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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Ag-umwelt Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 34

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Re: [Ag-umwelt] Ag-umwelt Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 34


Chronologisch Thread 
  • From: Pierre Busch <pb.pierrebusch AT googlemail.com>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Ag-umwelt Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 34
  • Date: Thu, 15 Mar 2012 13:30:14 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Hey Frank, konstruktiver Beitrag soweit ich das sehe, ich gehe mal darauf ein:

Am 12. März 2012 19:18 schrieb Fam. Bohne <achat100 AT googlemail.com>:
Hi,

heute mische ich mich mal wieder ein zum Thema Klima.
Bei Annahme CO2 hat tatsächlich die Wirkung wie zugeschrieben, erreicht man selbst durch 0 Prozent CO2- Emission in Deutschland rein gar nichts.
Deutschland ist für 2,5 Prozent der weltweiten CO2- Emissionen verantwortlich.
Wenn Deutschland auf NUll fährt bei den Emissionen, haben Indien, China und Co das in einem Jahr schon wieder ausgeglichen.
Das muss man einfach ganz realistisch sehen und sich keinen Illusionen hingeben. Kann man hier selbst mal nachrechnen. http://www.cerina.org/co2-2010

Soweit inhaltlich korrekt von den Zahlen her, wichtiger als der Effekt auf das globale Klima ist ein Senken der deutschen Emissionen aber bedeutend um politischen Druck auf die größeren Emittenten auszuüben, China, Indien, Russland, USA. Dazu kommt die in den UN-Vereinbarungen festgehaltene "historische Schuld" der Industrieländer. Wir haben jahrzehnteland Emissionen in die Luft geblasen, daher müssen wir auch als erste anfangen unsere Emissionen zu verringern, um glaubhaft zu bleiben und genau dies auch von anderen einzufordern.
 
Dann sind tatsächlich noch erhebliche Zweifel und Unsicherheiten in der Klimawissenschaft. Vielleicht kann man sich da auf diesen Artikel http://www.nature.com/news/2010/200110/full/463284a.html einigen.
Ich bin zwar kein Wissenschaftler, halte es aber für völlig normal, dass es unterschiedliche Ansichten gibt.
Leider hat ein Großteil die Klimawissenschaft sich in in das politische Geschehen eingemischt und sich so ihrer Neutralität beraubt. 
In der Wissenschaft und speziell jetzt in der Klimawissenschaft sollte es Ziel sein, die Mechanismen klimatischer Veränderungen zu verstehen und nicht nur eine Theorie zu verfolgen. In der Wissenschaft ist es völlig Wurscht, welche Theorie sich bestätigt.
Es geht um Erkenntnisgewinn und nicht vorrangig um Bestätigung vorgefasster Meinungen.
Aber gut, ich bin kein Wissenschaftler und versuche nur meinen gesunden Menschenverstand zu gebrauchen.
Aber das Internet bietet genug Möglichkeiten, Aussagen auf Stimmigkeit zu überprüfen.
Vage Formulierungen wie könnte, würde sind üblicher Sprachgebrauch bei den Klimawissenschaftlern. Das sind Spekulationen und mit sehr großer Vorsicht zu behandeln. Ich kann mit solchen Aussagen überhaupt nichts anfangen.
Zu den *Skandalen*,egal wer wem welche Emails oder Infos geklaut hat, völlig unwichtig, wenn diese nicht zum Erkenntnisgewinn beitragen, wie Klima funktioniert.

Der IPCC bewertet und quantifiziert! mit genau definierten Begriffen in jedem seiner Sachstandsberichte den Wissensstand der weltweiten Forschung zu den einzelnen Themen. Er beschreibt auch die Größe der Lücken die noch bestehen und die geschlossen werden müssen. Trotzdem reicht das was man Stand heute schon weiß aus, um mit wissenschaftlich transparentem Vorgehen zu bestimmten Aussagen zu kommen. Diese Aussagen sind derart drastisch, dass man überlegt trotz nicht vorhandenem 100% Wissen auch unter bestehender Unsicherheit zu handeln.
Der Wunsch politisch stärker gehört zu werden, einen größeren Einfluss zu bekommen ist auch aus meiner Sicht eher eine Schwäche des IPCC. Ich finde es bemerkenswert, dass das was an Vorwürfen an den IPCC verfängt eher politischer Natur ist, als wissenschaftlicher.
Der Weg vom weltweit bekannten Wissen in den einzelnen Wissenschaftszweigen, zusammengeführt zu einem großen Bild der Klimawissenschaft auf transparente Art und Weise ist die große Stärke der IPCC Sachstandsberichte.

Zu dem Versuch Meinungen/Personen auszugrenzen. Das ist ganz einfach undemokratisch. Die es betrifft, werden sich angesprochen fühlen. Eine demokratische Partei ist quasi dazu verpflichtet, unterschiedliche Ansichten zu tolerieren.
Und abschließend meine ganz persönliche Meinung. Natur kann man nicht schützen, eben so wenig wie Klima, den nächsten Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen, ist für mich das erstrebenswerte Ziel.

Soweit d'accord, allerdings wird hier niemand ausgegrenzt weil er eine andere Meinung vertritt, sondern wegen krassem Fehlverhalten. Die Inhalte werden soweit toleriert, nicht aber das Verhalten.
Ich sehe einiges was der IPCC macht ebenfalls kritisch, empfinde die Art und Weise wie dies hier von einigen vorgebracht wird als Verstoß gegen das Hausrecht. Auch bei Parteitagen und im Parlament gibt es Regeln für die die ihre Meinung sagen. Verstößt jemand dagegen wird er zur Ordnung gerufen.
Stell dir vor bei einem physischen Treffen steht eine Person einmal pro Minute auf und schreit jedes Mal den gleichen Satz durch den Raum. Kann man das noch in den Begriff der Meinungsäußerung einordnen oder ist das schlicht ein plumpes Stören des Treffens?!

Wieso kann man das Klima nicht schützen? Mein Verständnis davon ist, dass man versucht die bestehenden Klimaprozesse nicht durch einen menschlichen Faktor zu stören und aus dem Gleichgewicht zu bringen. Den Begriff "Schutz" kann man diskutieren, das die Tat selber machbar ist ist wohl kaum in Zweifel zu ziehen?! 


Gruß

Pierre







 
Viele Grüße
Frank


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--
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