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ag-landwirtschaft - [Ag-landwirtschaft] WG: Arzneimittelgesetz soll geändert werden

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Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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[Ag-landwirtschaft] WG: Arzneimittelgesetz soll geändert werden


Chronologisch Thread 
  • From: "Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
  • To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>, <ag-tierschutz-landwirtschaft AT lists.piraten-nds.de>
  • Subject: [Ag-landwirtschaft] WG: Arzneimittelgesetz soll geändert werden
  • Date: Wed, 19 Sep 2012 14:08:37 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>


Hallo zusammen,

wg. der hohen Antibiotikagaben in der Tierhaltung (2011 mehr als 4x soviel
wie in Krankenhäusern verabreicht) soll nun das Arzneimittelgesetz geändert
und eine Dokumentationspflicht eingeführt werden.

Ich fürchte jedoch das die Grünen recht behalten und dieser Gesetzentwurf
mal wieder viel zu kurz springt. Denn eine Dokumentationspflicht gibt es
bereits für die Tierärzte. Doch ist diese bisher sehr lückenhaft,
beispielsweise dürfen sie bei Geflügelzüchtern weder den Namen noch die PLZ
angeben wohin die Antibiotika geliefert wurden.

LG

Wolfgang


Beschluss Bundeskabinett
Arzneimittelgesetz soll geändert werden
19.09.2012 13:48 Uhr

Tierhaltung unter wenig appetitlichen Bedingungen beunruhigt die
Verbraucher. Auch der massive Antibiotika-Einsatz gilt als
Gesundheitsgefahr. Die Regierung verspricht nun mit einem Maßnahmenpaket
Besserung.

Berlin. Der Einsatz von Antibiotika in der Tiermast soll reduziert werden.
Das Bundeskabinett beschloss dazu am Mittwoch eine Änderung des
Arzneimittelgesetzes. Durch den Aufbau einer zentralen Datenbank der Länder
soll die Antibiotika-Verwendung ab 2013 stärker erfasst und kontrolliert
werden. Für Mittel, die bei der Heilung von Menschen eine besonders große
Rolle spielen, soll ein Verbot geprüft werden, damit es nicht zu Resistenzen
kommt. Die Grünen kritisieren die Reform als zu schwach, um das Problem in
den Griff zu bekommen.

Tierärzte und Landwirte müssen künftig detailliert eingesetzte Mittel
dokumentieren - zudem sollen die Behörden untereinander den Austausch
verbessern, um Auffälligkeiten schneller zu erkennen. So soll verhindert
werden, dass bestimmte Medikamente bei den Bürgern nicht mehr anschlagen,
wenn sie mit hohen Antibiotika-Dosen behandeltes Hähnchen-, Schweine- oder
Putenfleisch essen.

Für das Datenbank-Projekt werden 22 Millionen Euro an Verwaltungsaufwand
veranschlagt. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 1734 Tonnen
Antibiotika in der Tierhaltung eingesetzt, mehr als doppelt so viel wie noch
im Jahre 2005.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) betonte: „Diese Reform
wird ihr Ziel nicht verfehlen“. Es handele sich um eine der tiefgreifendsten
und ehrgeizigsten Reformen der Tierarzneimittel-Gesetzgebung. „Wir können
den Einsatz von Antibiotika in Deutschland innerhalb weniger Jahre deutlich
senken, wenn die Länder und der Bund an einem Strang ziehen“, sagte Aigner.
„Wir müssen alles daran setzen, dem übermäßigen Einsatz von
Tierarzneimitteln Einhalt zu gebieten.“

Angestrebt wird, dass sich der Bundesrat erstmals am 2. November mit der
Novelle des Arzneimittelgesetzes beschäftigt und es bis Februar endgültig
beschlossen wird. Somit könnte im Frühjahr kommenden Jahres mit dem Aufbau
der Antibiotika-Datenbank begonnen werden. Doch unklar ist, ob so Missbrauch
und die Antibiotika-Menge eingedämmt werden können. Grünen-Fraktionsvize
Bärbel Höhn kritisierte: „Mit den vorgestellten Maßnahmen wird sich an den
horrenden Antibiotikamengen, die in der Tiermedizin eingesetzt werden, in
den nächsten Jahren gar nichts ändern“. Dabei nehme die Resistenzbildung bei
den Menschen durch den massiven Einsatz stark zu.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit habe schon
2010 auf die sich verschärfende Resistenzsituation bei den lebensnotwendigen
Reserveantibiotika hingewiesen. „Die Folge sind erschwerte Behandlungen beim
Menschen bis hin zu Todesfällen wie auf der Bremer Kinderintensivstation“,
meinte Höhn. Was Aigner als Reduktionsstrategie verkaufen wolle, sei nichts
anderes als eine Zementierung des Status Quo. „Dass der heutige Durchschnitt
alles andere als verträglich ist, wird gar nicht in Erwägung gezogen.“
Aigner sei vor den „Hühnerbaronen“ und der Fleischlobby eingeknickt.

dpa

Quelle:
http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Arzneimittelgesetz-so
ll-geaendert-werden





  • [Ag-landwirtschaft] WG: Arzneimittelgesetz soll geändert werden, Pirat Wolfgang, 19.09.2012

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