Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Selbständigkeit im Leistungsbezug von ALG II

[sozialpiraten <sozialpiraten AT kunstlandschaft-spandau.de>]

Auskunft Jobcenter: Laut Statistik sei die Mortalitätsrate derer, die 
Hartz4 durch Existenzgründungen zu verlassen versuchen, enorm!

Viele Freischaffende leben zur Zeit mit weniger Geld als dem kulturellen 
Existenzminimum (frieren, hungern...), weil sie die Hartz4Schikanen als 
Zusatzbelastung  nicht ertragen. Das Fördersystem von Ich-Ags war/ist 
ein bürokratisches Monster. Ein bedingungsloses Grundeinkommen nimmt 
Druck aus dem Bereich Existenzgründung.


Am 12.04.2012 10:58, schrieb LeChuck:
> Stoppelbart,
>
> mein (Teil-)Lösungsvorschlag lautet, die derzeitige Regelung für ALG 
> II bei Selbständigkeit jedenfalls im Bereich Existenzgründung ganz zu 
> streichen und an dessen Stelle das Ich-AG-Modell mit seinem 
> dreijährigen, stufenweise sinkenden Zuschuß (600 Euro/320 Euro/240 
> Euro - so waren damals ungefähr die Beträge, wenn ich mich recht 
> erinnere) wieder einzuführen.
>
> Die Ich-AG wurde zwar von Beginn an quer durch alle Medien 
> niedergeschrieben, aber sie war - und das ist ja eigentlich fast ein 
> Witz, weil sie als einzige wieder abgeschafft wurde - unter dem Strich 
> fast die einzige nachweisbar positiv wirksame Änderung im Rahmen der 
> Schröderschen Hartz-Gesetze. Es wurde nämlich nachträglich ein sehr 
> viel höherer Anteil auch über den Förderzeitraum hinaus erfolgreicher 
> Gründungen festgestellt http://doku.iab.de/kurzber/2009/kb0309.pdf, 
> als man hätte erwarten sollen. Von denen, die nicht mehr selbständig 
> waren, war aber auch nur eine Minderheit wieder in der 
> Arbeitslosigkeit gelandet. Für viele war die Selbständigkeit auch ein 
> Sprungbrett in ein erneutes Arbeitsverhältnis gewesen.
>
> Ein Zuckerschlecken ist es auf diese Weise auch nicht, sich 
> selbständig zu machen, aber man hat den Vorteil, daß man sich nicht 
> nebenbei auch noch mit Behördenschikanen herumärgern muß.