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ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] Piratenwerte und Manifest

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

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Re: [Ag Meinungsfindungstool] Piratenwerte und Manifest


Chronologisch Thread 
  • From: bIV <bIV AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Piratenwerte und Manifest
  • Date: Tue, 05 Feb 2013 07:47:32 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Frauke schrieb:
Frauke Mattfeldt schrieb:
bIV schrieb:
Frauke schrieb:
(Die Gottesbezüge werdet ihr sicherlich rausstreichen wollen)
das Problem, das ich jedoch mit der Verwendung von Religion als Begründung für demokratisch-anständiges Verhalten sehe ist, dass nicht nur Nicht-Gläubige ausgeschlossen sind, sondern dass implizit immer die Grundannahme mitschwingt, dass rationales, naturwissenschaftlich basiertes Denken gar nicht fähig ist, Menschlichkeit im Verhalten zu begründen
Na ja. Ich empfinde es aber auch als Unterstellung, wenn
1. jemandem, der an Gott glaubt unterstellt wird, dass es einen "Führer" bräuchte.
2. gläubige Menschen nicht zur Demokratie fähig sind


das sind rein strukturelle Überlegungen
zu 1) Menschen, die an Gott glauben, richten sich in ihren Vorstellungen nach ihm aus, sie folgen seinen Gesetzen und Regeln, versuchen, jede Entscheidung in seinem Sinn zu treffen
zu 2) Demokratie ist ebenfalls ein Regelwerk und wenn Menschen an Gott glauben, dann können sie nicht einfach Regeln nach Belieben erstellen oder akzeptieren, sie müssen Regeln unter dem Vorbehalt sehen, dass Gott sie akzeptiert
wenn also ein Widerspruch zwischen Gott und der Welt auftritt, müssen sich Menschen, die an Gott glauben, für Gott entscheiden

Frauke Mattfeldt schrieb:
Ich schreibe in der "Anatomie des Menschlichen" ja von Demokratie. Ich verstehe also nicht, weshalb immer und immer wieder mit irgendwelchen Vorurteilen herumgeschmissen werden muss.

Also ist es das Beste, das Thema aus einer Diskussion herauszuhalten, die sachlich erst einmal recht unabhängig von religiös-moralischen Weltvorstellungen ist - genau das wollte ich sagen

es tut mir leid, wenn ich dir in deinen Überzeugungen zu nahe getreten bin, ich versuche das eigentlich sonst zu vermeiden und dachte wohl zu Unrecht, ich wäre sachlich genug geblieben. Ich bitte dich jedoch, dasselbe für mich gelten zu lassen oder (und das kam bei der Formulierung Nicht-Gläubige wohl nicht gut genug heraus) eben auch für Andersgläubige. Es gibt sehr viele Menschen, die sich vielleicht mit einem Gottesbegriff wie dem deinen nicht anfreunden können, weil ihr Gottesbegriff reichlich unterschiedlich davon ist - und diese Menschen können einfach deshalb aufhören, über Demokratie mit dir zu diskutieren. Das wäre kontraproduktiv für das Thema

Frauke Mattfeldt schrieb:
Im besten Fall halten sich die Menschen an gewisse geistige Gesetzmäßigkeiten. In einem solchen Fall bräuchte man auch gar keine (weltliche) Regierung
bzw. keine Gesetze

keine Gesetze bedeutet keine Ordnung - jede reale Informationsverarbeitung (wie es auch eine Gruppe von Menschen ist) braucht Regeln. Doch ich denke, da gehe ich mit dir konform, denn das schreibst du ja selbst ("gewisse geistige Gesetzmäßigkeiten") - und genau das sollte wohl formuliert werden für eine Demokratie: gewisse geistige Gesetzmäßigkeiten, an die sich die Gruppenmitglieder halten müssen, wenn sie demokratisch agieren wollen und das auf Dauer

das Folgende habe ich unter dem Tag "collapsed" gefunden (sichtbar in der Meldung 17:17, jedoch nicht mehr 17:22), dachte jedoch, ich sollte darauf antworten, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen

Frauke Mattfeldt schrieb:
Was Du über Uruk schreibst in Punkto "Das war eine enorme Toleranzleistung" kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Inwiefern war das eine Toleranzleistung? In dieser Zeit der ersten Mega-Städte wurden die ersten Gesetzeswerke verfasst. Vorher wäre die Gründung von Städten in der Größenordnung einfach nicht möglich gewesen. Hinzu kommt die immer stärkere Spezialisierung und Arbeitsteilung.

eigentlich wollte ich genau das sagen, denn die Toleranzleistung war ein Zitat, das ich kritisiert habe. Da ich mich jedoch nicht wirklich professionell mit Archäologie oder Anthropologie (oder welche Disziplin sonst noch beteiligt ist) beschäftige, kenne ich weder alle Fakten noch alle Hintergründe und formuliere meine Kritik deshalb vorsichtig und oft mit Plausibilitätsargumenten, denn die funktionieren in aller Regel disziplinübergreifend




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