-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-landwirtschaft-
bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Likedeeler
Gesendet: Mittwoch, 19. September 2012 12:10
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [Ag-landwirtschaft] Erläuterung der EU Agrarausgaben
Hi Axel
Deine Erläuterung möchte ich ergänzen:
z.B. würde ich aus "subventionsmäßiger Betrachtung" sofort mit den
"armen" Netzbetreibern tauschen, denen gesetzlich 10%
Eigenkapitalrendite für Investitionen in Energienetze zugeteilt werden
auf Kosten des Endverbrauchers! Kaum einem Landwirt gelingt es dagegen
die Kosten bei einem Bruttolohnansatz von 10 EUR zu decken und darüber
hinaus überhaupt eine Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften. Und wenn er
sie denn erwirtschaftet muss er auch davon die Nettoinvestitionen
bestreiten, denn der Kapitaleinsatz für einen halbwegs modernen
Vollzeitarbeitsplatz in der Landwirtschaft geht inzwischen in Richtung
1Million EUR ohne Berücksichtigung des Bodenwertes. (Man kann auch
umgekehrt sagen der Wert des Geldes fällt)
Und Arbeitskräfte beim Netzbetreiber arbeiten auch nicht 365 Tage im
Jahr wie der große Teil der Landwirte, die zusätzliche Arbeitskräfte
nicht finanzieren können.
Die Ernährungssicherung der Bevölkerung durch staatliche Vorratshaltung
kannte man schon zu biblischen Zeiten. So hat eben auch der Hunger nach
dem letzten Krieg dazu geführt, das die Ernährungssicherung oberste
Priorität hatte. Und der Bereich Landwirtschaft ist eigentlich der
einzige in der die EU volle Kompetenz hat. Grundnahrungsmittel wurden zu
festen Preisen aufgekauft und eingelagert. Das war der Grundpreis. Erst
als alle mehr wie satt waren ist man auf die Idee gekommen, das eine
gesicherte Ernährung mit einem Vorrat an Lebensmitteln (Butterberge) ja
auch Geld kostet, das man sich sparen kann, solange auf dem "Weltmarkt"
alles viel billiger zu haben ist.
"Wer an einem Rad dreht, verstellt das ganze Uhrwerk."
Das ist das große Problem, das durch die inzwischen zu billige Energie
aus Nahrungspflanzen in Relation zum teuer gewordenen endlichen Rohöl in
den "reichen" Ländern Nahrungsmittel zum Benzinersatz und zu bisher
nicht wirtschaftlich speicherbarem Strom veredelt werden. Einige
Spezialisten, die ein Auto mit robustem Dieselmotor fahren, kaufen auch
lieber beim Discounter das billige Speiseöl statt des teuren Diesels an
der Tankstelle.
Und da eben der Energieverbrauch trotz angeblicher Wende großenteils
immer weiter steigt besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen
unversteuertem (also subventioniertem) Flugbenzin (weil die armen
Interkontinentalreisenden diese Flugbenzinsteuer nicht aufbringen
können) und hungernder Landbevölkerung in Afrika. Das ungelöste Problem
ist die "gerechte" Verteilung.
Deine Ansichten zu Wolfgangs Äußerungen teile ich und erkenne sie an.
Warum Birgitt aber nur einseitig Rügen verteilt verstehe ich nicht, eben
auch eine Frage der Gerechtigkeit oder eben des Weltbildes?
LG Likedeeler
Am 18.09.2012 15:30, schrieb
ag-landwirtschaft-request AT lists.piratenpartei.de:
Date: Tue, 18 Sep 2012 15:29:47 +0200
From: "Axel Heidkamp"<axel.heidkamp AT googlemail.com>
To:<ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
Subject: [Ag-landwirtschaft] (kein Betreff)
Message-ID:<5058774f.c1da0e0a.244b.7022 AT mx.google.com>
Content-Type: text/plain; charset="utf-8"
Ahoi liebe Kollegen und Mitstreiter,
Ich habe ja die Aufgabe, der Erläuterung der EU Agrarausgaben übernommen.
Dazu möchte ich Euch einige Sicht-und Hinweise geben, die aus meiner Sicht,
eine wichtige Erklärung ergeben können.
Es wurde die Agrarproduktion, bei Einführung der Subventionen, in Menge, Güte
und Effizientes vorangetrieben.
Dies geschieht auch bei der Wind- Solar- und Biogasenergie.
Bei der Steigerung der Produktion von Lebens-und Futtermittel wurde man sich
bewusst, dass zur gesteigerten Menge,
auch eine Infra- und Vermarktungsstruktur gehört.
Dieses hat man bei der Einführung des EEG vergessen.
Die Händler, in diesem Fall die Netzbetreiber, wurden gezwungen, den Strom auf
zu nehmen, aber die Bedingungen dazu nicht gefördert.
Das hätte in der Vergangenheit bedeutet, dass der Getreide-, Milch-,
Fleischhandel etc., gezwungen worden wäre,
die verstärkte Produktion zu einem festen Preis aufzunehmen und zu verkaufen.
Dies sollte ein Beispiel dafür sein, dass wir wirklich die Veränderungen der
Subventionen, auf seine Auswirkungen untersuchen müssen.
Wer an einem Rad dreht, verstellt das ganze Uhrwerk.
Ich habe an die HaGe Kiel eine Anfrage gestellt und darin um eine Antwort, aus
Ihrer Sichtweise und Erklärung für
die Verwendung der 19 Mill. € Förderung, geben.
(soweit ich weiß, hat die HaGe, zb. sehr viel Geld in die Entwicklung der
Rapsölenergie gesteckt und dafür Förderung erhalten)
Im Nachgang einige Grafiken und Gliederungen der Themenbereiche und
Zukunftspläne der EU Kommission.
http://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/agrar_foerderung_4.html
http://www.situations-
bericht.de/detail2011/Graphik43_3Kopie.jpghttp://www.situations-bericht.de/detail2011/Graphik43_4Kopie.jpghttp://www.situations-
bericht.de/detail2011/iwd342EUFinanz.jpg
Förderung des ländlichen Raums
* Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft durch
Förderung der Umstrukturierung, der Entwicklung und der Innovation,
* Verbesserung von Umwelt und Landschaft,
* Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum und Förderung der
Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft.
* Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete<http://www.agrar-fischerei-
zahlungen.de/agrar_foerderung_4.html#top1>
* Agrarinvestitionsförderung<http://www.agrar-fischerei-
zahlungen.de/agrar_foerderung_4.html#top2>
* Maßnahmen zur Marktstrukturverbesserung<http://www.agrar-fischerei-
zahlungen.de/agrar_foerderung_4.html#top3>
* Agrar- und Waldumweltmaßnahmen<http://www.agrar-fischerei-
zahlungen.de/agrar_foerderung_4.html#top4>
* Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Erbes<http://www.agrar-
fischerei-zahlungen.de/agrar_foerderung_4.html#top5>
* Integrierte ländliche Entwicklung<http://www.agrar-fischerei-
zahlungen.de/agrar_foerderung_4.html#top6>
* Leader<http://www.agrar-fischerei-
zahlungen.de/agrar_foerderung_4.html#top7>
* Küstenschutz und Hochwasserschutz<http://www.agrar-fischerei-
zahlungen.de/agrar_foerderung_4.html#top8>
* Finanzielle Förderung des Privat- und
Körperschaftswaldes<http://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/agrar_foerderung_4.html#top9>
Maßnahmen zur Marktstrukturverbesserung
Die Marktstrukturförderung zielt darauf ab, die Gründung und die Arbeit von
Erzeugerzusammenschlüssen zu unterstützen sowie die Wettbewerbsfähigkeit vonUnternehmen der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse
zu verbessern, um auf diese Weise zur Absatzsicherung oder zur Schaffung von
Erlösvorteilen auf Erzeugerebene beizutragen.
Agrar- und Waldumweltmaßnahmen
Über Agrar- und Waldumweltmaßnahmen werden freiwillige Umweltleistungen
von Landwirten und Waldbesitzern sowie sonstigen Land- und Waldbewirtschafternhonoriert, die nicht über die auf dem Markt erzielbaren Produktpreise abgegolten
werden.
Ziele der Programme sind insbesondere:
* die Förderung der Biodiversität,
* die Erhaltung und die Verbesserung der biologischen Vielfalt,
* der Schutz des Bodens vor Erosion,
* die Verbesserung des Gewässerschutzes,
* die Förderung von Maßnahmen zum Klimaschutz sowie
* die Gestaltung einer attraktiven Kulturlandschaft.
Betriebe, die an Agrar- und Waldumweltmaßnahmen teilnehmen, erhalten daher
einen finanziellen Ausgleich, um die bei besonders umweltfreundlichenProduktionsmethoden entstehenden Mehrkosten oder die durch
Ertragsminderungen entstehenden Einkommensverluste zu kompensieren.
Mit freundlichem Gruß
Axel Heidkamp
--
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