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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Strompreis

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Strompreis


Chronologisch Thread 
  • From: Guido Körber <koerber AT codemercs.com>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Strompreis
  • Date: Tue, 22 Mar 2011 12:17:20 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Am 21.03.2011 um 17:50 schrieb René Heinig:

Wenn du das verstanden hast, dann verstehe ich deine weitere Argumentation nicht. Du bekommst deine Vorsteuer so oder so angerechnet, also auch wenn du weniger Umsatzsteuer hast.

Rivhtig, das ist genau der Punkt: Für mich als Unternehmer ist die Mehrwertsteuer völlig uninteressant, es ist nur ein störender Verwaltungsfaktor und eine Verkomplizierung der Regeln schafft zusätzlichen Aufwand und Rechtsunsicherheit.

Verstehe ich einfach nicht, dir ist das egal, ob du 19% für jedes Produkt mehr Geld in der Tasche hast, weil andere das auch haben?

Schlicht weil ich das Geld nicht in der Tasche habe, sondern nur ans Finanzamt durchreichen muss. Mit dem Risiko, dass das Finanzamt eine andere Meinung zum korrekten Steuersatz hat.

Wenn Höhe Vorsteuer = Höhe Umsatzsteuer, dann ist das ein Nullsummenspiel, wenn du aber 0% Umsatzsteuer hast jedoch 19% Vorsteuer, dann gibt's ordentlich Geld vom Finanzamt und du wirst mehr verkaufen da du billiger verkaufen kannst. Sprich für den Kunden wird's auch billiger, was wir doch wollen oder, billigeren Ökostrom, dachte darum ging es?

Der schöngerechnete Atom- und Kohlestrom liegt aber bei rund der Hälfte des Windstromes und noch niedriger im Verhältnis zum Solarstrom. Was bringen da die 19%?

Abgesehen davon willst Du durch künstlichen Preisnachlass mehr von einer Ware verkaufen die nicht in ausreichender Menge produziert wird. Ich will die Investitionsbedingungen verbessern, so dass die Kapitalkosten sinken und damit mehr Kapazitäten aufgebaut werden, die dann durch Skalierungseffekte und die billigere Finanzierung zu niedrigeren Gestehungskosten führen.

Und wie vereinfachst du da das Problem, auf welche Investition du die vermeintlich bessere Sonderabschreibung zulässt und auf welche nicht, wie sehen da deine einfacheren Kriterien zur Beurteilung aus?

Na das ist bei einer fokussierten Regelung relativ einfach. Wir machen eine Liste der Dinge die gefördert werden sollen. Die Sonderabschreibung wird an gewisse Bedingungen gekoppelt, so z.B. sollten keine Biogasanlagen profitieren die mit gezielt angebauter Biomasse beschickt werden, die Anlage muss gewisse Mindeststandards erfüllen und über einen bestimtmen Zeitraum betrieben werden. Das sind alles Regelungen analog zur Investitonszulage und die funktioniert auch mit überraschen wenig Aufwand recht gut.

Das Hauptproblem bei Investitionen ist doch eher das Geld dafür aufzutreiben, dieses Problem löst eine neue Abschreibungsform nicht grundlegend, außer du gehst von einer Welt ohne Kredite aus.

Nein, wie Bernd schon geschrieben hat, mit solchen Förderbedingungen wirst Du als potenzieller Betreiber eher das Problem haben, dass Du den Banken die Dir Geld für die Projekte leihen wollen Wartenummern geben musst.

Naja, du führst doch selbst Investitionen ins Feld. Die wirken sich nicht zwangsweise auf den Preis aus, die Mehrwertsteuer schon eher, wenn man nicht gerade Hotelkettenbesitzer ist und die Mehrwertsteuersenkung allen Hotelkettenbesitzern zu gute kommt, sondern in einem Markt ist, wo man mit seinem Ökostrom gegen Atom- und Kohlestrom konkurriert.

Ich sehe trotzdem nicht wieso man nur Ökostrom fördern soll? Wieso soll umweltfreundliche Sojamilch mit 19% besteuert werden und umweltschädlichere Kuhmilch mit 7%?

Weil wir gerade beim Thema Strom sind und nicht beim Thema Sojamilch (die ich übrigens umwerfend ekelig finde...). Es gibt schlicht ein Chaos, wenn Du versuchst alle Themen mit einem Konzept zu erschlagen. Eine Neuordnung der Landwirtschaft alleine wird ein ganzes Gesetzbuch füllen. Alleine nur eine solche Fördermaßnahme für EEs wird schon ein umfangreiches Werk, wenn man nicht haufenweise Schlupflöcher lassen will

Ich verstehe einfach nicht warum du nicht an die Steuer heran willst, die sich tatsächlich auf den Endpreis der Produkte und damit dem Konsumverhalten der Leute auswirkt, statt Leuten, die auch so schon große Gewinne haben noch mehr reinzuhauen, denn wie gesagt Abschreibungen ziehen doch nur bei Steuern auf Überschüsse, derjenige, der nicht genug Überschuss macht, hat nix von deiner Sonderabschreibung, aber gerade dem sollte man ja vielleicht unter die Arme greifen...

Wenn ich an die Mehrwertsteuer ran gehe, dann um einen einheitlichen Satz und einheitliche Regeln zu setzen, nicht um das Chaos zu vergrößern. Die Mehrwert- oder Umsatzsteuer ist eine der miesesten Fallen die das Finanzamt den Unternehmern stellt. Da wird auch regelmäßig Unsinniges geändert damit immer mal wieder einer reinfällt, den man dann ordentlich abzocken kann.

Und die Aldi-Kassiererin baut sich dann auf ihrem Balkon eine Windkraftanlage? Sorry, das ist unrealistisch, um die Infrastruktur zu bauen müssen nun mal Investitionen gemacht werden und die ziehen auch Gewinne nach sich.

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