Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Cross-Post: Stimmrechte von Aktien

[Christian Schmidt <csc AT schmifu.de>]

Am Dienstag, den 01.05.2012, 20:01 +0200 schrieb Christoph "Pluto"
Puppe:
[...]
> 
> > Wenn die Leute Aktien mit Stimmrecht haben wollen, dann kaufen die Leute
> > Aktien mit Stimmrecht. Wenn nicht, dann nicht. So what?
> 
> Den Punkt zu Rentenanlagen hast Du gelesen?

Ok, ich versuch es nochmal.

Für Dich ist das Problem die "schlummernden Stimmrechte" in den
(größtenteils für die Kunden gebildeten) Rückstellungen / Rücklagen /
Anlagen der Versicherer, welche sich u. a. auch aus Aktien und Fonds
zusammensetzen.

Das passiert nicht im verborgenen, Du kannst diese "Verbindlichkeiten
gegenüber Versicherungsnehmern" jeder Bilanz eines
Versicherungsunternehmens entnehmen.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Versicherungstechnische_R%C3%BCckstellung)

Dieses scheinbare Problem möchtest Du lösen, indem Du hier die
universelle piratische Allzweckwaffe "Bürgerbeteiligung und
Mitbestimmung" in Form von "Kopplung Stimmrecht an Besitz" forderst.

Mir fehlt an dieser Stelle erst einmal eine weitere Differenzierung von
Versicherungsprodukten:

- Wo trägt der Kunde das alleinige Risiko (1)
- Wo garantiert die Versicherung Leistungen (2)
- Welches Verhältnis besteht zwischen 1 und 2
- ....

Im Gegensatz zur Sozialversicherung (oftmals Leistungen nach aktueller
Kassenlage und Volkesmeinung) müssen die privaten Versicherer in den
meisten Fällen Leistungen garantieren.

Ich möchte hier bestimmt nicht Versicherungsunternehmen "in den Himmel
loben", da gibt es wie in allen gesellschaftlichen Dingen solche und
solche, aber hast Du auch schon mal darüber nachgedacht wie der
Börsenhandel aussehen würde, wenn diese "Monsterrückstellungen" auch
täglich in Daytrading gehandelt werden würden oder jährlich nach
Gefühlslage der Bevölkerung in ihrer Ausrichtung geändert werden
würden ?

(Mal abgesehen davon das ich hier Frank Anders Meinung teile, das den
meisten es eh schnuppe ist..)

Daher möchte ich mal an das "Pluto" in deinem Namen appellieren, erst
die richtigen Fragen zu stellen und anschließend Lösungen zu suchen,
wobei wir im Finanzbereich definitiv auch Unterstützung von Leuten
benötigen, die sich damit auskennen...

Nur weil die PP jetzt ein wenig präsenter in den Medien ist, sollten wir
m. E. nicht den Fehler machen in den gleichen Aktionismus der
Altparteien zu verfallen (Oh gott, wir brauchen ganz schnell ein
Programm...), das schadet uns mehr als es irgendjemanden hilft..

Just my 2 cents

Christian

http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Csc