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Re: [Ag-landwirtschaft] WG: Energiewende/Zerstörung von Natur durch Maisanbau/ EEG
Chronologisch Thread
- From: "Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
- To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>, <ag-tierschutz-landwirtschaft AT lists.piraten-nds.de>, <nds-ag-energiepolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] WG: Energiewende/Zerstörung von Natur durch Maisanbau/ EEG
- Date: Sun, 30 Sep 2012 18:00:32 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
- List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>
Hallo Axel,
ist das jetzt ein Textvorschlag den Du hier zur Diskussion stellst oder hast Du das bereits an Frau Rudnick (mit ck) gesendet?
Folgende Punkte gebe ich zu bedenken: 1. die nötige Fruchtfolge wird beim Maisanbau eben oft nicht eingehalten. Ich kenne hier Felder auf denen schon seit Jahren immer nur Mais angebaut wird. 2. Den Anteil der Energiepflanzen an der Ackerfläche und die dadurch verursachten Probleme sollten wir nicht herunterspielen. 3. Den Anteil von Energiepflanzen insgesamt habe ich vor einiger Zeit hier gepostet. Ohne jetzt die exakten Zahlen nachzuschlagen meine ich das 2011 der Anteil bundesweit bei etwa 18% lag, in einzelnen gebieten bei über 40%. Das stört die Biodiversität sicher schon erheblich. 4. Bei der Aufzählung der Tiere, die in einem Maisfeld leben, dürfen wir die Bienen, Hummeln und anderen bestäubenden Insekten nicht vergessen. Die können sich von Maisfeldern m. W. nicht ernähren. Also müsste man zumindest Ackerstreifen mit Wildblumen vorsehen. Bei uns hier legen manche Landwirte entlang ihrer Maisfelder einen 2 – 3 m breiten Streifen mit Sonnenblumen an. Das ist sicher besser als gar nichts.
LG
Wolfgang
Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Axel Heidkamp
Sehr geehrte Frau Rudnik,
ich verstehe Ihre Sorge, aber schwarz Malerei hilft uns auch nicht weiter. 1. Der Anbau von Mais, ist auf Grund der nötigen Fruchtfolge, bei der Einhaltung der ordentlichen landwirtschaftlichen Praxis, ein Begrenzender Faktor. Der Anteil von Mais an der Ackerfläche liegt bei 10-20 % , Regional unterschiedlich. Es ist korrekt, dass gebiete gibt, in den der Maisanbau überzogen ist und diesem muss auch entgegen gewirkt werden. Gleiches gilt für Gülletransporte/Entsorgung über mehr als 30 km Radius. 2. Die Einführung der 60 % Grenze zum Füttern einer BGA mit Maissubstrat ist ein Schritt in die richtige Richtung, hätte aber meiner Meinung nach, vom ersten Tag der Einführung des EEG, sein müssen. 3. Zu überlegen ist, ob es einen Weg gibt, dieses für Anlagen vor 2012 mit einem Stufenplan von ca. drei Jahren nach zu bessern. (Zur Erreichung diese Zieles, der erweiterten Fruchtfolge, muss vielleicht das EEG um geplant werden.) Dieser Gedankengang erhebt keinen Anspruch auf Umsetzbarkeit. 4. Die Behauptung, dass im Mais keine Vögel leben, ist falsch. (Ich bitte alle die dieses behaupten, ein Maisfeld zu besuchen, wenn das Ende beim Häckseln oder Dreschen erreicht wird. Ich sehe dann immer hunderte Vögel aus dem Mais fliegen, von der Maise, Buchfink, Amsel bis zum Spatz. Ich werde auf Grund Ihres Hinweise versuchen, in Zukunft, die Vogelarten bewusst zu erkennen und eine Liste zu erstellen. Außerdem leben im Mais, Mader, Fuchs, Dachs, Marderhund, Rehe, Damwild, Mäuse, Hamster und vieles mehr, von den Wildscheinen ganz zu schweigen. 5. Bei den Moorstandorten gebe ich Ihnen Recht, hier sollte MAXIMAL eine intensive Grünlandwirtschaft zugelassen sein. 6. Aus meiner Sicht ist es jedem, der sich mit diesem Thema beschäftigt oder/und Entscheidungen fällt, das die Biomasse Nutzung nur begrenz möglich ist. Streiten kann man sich darüber, ob die Nutzung von 15 oder/bis 20 % möglich und langfristig sinnvoll ist. Diesen optimalen Punkt gilt es gemeinsam zu erarbeiten. (Dazu gehört wie überall, ein Fachkompetentes Detail-Wissen, über das ich zb. z.Z. noch nicht verfüge).
Mit freundlichen Grüßen
Axel Heidkamp
Von:
ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Pirat Wolfganguss
Hallo zusammen,
das leite ich Euch mal zur Kenntnis weiter.
LG
Wolfgang
Von: Anja Rudnick [mailto:anjarudnick AT web.de]
ich engagiere mich privat für den Erhalt unserer Kulturlandschaft und habe in diesem Zusammenhang einige Verantwortungsträger wegen der Folgen der erneuerbaren Energien, der Güllevergasung aus der Massentierhaltung und des monokulturellen Maisanbaus und der damit verbundenen Folgen für unsere Landschaft angeschrieben. Anbei die Antwort des Helmholtz Zentrums in Leipzig, die sich sehr im Umfeld der Agrogasentwicklung "tummeln" und meiner Meinung nach den bisher stattfindenden Unsinn angeblich wissenschaftlich fundiert noch weiter fördern. Vielleicht finden Sie Zeit sich die links einmal durchzulesen. Für mich wird deutlich, dass die Menschen, die die Energiewende inhaltlich nach vorn bringen leider nicht in den Landschaften leben, die zukünftig Agrogasgewerbegebiete sein werden. Es mag sich nett anhören, wenn Landschaften für die Natur und Vögel freigehalten und Knickse gepflegt werden. Meine Realität ist, dass für die Natur wichtige Grenzertrags- und Moorflächen, die sehr viel Kohlenstoff speichern, in Maisäcker umgebrochen werden. Auf einem Maisacker habe ich noch nie einen Wiesenvögel gesehen. Insofern mag man da im Büroturm viele Visionen auf dem Papier sehen, die in der Realität meist nur Zerstörung enden. Insofern fände ich es wichtig, dass man diesen Leuten mal eine entsprechende Rückmeldung gibt wo die Reise hingehen wird, wenn man jede Fläche und jeden Stock in der Landschaft in subventionierte Energie umwandeln wird. mfG
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- [Ag-landwirtschaft] WG: Energiewende/Zerstörung von Natur durch Maisanbau/ EEG, Pirat Wolfgang, 28.09.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] WG: Energiewende/Zerstörung von Natur durch Maisanbau/ EEG, Axel Heidkamp, 30.09.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] WG: Energiewende/Zerstörung von Natur durch Maisanbau/ EEG, Pirat Wolfgang, 30.09.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] WG: Energiewende/Zerstörung von Natur durch Maisanbau/ EEG, Axel Heidkamp, 30.09.2012
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