Re: [Ag-umwelt] Strompreis

[Guido Körber <koerber AT codemercs.com>]

Ich glaube Du hast immer noch eine falsche Vorstellung davon was das  
mit den Abschreibungen bedeutet. Die großen Stromkonzerne haben kein  
Problem damit solche Dinger wie AKWs zu bauen, die haben einen  
Amortisierungshorizont von >10 Jahren, produzieren dann aber große  
Geldhaufen über Jahrzehnte hinweg. In der Kombination mit der  
Kontrolle über die Netze sind das dann Gelddruckmaschinen.

Kleinere Investoren und Betreiber können mit solchen Zeiträumen  
schlecht oder nicht leben. Gerade die werden durch eine  
Sonderabschreibung in die Lage versetzt mehr und schneller zu  
investieren. Wenn eine RWE zur Bank geht und denen sagt, dass sie 10  
Mrd. Euro für ein neues Kraftwerk brauchen, glaubst Du das ist ein  
Problem? Dagegen hat Bauer Harms der 500.000 für die Biogasanlage für  
seine Gülle braucht ein echtes Problem das Geld zu kriegen. Dem hilft  
es ungemein wenn er eine Sonderabschreibung nutzen kann, die ihm im  
ersten Jahr dann ggf. eine Erstattung seiner gesamten  
Einkommenssteuer bringt, das Geld kann er dann nehmen und damit die  
Finanzierung für die Windturbine oder die Solarthermieanlage anzahlen  
die ihm dann wieder im nächsten Jahr eine Steuererstattung bringt und  
so weiter.

Die Finanzierung wird dadurch natürlich auch billiger, also weniger  
Zinslast, damit sinken die Kosten für den Strom, durch die vermehrte  
Anfrage werden die Anlagen ebenfalls billiger und die technische  
Fortentwicklung stimuliert.

Es ist halt nur notwendig die Maßnahme so anzulegen, dass halt NICHT  
das AKW oder CCS plötzlich umweltfreundliche Technologien sind und  
NICHT der Frittenbudenkettenbetreiber (oder sonst jemand der gerade  
Geld rumliegen hat das er gerne vermehren will) in großem Stil Land  
kauft um da drauf Mais anzubauen der dann verstromt wird, der darf ja  
auch gerne mitspielen, aber dann halt mit sinnvollen Investitionen,  
wie einer Biogasanlage für Pflanzenreste o.ä.




Am 22.03.2011 um 13:41 schrieb René Heinig:

> Am 22.03.2011 12:17, schrieb Guido Körber:
> > Wenn ich an die Mehrwertsteuer ran gehe, dann um einen  
> > einheitlichen Satz und einheitliche Regeln zu setzen, nicht um das  
> > Chaos zu vergrößern.
>
>
> Ich möchte das derzeitige Chaos bei der Festlegung der Sätze auch  
> beseitigen und nicht das Chaos vergrößern! Denn derzeit ist die  
> Festlegung nahezu beliebig, das möchte ich auf klare  
> nachvollziehbare Regeln umstellen. Ich gehe aber davon aus, dass  
> man kein perfektes System erzeugen kann, egal wie man es macht,  
> aber die Verbrauchssteuern, die nachweislich den Konsum  
> beeinflussen so zu lassen wie sie jetzt sind, wäre definitiv um  
> Welten schlechter als alles was wir an Alternativen anbieten könnten.
>
> Hab mal die Abschreibungen mit in unser aktuellen Pad übernommen,  
> du kannst ja vielleicht selbst nochmal irgendwo was Verständliches  
> schreiben. Wichtig wäre mir insbesondere, die Sache, dass man nicht  
> unbedingt diejenigen fördert, die sowieso schon dicke Gewinne haben  
> (große Energiekonzerne), sondern gezielt diejenigen, die wir auch  
> fördern wollen um mehr Erzeuger zu bekommen. Ich denke nach deinem  
> Verständnis geht das, schreib's halt mal ordentlich auf, das man  
> daraus was weiterentwickeln kann.
>
> http://piratenpad.de/Umweltpolitik-Wege-zum-Ziel
>
> Viele Grüße
> LordSnow
>
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