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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] DIE LINKE

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] DIE LINKE


Chronologisch Thread 
  • From: Katja Triebel <katja AT triebel.de>
  • To: "charly.strolchi AT t-online.de" <charly.strolchi AT t-online.de>
  • Cc: Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] DIE LINKE
  • Date: Fri, 17 Jul 2015 14:56:02 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Dazu gibt es noch einen 2. und 3. Teil:

Links unten als Kommentar:

https://legalwaffenbesitzer.wordpress.com/2015/07/11/vorurteile-der-linken-entkraeftet-vom-schwulen-schuetzen-ratsherrn/





Guten Tag charly.strolchi AT t-online.de,

am Freitag, 17. Juli 2015 um 14:38 schrieben Sie:

>  

> Ich bekam das zugeschickt und möchte es jetzt mal weiterleiten, Vorfall in
> Düsseldorf.

>  

> Gruß Uwe Weber


>  

> ".....Das Vereine, auch Traditionsvereine, bei der Stadt
> Zuschüsse für Bauten, Renovierungen oder Aktivitäten beantragen ist
> ein recht normaler Vorgang. Über solche Anträge wird in der
> Bezirksvertretung entschieden, dass es hin und wieder Kontrastimmen
> gibt liegt und ist im Sinne der Demokratie.

> Ungewöhnlicher ist es wenn ein Veto aus Unwissenheit erfolgt und
> sichtbar wird, dass der / die Politiker ihrer Informationspflicht,
> welche sie für eine neutrale Abstimmung brauchen, überhaupt nicht
> nachgekommen sind. Bedenklich aber wird es, wenn eine solche
> Ablehnung zudem noch beleidigende, unwahre und diskreditierende
> Inhalte enthält.So geschehen in einer Stellungsname der LINKEN zu
> einem Antrag eines Schützenvereins in Düsseldorf,der für ein Projekt
> einen Zuschuss von 400 € beantragt hatte.

> Die Fraktion die LINKE begründet die Ablehnung mit folgendem Wortlaut:
> „…wir als Fraktion DIE LINKE sind gegen diesen Zuschuss.
> Gerade, wenn wir diese Art des Brauchtums der Schützen mal z.B.
> durch die Augen von Kindern betrachten.

> Was sehen und lernen die Kinder daraus:
> Uniformierte Männer, die im Gleichschritt durch die Straßen ziehen.
> Dabei fließt sehr viel Bier und abends können diese Herren nicht mehr
> gerade gehen.
> Das ganze wird begleitet von Marschmusik, die ihren Ursprung in
> den Kriegen des 18. und 19. Jahrhunderts hatte.
> Der Höhepunkt der Schützenzüge ist dann das Schießen, also
> Gewaltverherrlichung durch Waffen.
> Mädchen lernen, dass sie nur Begleitung sein können.
> Alkoholkonsum, Marschieren und Schießen ist nur was für Jungen und
> Männer.

> Auch haben Migranten und Homosexuelle, und alles, was nicht
> typisch deutsch ist, hier kaum Aussicht auf Integration.
> Dieses Brauchtum lässt sich kaum mehr in unserer heutigen Lebenswelt
> vermitteln.
> Diese Dinge fördern somit nicht das gemeinsame Leben und Wohnen in unserer
> Stadt.
> Die Bezirksvertretung ist aber für alle Einwohnerinnen und
> Einwohner unserer Stadtteile Repräsentant.
> Von daher melden wir ein Veto an.“

> Anja Vorspel und Dieter Sawalies

> Die Vorsitzende der IGDS, Britta Damm, bekam von verschiedenen
> Seiten Kenntnis und lud die Vertreter der Linken für das
> bevorstehende Jubiläumsschützenfest offiziell aus. Selbst von
> anderen Mitgliedern der Bezirksvertretung gab es hierzu empörte
> Stimmen:

> Antwort eines BV Mitglieds und Schütze an die LINKE:
> „Ich wähle bewusst den Verteiler an den die Ablehnung der
> Unterstützung das Bühnenbilds der Schützen gegangen ist..
> Vielleicht bringt es den einen oder die andere der Mandatsträger
> / Mitglieder der Partei Die Linke zum nachdenken!
> Es wäre  besser gewesen man hatte nur ein Veto eingelegt,
> anstatt zu diskriminieren, zu unterstellen oder zu verleugnen.

> Ich bin erschüttert wie hier von einer  "Demokratischen Partei" Menschen
> differiert werden.
> Vielleicht  eignet sich das Sommerloch doch dafür eine
> öffentliche  Diskussion über den Stellenwert der Schützen und damit
> des Ehrenamtes zu führen“

> Ein Ratsherr der Stadt Düsseldorf (ebenfalls Schütze) antwortete wie folgt:

> „ werte Kolleginnen und Kollegen im Stadtbezirk 3, in meinen
> Leben ist mir schon viel untergekommen, überwiegend lese ich es und
> denke mir mein Teil. Diesmal kann ich und will ich nicht schweigen. 
> Hier kann ich nur zu sagen wehret den Anfängen!

> Ihr diskreditiert Menschen die sich der Tradition, der Heimat,
> dem Brauchtum und dem sozialen Engagement verbunden fühlen.
> Schützenbrüder werden von Euch als Alkoholiker,
> Gewaltverherrlicher dargestellt und verunglimpft.
> Ihr habt es sicherlich nicht aus Kinderaugen betrachtet sondern
> Ihr habt Eure persönliche Einstellung und eurer Partei zu den
> Schützen dargelegt.
> Denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Kinder begeistert sind
> wenn sie die Schützen durch die Straßen ziehen sehen und die Musik
> hören.

> Schützen trinken nicht mehr oder weniger wie BV Mitglieder,
> Parteifunktionäre, Fußballer etc., dass da auch mal der ein oder
> andere einen über den Durst trinkt ist nun mal so.
> Ich denke das habt ihr auch schon das eine oder andere Mal selbst getan.
> Das Schießen ist ein sportlicher Wettkampf nicht mehr und nicht weniger.
> Es ist analog zusehen wie z.B. Sperrwerfen, Bogenschießen oder
> Kugelstoßen.  Das sind alles Olympische Sportarten, wie auch das
> Schießen mit einem Gewehr.

> Ihr schreibt Mädchen dürfen nur begleiten.
> Da kristallisiert sich Eurer Nichtwissen bzw. Eure Vorurteile
> gegenüber dem Schützenbrauchtum heraus. In vielen Schützenvereinen
> gibt es auch Schützenschwestern. Sie haben die gleichen Rechte wie
> die Schützenbrüder. Selbst im größten und ältesten Düsseldorfer
> Schützenverein in der Stadtmitte ( Ausrichter der größten Kirmes am
> Rhein ) gab es und wird es auch in Zukunft Königinnen geben. Da
> meine ich nicht, dass sie als nettes Anhängsel des Königs 
> fungieren.       
> Nein! Die Königinnen haben die Platte abgeschossen und sind somit
> die höchste Repräsentanz des Vereins.

> Die IGDS – Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine
> e.V. in dem alle Schützenvereine in und um Düsseldorf vertreten sind
> haben eine Frau zur 1. Vorsitzenden gewählt.
> Also Mädchen / Frauen dürfen nur begleiten?

> Nun komme ich zu dem was bei mir das Fass zum überlaufen gebracht hat.
> Ich bin von Kindesbeinen an Schütze in meiner westfälischen
> Heimatstadt und seit einiger Zeit auch im Bilker Schützenverein.
> Mein Coming out war kein Problem für meine Schützenbrüder. Wer böses
> denkt vermutet es, dem ist aber nicht so!

> Auch als ich vor über 16 Jahren Mitglied der Bezirksvertretung 3
> wurde und später zum höchsten Repräsentant der BV 3, sprich zum
> Bezirksvorsteher gewählt wurde, war meine sexuelle Orientierung nie
> ein Stigma. Im Gegenteil mein Lebenspartner und ich wurden bei den
> Schützen,  wie auch in vielen anderen Vereinen herzlich und mit
> offenen Armen empfangen.

> Es haben sich im Laufe der Zeit, viele Freundschaften daraus
> ergeben. Die möchte weder mein Lebenspartner noch ich missen. In
> dieser Zeit habe ich auch sehr viele Schützenschwestern und
> Schützenbrüder kennengelernt, die Migranten sind oder ein Migration
> Hintergrund haben. Sie sind im Schützenwesen beheimatet und
> bereichern die Gemeinschaft. Sie sind ein fester Bestandteil der
> Schützenvereine und somit auch voll integriert.

> Schützen engagieren sich in vielen sozialen und gesellschaftlichen
> Bereichen.
> Sie sammelten Geld um die Flutopfer im Osten unserer Republik zu
> unterstützen.
> Sie haben Partnerschaften in sozialen und caritativen Einrichtungen
> übernommen.
> Sie engagieren sich bei der Hilfe für Flüchtlinge.
> Spenden Geld an Organisationen in der Stadt und in ihren
> Stadtteilen wie z.B für das Kinderhospiz Regenbogenland, Cafe
> Grenzenlos, fifty fifty oder an das schwul lesbische Jugendzentrum
> Puls.

> Auch da fühle ich mich von Eurer Aussage: „Diese Dinge fördern
> somit nicht das gemeinsame Leben und Wohnen in unserer Stadt“ vor
> dem Kopf gestoßen!
> Wie Ihr seht könnt ihr und eure Partei noch viel von den Schützen
> lernen.                                
> Hört auf die Schützen zu diskriminieren und  baut eure Vorurteile ab.

> Wenn ich eins aus meinem aktiven Leben in der Schwulenbewegung
> und bei den Schützen gelernt habe, ist es die Ängste nicht zu
> schüren sondern aufzuklären um für ein tolerantes Miteinander zu
> sorgen. Vielleicht sollte mal ein Schütze einen Antrag auf
> finanzielle Unterstützung durch die BV 3 für ein Seminar für
> Mitglieder der Partei Die Linke stellen.
> Das Thema des Seminars sollte lauten:  Wie gehe ich / gehen wir mit
> Menschen und Vereine um.

> Mit freundlichen Grüßen
> Udo Figge
> Schütze-Ratsherr- schwuler Mann- Heimatfreund - St. Martinsfreund und
> vieles mehr.













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