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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Wir werden einen Kollaps erleben - fossile Vorräte

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Wir werden einen Kollaps erleben - fossile Vorräte


Chronologisch Thread 
  • From: <klaus.oellerer AT oellerer.net>
  • To: <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Wir werden einen Kollaps erleben - fossile Vorräte
  • Date: Tue, 15 May 2012 19:34:14 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Es ist schwierig zuverlässige Angaben zu erhalten.

In einem Papier von 2009 fasst die GBR den Stand bei der Kohle wie folgt zusammen:

Quo vadis Kohle?

http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/Commodity_Top_News/Energie/32_kohle.pdf;jsessionid=09AEBE18D7BFB5CE5261E00678FD1EA8.1_cid297?__blob=publicationFile&v=2

 

„Die Frage nach der Reichweite von Kohle

kann derzeit aufgrund der immensen Vorräte und der

unbekannten Zukunft der Kohlenutzung nicht einmal

annähernd beantwortet werden. Anders lautende Äußerungen

über ein bevorstehendes jähes Ende oder die

Unbegrenztheit der Kohle, sollten immer kritisch mit

Blick auf die Datengrundlage, die verwendeten Methoden

und auf mögliche Interessenlagen hinterfragt

werden.

Die Vermutungen zur Reichweite der Kohle reichen je

nach Datengrundlage, Modellansatz und nicht zuletzt

nach individuellen Interessen von einer bevorstehenden

Krise durch physische Verknappung der Kohlevorräte

(Stichwort Peak Coal) in wenigen Jahren bis hin

zur bedenkenlosen Kohleverfügbarkeit. Angesichts

der Relevanz dieses Themas ist bemerkenswert, dass

sich nur sehr wenige Institutionen mit der sorgfältigen

Erhebung, Einordnung, Bewertung und Interpretation

von Kohle-Vorratszahlen weltweit beschäftigen.

Trotz des in den letzten Jahren enorm gestiegenen

Kohlebedarfs auf rund 6,8 Mrd. t (Hart- und Weichbraunkohle)

im Jahr 2008 sind die derzeit ausgewiesenen

Reserven sowohl nach WEC als auch nach BGR

mit insgesamt 997,2 Mrd. t (Tab. 3) ausreichend, um

den künftigen Bedarf über viele Jahrzehnte problemlos

zu decken.“

 

Wenn man den technischen Fortschritt der letzten Jahrzehnte bei der Erschließung von fossilen Vorkommen aller Arten sieht, so gibt es für mich keinen begründeten Zweifel an einer Reichweite von mehreren hundert Jahren, auch wenn alle 9-10 Mrd Menschen auf unserem Niveau leben.

Hier gibt es ein Befürworter-Papier zu Shale Gas. Auf Seite 13 gibt es eine Stellungnahme zu „Sceptical counter-arguments“

http://www.pepanz.org.nz/newsdocument/shale-gas_4_may_11.pdf

 

In den USA scheint Shale Gas den Energiemarkt unter Preisdruck zu setzen und es werden – wenn ich mich recht erinnere – mehrere Kraftwerke dazu geplant.

Ich selbst halte mich beim Pro und Contra von Shale Gas lieber eher raus. Ich weiß es derzeit noch nicht, was im Einzelnen davon zu halten ist.

 

Die derzeit einzige Begrenzung im Zusammenhang mit den Fossilen, die ich sehe, ist selbstgemacht: die Fantasiewelt der globalen anthropogenen Klimakatastrophe. Ich denke, dass wir nur deswegen so viel Wind-, Sonne- und Bioenergie haben (mit allen nachteiligen Folgen für Mensch und Tier, die es ja nicht nur bei Fossilen gibt). Es ist jedenfalls nicht irgendeine Begrenztheit der Vorräte bei den Fossilen in den nächsten Jahrzehnten.

 

Für Dramatik bezüglich diese Jahrhunderts sehe ich energiemäßig überhaupt keinen Grund.

 

Klaus

 

Klaus Öllerer

www.KlimaNotizen.de

 

 

 

 

 

Von: ag-umwelt-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-umwelt-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von volker jaenisch
Gesendet: Dienstag, 15. Mai 2012 15:10
An: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-umwelt] Wir werden einen Kollaps erleben

 

Ahoi!

Am 15.05.2012 13:17, schrieb klaus.oellerer AT oellerer.net:

1. Energie
Seit langem ist bekannt, dass die fossilen Energien noch Jahrhunderte reichen, selbst wenn alle so leben würden wie wir.

Und für diese gewagte Behauptung hast Du doch sicher Belege, oder?

 Dabei war bisher immer die Kohle hervorzuheben.

"""
In den letzten zehn Jahren hat sich der Weltmarktpreis für Kraftwerkskohle von zirka 40 Euro pro Tonne SKE (im Mittel der Jahre 1996-2003) auf 106,22 Euro (3. Quartal 2011) erhöht.[4]
"""

  1. a b Webseite des deutschen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: Statistiken (2010), zuletzt abgerufen am 5. August 2010

http://de.wikipedia.org/wiki/Kohle#Vorr.C3.A4te

 Inzwischen sind durch den Erfindungsreichtum der Menschen in großen Mengen weitere Vorkommen erschlossen worden (Shale Gas)

Also Oelfelder sicher nicht.
Waren wir Piraten nicht gegen Fracking oder Teersande, weil beide Technologien massiv die Umwelt schädigen?

Ein großes Problem beim Fracking ist die hohe Decline Rate (Die Bohrlöcher erschöpfen sich schnell). Du musst ständig neue Löcher bohren. Und Bohren ist nun mal das Teure am Fördern. Weiterhin benötigt Fracking große Mengen Sand (Den gibt es zwar wie Sand am Meer aber der muss gefördert und zu den Bohrlöchern transportiert werden.) schon jetzt gibt es Engpässe in den USA mit Sandlieferungen.
Auch die chemischen Additive müssen produziert werden. Gas zu verflüssigen und in Tanklastern durch die Gegend zu fahren ist zu teuer. Also braucht es Pipelines die erst noch gebaut werden müssen und Kompressoren und und und.
Alles in allem ist das eine ganz schön teure Angelegenheit im Vergleich zur Ölförderung. Da der Gaspreis noch dazu im Keller ist
arbeiten so gut wie alle Firmen im Shale-Gas Geschäft defizitär und hoffen dass sich das in der Zukunft ändert.
Wie lange die Firmen diese riskante Wette auf die Zukunft verkraften ist unklar.

 oder werden noch erschlossen (Methaneis, etc.).

Über Methaneis wird schon seit Ewigkeiten geredet, gefördert wurde nicht eine einzige Tonne. Auch sind die Vorhersagen
über die verfügbaren Mengen sehr widersprüchlich. Weiterhin würde damit in das marine Ökosystem so massiv eingegriffen,
dass Deepwater-Horizon dagegen wie ein Kinderstreich wirkt.

Die USA können damit rechnen Gas-Exporteur zu werden.

Das halte nicht nur ich für recht unwahrscheinlich.
"""
In 2001, the U.S. natural gas decline rate was about 23% and the annual replacement requirement was 12 Bcf/d when total consumption was 54 Bcf/d. Today, the decline rate is estimated to be 32% and increased consumption of gas means that approximately 22 Bcf/d must be replaced each year
...
If half of this supply becomes a reserve (225 Tcf), the U.S. has approximately 11.5 years of potential future gas supply at present consumption rates. When proved reserves of 273 Tcf are included, there is an additional 11.5 years of supply for a total of almost 23 years. It is worth noting that proved reserves include proved undeveloped reserves which may or may not be produced depending on economics, so even 23 years of supply is tenuous. If consumption increases, this supply will be exhausted in less than 23 years.
...
Some of the shale gas plays may be at or near peak production at least at the current price of gas and technology. All major producing areas except Louisiana are in decline.
"""
http://www.theoildrum.com/node/8914

Mal getankt in letzter Zeit? Oder fährt Dein Auto schon mit Shale-Gas?

Beste Grüße

Volker


-- 
Dr. Volker Jaenisch
Geschäftsführer
 
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