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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Krebs durch Genmais

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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Re: [Ag-landwirtschaft] Krebs durch Genmais


Chronologisch Thread 
  • From: Hanns-Jörg Rohwedder <danebod AT arcor.de>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Krebs durch Genmais
  • Date: Mon, 01 Oct 2012 18:30:51 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Am 01.10.2012 15:50, schrieb Pirat Wolfgang:
Hallo zusammen,

habe da gerade ein Interview mit Prof. Séralini gefunden in dem er die
Vorwürfe gegen seine Studie m. A. schlüssig widerlegt.

1. auch die Studie zur Zulassung des Mais NK603 wurde mit nur 10 Ratten
durchgeführt.


Was bedeutet, dass diese Studie ebenfalls nicht mit statistischer Relevanz glänzen kann. Ich bin dagegen, den einen Missstand mit einem anderen ähnlichen zu begründen. 10 sind zu wenig.



2. Prof. Séralini hat den gleichen Rattenstamm verwendet der auch für die
Zulassungsstudie verwendet worden ist.

3. Der Unterschied zwischen beiden Studien liegt vor allem offenbar darin
das die von Prof. Séralini über 2 Jahre lief. Die vorherigen Studien, die
die Unbedenklichkeit beweisen sollten, jedoch nur 90 Tage. Das in 90 Tagen
keine Erkrankungen auftreten können die sich erst über einen längeren
Zeitraum entwickeln müssen ist m. A. völlig logisch.


Ja, und das ist ein generelles Problem bei Studien mit Tieren mit einer kurzen Lebenszeit und deren Übertragung auf Menschen. Langzeitwirkungen beim Menschen sind definiert als Wirkungen, die nach frühestens 5 Jahren auftreten / nachweisbar sind...

Wie soll man die Tatsache interpretieren, dass es bei der fraglichen 2-Jahres-Studie keine Dosisabhängigkeit gibt, dass im Gegenteil die Gruppe von Ratten mit der höchsten Maisfütterung die längste Überlebenszeit hatte?



Ich bin kein Wissenschaftler. Die anderen hier, die die Studie anzweifeln,
jedoch auch nicht.

Der von mir zitierte Dr. Volker Jaenisch ist schon Wissenschaftler, und ein seit langem sehr aktiver Pirat in der AG Umwelt.
Fachleute gibt es auch außerhalb des Wissenschaftsbetriebes, und Wissenschaftler zu sein schützt nicht vor Fehlinterpretationen, Irrtümern, Korruption oder Charakterschwächen. Ich erinnere an die Fälschungen im Zusammenhang mit Krebsforschung in Deutschland.

Ich bin ein Freund von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und Fakten, aber kein Freund von Wissenschaftlergläubigkeit.


Daher sollten wir doch lieber auf die Fachleute hören.

Die sich mal wieder uneinig sind...

Wie ich hier bereits am 19.09. postete ist die Studie ist im Fachblatt „Food
and Chemical Toxicology“ veröffentlicht worden. Das ist ein seriöses
wissenschaftliches Blatt die nichts veröffentlichen was ihnen zweifelhaft
erscheint.

Und auch die können sich irren, selbst in den angesehensten Blättern mit den besten Prüfungen und Lektoraten sind schon Studien durchgeschlüpft, die eher in die Bildzeitung gehört hätten. Die richtig guten Blätter erkennt man daran, dass sie solche Fehler eingestehen und entsprechende Veröffentlichungen zurückrufen.



Die Gesundheit der Menschen und Tiere sollte uns im Zweifel allemal
wichtiger sein als der Profit von Monsanto.


Auf jeden Fall. Wir müssen aber sauber und unangreifbar argumentieren, sonst stehen wir nachher als die Deppen da.



Das ist meine Meinung dazu. Von
mir aus soll man weitere Studien machen. Jedoch als aussagefähige
Langzeitstudien und nicht nur über 90 Tage. Und vor allem nicht an lebenden
Tieren sondern an Zellkulturen. Und solange die Unbedenklichkeit von NK603
nicht über alle Zweifel erwiesen ist gehört das Zeug verboten.

Ich bin ebenfalls für eine Umkehr der Beweislast, also ein Besorgnisprinzip, wie es schon im Wasserrecht gilt. Die Besorgnis muss ausgeräumt werden, nicht umgekehrt wie jetzt.

danebod




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