höchsten Repräsentant der BV 3, sprich zum
Bezirksvorsteher gewählt wurde, war meine sexuelle Orientierung nie
ein Stigma. Im Gegenteil mein Lebenspartner und ich wurden bei den
Schützen,  wie auch in vielen anderen Vereinen herzlich und mit
offenen Armen empfangen.

        
Es haben sich im Laufe der Zeit, viele Freundschaften daraus
ergeben. Die möchte weder mein Lebenspartner noch ich missen. In
dieser Zeit habe ich auch sehr viele Schützenschwestern und
Schützenbrüder kennengelernt, die Migranten sind oder ein Migration
Hintergrund haben. Sie sind im Schützenwesen beheimatet und
bereichern die Gemeinschaft. Sie sind ein fester Bestandteil der
Schützenvereine und somit auch voll integriert.

        
Schützen engagieren sich in vielen sozialen und gesellschaftlichen Bereichen.
Sie sammelten Geld um die Flutopfer im Osten unserer Republik zu unterstützen.
Sie haben Partnerschaften in sozialen und caritativen Einrichtungen übernommen.
Sie engagieren sich bei der Hilfe für Flüchtlinge.
Spenden Geld an Organisationen in der Stadt und in ihren
Stadtteilen wie z.B für das Kinderhospiz Regenbogenland, Cafe
Grenzenlos, fifty fifty oder an das schwul lesbische Jugendzentrum
Puls.

        
Auch da fühle ich mich von Eurer Aussage: „Diese Dinge fördern
somit nicht das gemeinsame Leben und Wohnen in unserer Stadt“ vor
dem Kopf gestoßen!
Wie Ihr seht könnt ihr und eure Partei noch viel von den Schützen
lernen.                                
Hört auf die Schützen zu diskriminieren und  baut eure Vorurteile ab.

        
Wenn ich eins aus meinem aktiven Leben in der Schwulenbewegung
und bei den Schützen gelernt habe, ist es die Ängste nicht zu
schüren sondern aufzuklären um für ein tolerantes Miteinander zu
sorgen. Vielleicht sollte mal ein Schütze einen Antrag auf
finanzielle Unterstützung durch die BV 3 für ein Seminar für
Mitglieder der Partei Die Linke stellen.
Das Thema des Seminars sollte lauten:  Wie gehe ich / gehen wir mit Menschen und Vereine um.

        
Mit freundlichen Grüßen
Udo Figge
Schütze-Ratsherr- schwuler Mann- Heimatfreund - St. Martinsfreund und vieles mehr.






  








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