Re: [Ag-umwelt] Erneuerbare Energie

[Frank Behr <kein-spam AT nurfuerspam.de>]

Hallo danebod,
da wir zumindest in den Zielen, wohin wir wollen, im Prinzip das Gleiche 
verfolgen, mache ich mir da ehrlich gesagt keine großen Sorgen.
Und da du einen relativ sicheren Listenplatz hast, wirst du in der 
Realpolitik bald merken, was ich die ganze Zeit meine. ;-)
Es geht mir wirklich nicht um recht haben oder nicht, sondern man muss 
einfach dort, wo man etwas bewirken will und es ankommen soll, die 
richtigen Termini benutzen, um verstanden zu werden. Redet man da 
Kauderwelsch entsteht genau das, wie hier auf der Liste. ;-)
Letztlich ist es euer Bier in NRW, kann jedenfalls keiner behaupten, es 
hätte niemand davor gewarnt.
Das einzige, was mich dabei ärgert, ist, dass es letztlich den Piraten 
zumindest vorübergehend schaden wird, in irgend einer Art und Weise.
Ich bin kein Hellseher, sondern das ist eine logische Schlussfolgerung, 
die einzigen Fragen, die dabei offen sind, ist: Wie groß wird der 
Schaden und wann wird man ihn feststellen bzw. einsehen.
Das hätte ich und einige, die das auch so sehen, einfach gerne 
vermieden. Und ich hoffe inständig, dass ich mich in dieser 
Schlussfolgerung (Schaden für die Piraten) irre.
Einer der Schäden merkt man allerdings jetzt schon: Interessenten sind 
abgeschreckt (war schon so, bevor ich Mitglied in der AG im November wurde).
Und mit so Sprüchen wie "Allein gegen Alle" machst du und die anderen 
Koordinatoren es nicht besser, denn erstens bin ich nicht der Einzige, 
weder hier auf der Liste noch sonst, der Bedenken äußert und zweitens 
sind die Koordinatoren der AG Umwelt auch nicht "alle". Da nützt es auch 
nicht, wenn man das predigt und mir genau das immer wieder an den Kopf 
wirft. Zudem hab ich eine ziemlich dicke Birne, da kommt man mit Werfen 
sowieso nicht weit, nur mit guten Argumenten, die in den Kopf rein gehen.
Tausende Studien und Bücher und Programme benutzen die seit Jahrzehnten 
üblichen internationalen Konventionen.
Warum ausgerechnet die Koordinatoren der AG Umwelt mit diesen ein großes 
Problem haben, diese zu verwenden und sie ablehnen, ist mir weiterhin 
ein großes Rätsel.
Beste Grüße
DerBär
PS: noch ein paar Anmerkungen inline...

Am 18.04.2012 10:25, schrieb Hanns-Jörg Rohwedder:
> Am 18.04.2012 01:55, schrieb Frank Behr:
> > Hallo Peter,
> > Am 15.04.2012 20:49, schrieb Peter Herrmann:
> > > In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass selbst auf dem 
> > > Landesparteitag eben bei diesem Umweltprogramm vor der Verabschiedung
> > > die Frage gestellt wurde, ob das ein Fehler sei, weil es 
> > > "regenerativ" heißen müsste. Der Begriff hat sich noch nicht 
> > > innerhalb der Piratenpartei herumgesprochen.
> > Es müsste "erneuerbar" heißen...
>
> Es heißt dort "generativ" und wurde auf Nachfrage dort so abgestimmt.
>
>
> > > Der Verweis auf verabschiedete Anträge ist außerdem kein ultimatives 
> > > Argument, wenn in einem Antrag "regenerative energie" stehen würde, 
> > > bedeutet dass nicht, dass die Piratenpartei
> > > fordert alle Substantive klein zu schreiben. Gehe ich zu weit, wenn 
> > > ich behaupte, dass das Wort "generativ" einfach nicht wichtig genug 
> > > ist um das gesamten Umweltkapitel aus unserem
> > > Wahlprogramm wegzulassen? Kein vernünftiger Mensch hätte nur wegen 
> > > dem Wort gegen den Antrag gestimmt.
> > Doch! Weil vernünftige Menschen Verantwortung tragen.
> > Und ein selbstgebauter Begriff, der in der internationalen 
> > umweltpolitischen Diskussion schlicht nicht existent (und nicht 
> > definiert) ist, ist unverantwortlich!
>
>
> Da ist er wieder, der Prediger in der Wüste, Don Quichotte und die 
> generativen Windmühlen, alleine gegen alle. Es ist schon eine 
> Unverschämtheit, das Programmodul wurde angenommen, nachdem nach 
> "generativ" gefragt wurde und die Erklärung hatte keine weiteren 
> Nachfragen oder Gegenreden zur Folge. Und der Parteitag hat bei 
> umstrittenen oder unklaren Anträgen durchaus nachgefragt und 
> Gegenreden gebracht. Der Parteitag war unvernünftig und 
> unverantwortlich? So argumentieren Sektierer. Immer schriller, je 
> isolierter man ist.
Der Parteitag war unvernünftig und unverantwortlich? Wie kommst du denn 
darauf?
"Und ein selbstgebauter Begriff, der in der internationalen 
umweltpolitischen Diskussion schlicht nicht existent (und nicht 
definiert) ist, ist unverantwortlich!"
Bitte genau lesen, was ich geschrieben habe! Und bitte nicht immer 
gleich persönlich werden! Auch dann nicht, wenn einem die Sachargumente 
ausgehen.
Dazu muss ich allerdings ergänzen: Man kann nur dann erkennen, was 
unverantwortlich ist, wenn man weiß, dass dieser Begriff "generativ" 
hausgemacht und völlig fachfremd (in Bezug auf Umwelt- und 
Energiepolitik) ist.
> > Allerdings, wenn er nur in einem Satz zur Abgrenzung, drin ist, wie 
> > in dem frischen NRW-Programm "Die CCS-Technologie konkurriert zudem 
> > mit generativen Energiequellen." - und sonst nirgends, dann könnte 
> > man beide Augen zudrücken und zustimmen. Da es allerdings modular 
> > abgestimmt wurde (AFAIK), hätte ich da auch dagegen gestimmt, wäre 
> > ich in NRW stimmberechtigt gewesen...
> > Jedenfalls kommt außer an der einen Stelle das NRW-Programm ohne 
> > "generativ" aus, zumindest steht es in den verabschiedeten Anträgen 
> > nicht drin: 
> > https://wiki.piratenpartei.de/NRW:Landesparteitag_2012.2/Antr%C3%A4ge
>
>
> Steht ja auch schon im Energieprogramm NRW, das im Herbst 
> verabschiedet wurde. Dort auch mit einer kurzen Erläuterung.
>
> Auszug: " In Frage kommen generative, also praktisch unbegrenzt 
> verfügbare Ressourcen wie Wind, Sonne, Wasser, Gezeiten und Geothermie 
> sowie Biomasse als regenerative Energiequelle. Wir wollen erreichen, 
> dass bis 2040 durch (re-)generative Ressourcen sowohl am Strom- als 
> auch am Wärme- und Treibstoffmarkt mehr als die Hälfte des 
> Energiebedarfs in Deutschland gedeckt werden können."
>
> Und: "Der Ausbau der regenerativen Energiequellen wie Photovoltaik- 
> und Windkraftanlagen erfordert eine Anpassung der Netztopologie."
Und da verstehe ich nicht, wie in einem Absatz Wind und Sonne als 
generative Ressource bezeichnet wird und im anderen Absatz als 
regenerative Energiequelle. Ist das noch kongruent?
> Und: "Ein weiterer gewichtiger Grund für den Atomausstieg ist, dass 
> der erhebliche Investitionsbedarf beim Ausbau der generativen 
> Energiegewinnung eine parallele Fortführung der ebenfalls hoch 
> investiven Atomwirtschaft nicht zulässt."
>
> Und im Programmodul zum Fracking: "Um den Energiebedarf zu decken, 
> setzen wir statt dessen auf Effizienzverbesserungen, Einsparungen und 
> Generative Energien mit modernen Speichertechniken zum Ausgleich von 
> Fluktuationen bei Energieproduktion und -Verbrauch."
Wenn man überall statt generativ, regenerativ und (re-)generativ einfach 
"erneuerbar" geschrieben hätte, dann hätte es wenigstens jeder verstanden.
> danebod