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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Nach Climategate kommt jetzt "Satelliten-Gate"

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Nach Climategate kommt jetzt "Satelliten-Gate"


Chronologisch Thread 
  • From: "Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Nach Climategate kommt jetzt "Satelliten-Gate"
  • Date: Wed, 25 Aug 2010 13:54:45 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Ahoi!

Steffen Thomas schrieb:
Ganz wichtig ist aber auch:

The Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) is a scientific
intergovernmental body[1][2] tasked with evaluating the risk of climate
change caused by human activity.

http://en.wikipedia.org/wiki/Intergovernmental_Panel_on_Climate_Change
Ja. Und?

In diesem einen Satz stehen viele gute Dinge:
* es ist ein von individuellen Staaten unabhängiges Kremium.
Wäre es besser wenn es einen nationale Einrichtung wäre?
* es ist ein Konsortium, wird also nicht nur von einem Individuum geleitet.
Wäre es besser, wenn ein Konzern oder ein Präsident eines Landes das IPCC leiten würde?
* es ist besetzt mit Wissenschaftlern
Wäre es besser das IPCC mit und Telefonmuscheldesinfizierern zu besetzen?
* es ist ein Körperschaft
Wäre es besser jemand würde individuell für die Ergebnisse haften?
* es hat eine Aufgabe
Wäre es besser einfach so ins Blaue zu forschen?
und diese ist:
* Herauszufinden und zu bewerten,
* wie wahrscheinlich (und gefährlich)
* eine Klimaveränderung durch den Menschen ist.

Was dort hinein interpretiert wird :
"Das IPCC wurde gegründet um den von Menschen gemachten Klimawandel zu beweisen."
Oder
"Das IPCC hat den Klimawandel erfunden, weil es ohne Klimawandel ja keine Daseinsberechtigung hat"
steht dort nicht. Was dort aber klar definiert ist ist eine Zielstellung.

Anscheinend ist außerhalb der Wissenschafts-Kommunity unbekannt, dass sich jede wissenschaftliche Arbeit
einem Ziel widmen *muss*. Wenn ein Wissenschaftler seine Arbeit beginnt, formuliert er eine Hypothese.
Üblicherweise formuliert er eine Hypothese die aufgrund des aktuellen Wissens in dem Gebiet nicht völlig abwegig erscheint. Oder er formuliert gerade deshalb eine abweichende Hypothese, weil er davon überzeugt ist in seinem Labor etwas gefunden zu haben, was aller bisherigen Wahrscheinlichkeit unmöglich ist, und damit viel Ruhm verspricht.

Aber unabhängig davon beginnt jede wissenschaftliche Arbeit mit der Formulierung einer Hypothese.
Dann wird geforscht und die Hypothese wird bestätigt (eine Theorie entsteht) oder verworfen (eine andere Theorie entsteht).
Es ist leider so, dass Hypothesen sich als vorschnell oder falsch erweisen. Ich habe selber drei Doktoranden scheitern sehen, weil deren wissenschaftliche Ergebnisse die Hypothese widerlegten und damit nachträglich
entwerteten. Traurig ist, dass solchem ehrlichen Scheitern, nicht so viel Ruhm zugebilligt wird, wie einer erfolgreich bestätigten Hypothese. Nichts desto trotz haben beide wissenschaftliche Arbeiten (die Bestätigt, wie die die wiederlegt) den gleichen Stellenwert aus der Perspektive des Erkenntnisgewinns. Es entsteht jedes mal eine neue Theorie, die besser ist als das vorherige Wissen.
Auf dieser Theorie werden dann so lange neue Hypothesen gegründet, bis die Theorie verworfen werden muss, oder die Theorie (Evtl. durch einen mathematischen Beweis) allgemeingültig erklärt wird. Die Relativitätstheorie von Einstein ist ein wunderbares Beispiel um zu zeigen, wie lange eine Theorie in der Diskussion bleibt.
Im Kleinen ist sie gut bestätigt, aber im Großen hapert es noch gewaltig. Ohne dunkle Materie und dunkle Energie (die bisher noch keiner angefasst, oder gespürt hat) läßt sich mit der Relativitätstheorie nicht das ganze Universum erklären. Ist die Theorie deshalb falsch? Evtl. ist sie noch nicht gut genug, oder die Beobachtungen die wir weit draußen bei Galaxienhaufen machen sind mit einem bisher unbekannten Messfehler behaftet? Die Zukunft wird zeigen, ob Einstein prinzipiell recht hatte, oder ob er nur in unserem Sonnensystem recht hatte.

So wie sich eine einzelne wissenschaftliche Arbeit eine Hypothese setzt, so machen das auch Forschungsprojekte.
Wenn also ein Institut gegründet wird um z.B. "Die Luftverschmutzung in Innenstädten zu untersuchen"
so wird dem sicher die Hypothese zugrunde liegen, dass es eine solche Luftverschmutzung mit hoher Wahrscheinlichkeit geben wird.

Es wäre also etwas komisch, da (mal abgesehen von ganz wenigen Gebieten in der Grundlagenforschung) fast alle Forschung auf Hypothesen gerichtet arbeitet, allen Forschungseinrichtungen unterstellen zu wollen sie würden das Objekt ihrer Forschung erst erzeugen, da sie sonst keine Daseinsberechtigung haben. Das ist so eine Behauptung mit der mal alles und nichts beweisen kann.

Da immer mal wieder die Mär vom bösen IPCC aufkommt, der seit 20 Jahren die Welt betrügt, weil die
(Ihr wisst schon wer) dahinterstecken - hier die wirkliche wahre Wahrheit zur Gründung des IPCC:

Und weil ich mich so gerne selbst zitiere gebe ich diese schöne Glosse noch einmal zum besten:

"""
Wie kommen wir nun von der CO2-Konzentration zum global warming?
Seit einiger Zeit fragten sich die Forscher warum es auf der Erde so warm ist. Die die Erdoberfläche treffende und erwärmende Strahlungsleistung der Sonne schien nicht ausreichend um die Durchschnitstemperatur der Erde zu erklären. Also suchten sie nach dem Mechanismus der erklärt wieso die Erde 18 Grad wärmer ist, als die Sonnenenergie in Form einer Heizplatte, sie erwärmen kann.
Die Atomlobby fand das sehr interessant und flüsterte einflussreichen Wissenschaftlern ein, doch einen Treibhauseffekt zu postulieren, der von unsichtbaren und daher schlecht widerlegbaren Spurengasen der Atmosphäre verursacht wurde. Dankbar nahmen * Jean-Baptiste Fourier <http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/glos13t.htm#fourier>, **Gustav Kirchhoff <http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/glos13t.htm#kirchh>,
* *John Tyndall <http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/glos13t.htm#tyndall>, **James Clerk Maxwell <http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/glos13t.htm#maxw>*, *Ludwig Boltzmann, und <http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/glos13t.htm#boltzm>**Svante * <http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/glos13t.htm#boltzm>*Arrhenius <http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/glos13t.htm#arrh>*
diese Idee auf und verdienten sich mit der einsetzende Klimaangst der Bürger dumm und dämlich.

Näheres zu Klimagate 0.1 :
http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/bs13-60.htm

Der Treibhauseffekt auf grund von CO2 ist also keine Erfindung unserer Tage. Er war schon
vor über 100 Jahren bekannt und quantifiziert. Schon Arrhenius machte sich gedanken, welche Wirkung
die Kohleverbrennung auf das Klima haben könnte. Leider hatte er noch keine Stickstoffgekühlten-Superskalaren-Superrechner um sein Weltbild in Form einer Computersimulation zu formulieren. Hätte er es getan hätte er nicht viel anderes herausgefunden wie wir heute. Die Physik/Chemie hat sich seit damals nicht so gravierend weiterentwickelt.
"""
Aus meinen Post vom 05.06.2010 02:35 auf dieser Liste.

Beste Grüße

Volker

--
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Dr. Volker Jaenisch http://www.inqbus.de
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