Re: [Ag-waffenrecht] Reaktion nötig

[gewisser.m AT web.de]

"Formblatt KP27"???

Hat nicht vor geraumer Zeit irgend jemand von Politiker- oder höherer Polizeiseite bezüglich einer Anfrage wegen Differenzierung illegal/legal gesagt, diese Angaben würden nicht erfaßt? Wenn dies gewünscht würde, müßte das die Politik entscheiden?
 

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"Nicht die Diktatoren schaffen die Diktaturen, sondern die Herden." (Georges Bernanos)

 

 

Gesendet: Freitag, 17. Januar 2014 um 12:31 Uhr
Von: charly.strolchi AT t-online.de
An: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [Ag-waffenrecht] Reaktion nötig

Hallo nochmal!

Nun, ich habe hier eine persönliche Meinung vertreten. Nach der Berichterstattung der letzten Monate der Zeitung wurde beständig Infomaterial übersandt. Die Meldung wird im Netz mit "Wer wie viele Waffen hat geht die Öffentlichkeit nichts an", "Schlaue Waffen - Made in Germany" sowie "Sportschützen rüsten auf" verlinkt. Nicht nur dass die schlauen Waffen eine Werbung für Armatix ist - für die Einbindung der Firma in die Anti-Waffen-Lobby gibt es verschiedene Ausarbeitungen -, im Artikel "Sportschützen rüsten auf" wird, wie der Literat sagt, die Halbwahrheit zur Hochform der Lüge erhoben. Dass die darin genannten Waffen vom BKA eingestuft werden und für das sportliche Schießen freigegeben werden - oder eben nicht - wird unterschlagen, und das ist nur ein Punkt der Kritik. Ich möchte mich da nicht weiter auslassen, das würde zu weit führen. Bei der Liste der Todesfälle wird z. B. Hameln angeführt, dort war die WBK allerdings entzogen worden und die Waffe somit illegal. Das Bundeslagebild führt deutlich aus dass 2012 nur 5 legale Waffen missbräuchlich verwendet wurden. Nehme ich die PKS (Polizeiliche Kriminalstatistik) für 2012 im Bund her stelle ich fest dass bei Mord 2126 Fälle aufgelistet sind - die Zahl der Opfer wird nicht genannt. Eine Gegenüberstellung der Daten des Artikels mit dem Lagebild oder der PKS erfolgt nicht. Nehme ich mir z. B. die PKS von Berlin her - Berlin schlüsselt auch die Messerverwendung auf - stelle ich fest dass bei 222 Tötungsdelikten 12 Mal geschossen wurde, das Tatmittel Messer aber 56 Mal eingesetzt wurde. Insgesamt bei allen Delikten wurde in Berlin das Tatmittel Messer 2708 Mal benutzt, 333 Mal wurde geschossen. Ein Vergleich zum Lagebild sagt hier eigentlich alles aus, was durchaus auch in einem Artikel angeführt werden könnte, zusammen mit z.B. den Zahlen aus Berlin. Dies ist jedoch nicht die Intention des genannten Artikels. Dass sich das alles auf dünnem Eis bewegt belegt dieser Satz: "Eine exakte Wissenschaft ist das nicht. Denn die Behörden haben hier überhaupt keine Statistik parat. Weder das Statistische Bundesamt noch das Bundeskriminalamt erfassen, ob bei tödlichen Schüssen eine legale oder eine illegale Waffe verwendet wurde." Da jedoch bei jedem derartigen Fall das Formblatt KP27 zu erstellen ist - mit dem Eintrag legal oder illegal - ist dies bekannt. Und fließt ins Lagebild ein - welches ignoriert wird.

Beste Grüße
Uwe Weber-- Ag-waffenrecht mailing list Ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-waffenrecht