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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Gedanken nur so

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Gedanken nur so


Chronologisch Thread 
  • From: laszloboehm AT aol.com
  • To: m.schieferdecker AT piratenpartei-nrw.de, ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Gedanken nur so
  • Date: Thu, 26 Jan 2012 03:17:46 -0500 (EST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Hi Marc!
 
ich weiss wovon Du sprichst, ich habe erst vor kurzem eine Fachpublikation über den eisatzbedingten Stress
veröffentlicht. Als Mitglied der RAG Schießsport seit über 20 Jahren habe ich so ziemlich jede Difamierung durch, die man bekommen kann. Etliche meiner Studienkolleginen die
auch Sozialpädagogik studierten hatten bereits mit Leuten die Wehrdiesnt geleistet haben Probleme, als Sportschütze war ich gleich der potenzielle Mörder.
Ich mache auch Ordonanz, früher Nagant und Enfield, jetzt Schwede. Ich jage auch mit Schwede und Enfield, jeweils als Jagdkonversion. Und sammele S&W bis 1945.
Die Garand hat mir den Laderahmen ständig an den Kopf geworfen :)
 
Ich freue mich um so mehr bei den Piraten diese AG mit den realistischen, an Lebenswelt-und Lebenrealität orientierten Position zu finden, die meiner Meinung nach
die Aspekte der individuellen Freiheit, Grundrechte und Selbstverwirklichung hervorragend mit den notwendigen Graden der Sicherheit verbindet.
Ich habe übrigens Kinder, ich bewahre alles schon immer richtig auf, also habe ich mit den Aufbewahrungsvorschriften im Grunde auch keine Probleme.  
Die Einschränkung meiner Grundrechte, Datenschnüffelei, Diskriminierung und Kriminalisierung ist was mich stört. Ich muss jedoch zugeben, dass bei uns in Regensburg
die zuständige Beamtin nicht nur sachverständig ist, sondern viel Kontakt zu den legalen Waffenbesitzern und örtlichen Händlern hält, gerne mit diesen plaudert und wir LWB (Legalwaffenbesitzer)uns hin und wieder vor ihrem Büro zu dritt zu viert an treffen und spontan Palaver halten.
Sie klärt gerne über Rechte auf und übt Ermessenspielräume nicht gegen die Antragsteller aus. Aber ich denke, das ist eher eine Ausnahme.
 
Deshalb würde ich im Waffenrecht auch festlegen wollen, dass Waffenrechtssachbearbeiter angemessen geschult werden und mindestens die Sachkundeprüfung in einem zivilen Lehrgang (also zusammen mit Schützen und Jägern) absolvieren sollen. damit wir gebeultelte LWB uns endlich verstanden fühlen, sozusagen als Nähe zum Bürger (oder Untertan, je nach Sichtweise).
Ein gutes Beispiel ist, zumindest hier in Bayern, dass ausgewälte Polizeibeamte dienstlich den Jagdschein machen. Der hiesige Polizeibeamte war mit mir im Jagdkurs und ist
Leiter der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle, zuständig auch für Aufbewahrungsfragen als Verbindungsmann zur städtischen Waffenbehörde.Das entspannt die Lage sehr.
 
Es gibt also auch gängige Praxis, die das Leben zumindest bei uns in Regensburg leichter macht und Konflikte vorbeugt, trotz eines überzogenen und restriktiven Waffengesetzes.
 
herzliche Grüße
 
Laszlo
 
-----Ursprüngliche Mitteilung-----
Von: m.schieferdecker <m.schieferdecker AT piratenpartei-nrw.de>
An: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
Verschickt: Mi, 25 Jan 2012 11:38 pm
Betreff: Re: [Ag-waffenrecht] Gedanken nur so

Hallo Laszlo,

ich gebe dir vollkommen Recht, unter anderem, weil ich selbst 4 Jahre bei der
Truppe war und auch am Kosovo Krieg beteiligt war. Die Beteiligung an diesem
Krieg hat mich übrigens dazu gebracht, als Stabsunteroffizier den Wehrdienst zu
verweigern, weil ich dieses verlogene scheißkackdings nicht mehr mittragen
konnte. Ich sehe die BW als Verteidigungsarmee nicht als Angriffsarmee.
Und als Uffz habe ich beim Bund so ziemlich alles geschossen. G3, Uzzi, MG3, P1,
P8, ... ich habe also durchaus Erfahrung mit Kriegswaffen und weiß mit ihnen
umzugehen.


Und jetzt kommen sie mit Halbautomatenverbot? Da kann ich nur lachen. Ich
persönlich interessiere mich aus historischen Gründen sehr für die M1 Garand...
ein Halbautomat, der den zweiten Weltkrieg gewonnen hat. Die Waffe ist für das
Ordonanzschießen meine zweite Wahl (die 1. eine Mosin Nagant), weil ich einfach
der Meinung bin, dass das sportliche Schießen solcher Waffen auch eine Tradition
erhält.


Insofern kann ich dir nur voll und ganz zustimmen!


Gruß,
Marc


laszloboehm AT aol.com hat am 25. Januar 2012 um 22:50 geschrieben:

>
> Hallo an alle!
>
> danke für die freundliche Aufnahme und willkommen Weidkamerad. Ich versuche
> mich langsam rein zu lesen, nur als Nicht-Informatiker
> und mittleren Alters tue ich mich etwas schwer. Das was in der Flaschenpost
> steht kann ich nur befürworten.
>
> In meinem Fall kommt es erschwerend hinzu, dass ich nicht nur legaler
> waffenbesitzer bin sondern "erst" vor 31 jahren aus Rumänien nach BRD
> übersiedelte. Ich habe die ersten 15 Jahre meines Lebens in Sichtweite einer
> mit Stacheldraht bewährten Grenze verbracht und blickte aus unserem Wohnzimmer
> auf eine
> Kaserne der Securitate. Also bin ich auf Einschränkungen meiner Freiheit,
> Selbstverwirklichung, Bürgerrechte und Eigentum SUPER  ALLERGISCH!!!
>
> Ich war auch mal Wehrdienstleistender der Bundeswehr in den 80-ern. Schon
> damals hat es mich gewundert, dass der Bürger in Uniform, so lange er in
> Uniform steckt,
> sehr wohl mit Kriegswaffen hantieren darf und das volle vertrauen des Staaates
> geniesst, wenn er aber nach Feierabend in Zivil zu seinem Schützenverein geht
> um mit dem
> gleichen Kaliber auf Zielscheiben zu schiessen, plötzlich als bewaffneter
> Bürger zum Sicherheitsrisiko wird.Ich bin auch Reservist und kenne Leute die
> als Scharfschützen in Afghanistan waren. Die mussten zum Glück niemanden
> erschiessen. Aber was ist mit den anderen? Die "verteidigen unseren
> freiheitlich demokratische Grundordnung am Hindukusch", bis an die Zähne
> bewaffnet und sind der "Trumpf der Sicherheit" ,Bollwerk der Freiheit" und
> "Botschafter der Demokratie" und geniessen das volle Vertrauen des (damals
> auch grünen) Gesetzgebers. Sobald sie dann daheim sind, mutieren sie zum
> inneren Risikopotenzial, wenn sie jagen und sportlich schiessen und müssen
> entwaffnet werden. Was denkt sich so ein Soldat schlussendlich über die, die
> ihm oder ihr entgegengebrachte Wertschätzung seitens der Staatsvertreter?
> "Ich bin das Arschloch der in euerem Auftrag in fernen Ländern irgendwelche
> Leute erschiessen soll, aber daheim muss ich die Einschränkung der
> Unverletzlichkeit der Wohnung dulden, weil ich als Sportschütze eine
> Risikogruppe bin" Vielleicht sitzt der Feind unserer Freiheit gar nicht in
> Afghanistan. Und da wundert es, wenn rückkehrende Soldaten diese
> Abiguität nicht angemessen psychisch verarbeiten können. In Afganistan der
> Held von der Frau Roth die sie mit da hingeschickt hat, daheim der potentielle
> Mörder der von eben derselben Frau Roth  seiner Rechte und legalen
> Schusswaffen beraubt wird. Das ist unmenschlich und verlogen.
>
> Sorry, aber ich könnte mich wieder aufregen
>
> Viele Grüße
>
> Laszlo
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