Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Energie,Landwirtschaft und Umwelt

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] Energie,Landwirtschaft und Umwelt


Chronologisch Thread 
  • From: Hanns-Jörg Rohwedder <danebod AT arcor.de>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Energie,Landwirtschaft und Umwelt
  • Date: Wed, 18 Jul 2012 10:40:56 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Am 18.07.2012 01:05, schrieb Axel Heidkamp:
Hallo Herr Rohwedder,

danke für Ihre konstruktive Kritik.

Gerne.



Die Satzkorrektur im 1 Absatz ist richtig, ich habe mich hier falsch
ausgedrückt.

Nachwachsende Rohstoffe: Die Produktion von Biogas ist binnen 2 Jahren
maximal nach 4 Jahren CO² neutral je nach Bauart.
Abzuziehen ist hier nur noch der % Teil der für den Eigenbedarf, Wärme
,Rührwerke etc. und Transport gebraucht wird.(ca.5%)
Fahren die Fahrzeuge dann noch mit deutschem/maximal Europäischem Biodiesel,
fällt die CO² Bilanz noch besser aus.


Da so viel Mais auf Böden angebaut wird, die dessen Ansprüchen nicht genügen, muss massiv gedüngt werden. Es ist dieser Kunstdünger, seine Produktion und Transport, die die CO2-Bilanz verschlechtert. Und es gibt weitere Probleme. Ich hatte versäumt, auf die NABU-Studie zu verlinken, auf die ich mich beziehe:

<http://schleswig-holstein.nabu.de/themen/energie-verkehr/energie/14111.html>



Richtig ist, dass der E10 Verbrauch in der EU, das aus Übersee kommt, nicht
sinnvoll zur Verbesserung der CO² Bilanz beiträgt.
Nachwachsende Energien sollten nur so viel in dem jeweiligen Land angebaut
und produziert werden, wie diese auch in dem Anbauland
verwendet werden können. Dazu darf auch kein ha Regenwald oder Wald mehr
vernichtet werden.
(Dies besorgt schon die Versiegelung durch Baugebiete und Straßen im
unverantwortlichen Ausmaß)

Ja, der Flächenverbrauch ist insgesamt noch viel zu hoch, eine weitere wichtige Baustelle.



Ab Oktober liegt mir eine präzise Studie über dies tatsächliche CO² Bilanz
einer 3,5 MW BGA zur Gasaufbereitung vor.
Hier wird die Gesamte Ökobilanz vom Bau bis in 20 Jahren erstellt.

Die 30 % bringe ich ins Spiel, da es schon vielerorts, auf Grund der falsch
gesteuerten EEG Gesetzgebung, zu den Vermaisungen der Landschaft,
mit bis zu 60% Mais im Betrieb, als Monokultur, geführt hat. Die
Einschränkung des Maisanteiles in der BGA auf 60 %, ist hier schon ein
richtiger Schritt
in die richtige Richtung. (Bitte bedenken Sie, die Bundesregierung plant
einen Anteil von 35 %) diesen halte ich für zu hoch.
Meine 30% beziehe ich zu dem noch auf die LN (Landwirtschaftliche Nutzfläche)
und nicht AF (Ackerfläche)
Das meine 30 % durchsetzbar sind, kann ich mit meinem BGA Versorgungsprojekt
in Zittau beweisen. Keiner der 22 Produzenten von Substrat
für die BGA darf mehr als 30 % seiner Flächen mit Mais anbauen. Obwohl diese
Anlage 100 % Mais fahren darf,
haben wir freiwillig 20 % andere Substrate geerntet. Unser Ziel ist der
Ausbau der Vielfalt der Substrate von jetzt 3 auf 4-6 Pflanzenarten.


Ich bin dafür, Energiepflanzen nur anzubauen, wo sie nicht in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln oder anderen Nutzungen stehen - und sei es Brach- oder Grünland. Das bedeutet klar, sich auf die Biomasse zu konzentrieren, die ohnehin anfällt. Das ist auch Stand der Diskussion in den AGs Umwelt und Energie. Es wird noch jede Menge Gülle unbehandelt auf die Äcker geschüttet. In Siedlungen fallen Fäkalien und Grünschnitt an, die in IMK-Anlagen genutzt werden können. In Dänemark wird feuchtes Grünland extensiv genutzt für Kopfweiden, deren nachhaltig geerntetes Holz in speziellen KWK-Anlagen verfeuert wird.

30 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist viel zu viel, besonders, so lange nicht die anderen Möglichkeiten der energetischen Biomasssenutzung ausgeschöpft sind.



Die dreifeldrige Fruchtfolge ist nach EU-Recht( Cross-Compliance) die
Mindestanforderung.
Wenn sich alle Betriebe in der EU daran halten, ist schon viel gewonnen. Wenn
sie dann noch regelmäßig rotieren,
(mindestens alle 2 Jahre) sind wir schon ein großes Stück weiter.
Die vierfeldrige Fruchtfolge wäre eine zusätzliche Bereitschaft zu
Einschränkungen seitens der Landwirte,
die sich, trotz Agrarausgleichszahlungen, an dem knallharten
Weltmarktgeschäft behaupten müssen.

Bitte bedenken Sie, die Landwirte haben am Tag nach der Aussaat, Besamung der
Kuh oder der Sau, keine Chance mehr auf den Preis nach 6-12 Monaten
einzuwirken. Dieser wird dann ausschließlich vom Wetterverlauf, Ernteerfolg,
Börsenmeldungen und zum großen Teil von den Spekulanten bestimmt.
Hier stehen Großbanken und Versicherungen an erster Stelle.


Ja, Spekulantentum und deregulierte Märkte sind eine zweite Großbaustelle. Aber danke für die Aufklärung, die dreigliedrige Fruchtfolge ist eine Art Minimallösung, mehr ist möglich und erwünscht, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe?





Zum 2. Papier:

Durch die Produktion von 15 % Strom und Energie durch viele Anbieter, ist die
Marktmacht der 7 größten Energiekonzerne schon etwas eingeschränkt.
Siehe:
http://umweltinstitut.org/energie--klima/allgemeines-energie--klima/strompreisluge-808.htmlnkt.
Bericht: Strompreislüge!

Da es schon Orte gibt die sich vom Energienetz abgehängt haben und trotz
alternativer Energien und eigener Infrastruktur billiger leben als vorher.


Sie leben nicht trotz, sondern wegen alternativer Energien und eigener Infrastruktur billiger ;) .


Den nachfolgenden Satz des Münchner Umweltinstitutes kann ich nur begrüßen.

Direkte und indirekte Landnutzungsänderungen müssen in die Klimabilanzen von
Agrarenergie einbezogen werden.
Ich würde diesen Satz auch noch auf die Fleischproduktion ausweiten.


Ja klar, jede Nutzungsänderung ändert die Bilanz.



öffentliche Forschung:

Da die öffentliche Hand, die Kosten für Studien mit öffentlichen Interesse
nicht mehr ausreichen finanziert, haben sich private Firmen und Konzerne
diesen Bereichen angenommen und bauen die Ergebnisse zu Ihren
Monopolansprüchen aus.

Hier ein paar Beispiele, für die Bereiche, die an staatlichen Universitäten
intensiv ausgeforscht werden müssen:
Bildung, Gesundheitsforschung, Bewältigung der Altersarmut und praktische
Versorgung der Pflegebedürftigen, Schuldenabbau über Generationen,
Gentechnik und alternativen zur Gentechnik, Alternative-Energien,
Infrastruktur von A-Z, Atomenergie und seine Folgen (Atommüll jetzt,
morgen und in 50-100 Jahren), Klima Forschung, Welthunger und seine
Beseitigung, CO²Verpressung.


Gut, d'accord, gemeint ist also die Förderung von Forschung und Entwicklung aus Öffentlichen Mitteln. Dazu gibt es auch schon entsprechende Aussagen und Vorschläge der Piraten.



Blatt 3.

Entschuldigen Sie auch hier bitte meine falsche Ausdrucksweise. Den Hunger
stillen, ist natürlich richtig.

Mit freundlichen Grüßen
Axel Heidkamp




-----Ursprüngliche Nachricht--
Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
Hanns-Jörg Rohwedder
Gesendet: Dienstag, 17. Juli 2012 19:08
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] Energie,Landwirtschaft und Umwelt

Am 17.07.2012 12:53, schrieb Axel Heidkamp:
Hallo alle Teilnehmer der AG Energie und Umwelt,

Anbei stelle ich meine Ausführungen und Anregungen zu Diskussion, um
das Thema Energie, Umwelt und Landwirtschaft mit fundierten
Grundlagen und Aussagen

in das GP und WP des Bundes und Landes einarbeiten zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Axel Heidkamp (Agrakan)





1. Papier:


- "Die Piraten Brandenburgs setzen sich für eine flächendeckende Landwirtschaft
ein, die die Nachhaltigkeit, und Wirtschaftlichkeit, unter der Einhaltung der
ökologischen Verträglichkeit berücksichtigt."

Gemeint ist wohl: "Die Piraten Brandenburgs setzen sich für eine Landwirtschaft
ein, die flächendeckend Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit unter der Einhaltung der
ökologischen Verträglichkeit berücksichtigt."

- "Erneuerbare Energien und der Anbau nachwachsender Rohstoffe sind ein positiver
Beitrag zum Klimaschutz und eine wirtschaftliche Ergänzung für landwirtschaftliche
Unternehmen. Es darf aber nicht mehr als 30 % der Ackerfläche dazu herangezogen
werden."

Die Aussage, dass der Anbau nachwachsender Rohstoffe ein positiver Beitrag
zum Klimaschutz sei, stimmt so nicht. Die CO2-Bilanz von E10 und der
Vermaisung der Landschaft ist schlechter als die von fossilen Energieträgern,
siehe NABU-Studie. Woher stammen die 30 %?

- "Die Verwendung von genmanipuliertem Saatgut, dass durch das Zuführen von Arten-
fremden Genen /Wirkstoffen verändert wurde lehnen wir solange ab, bis öffentliche
Studien, mit Sicherheit, eine Störung von Natur und Fauna ausschließen können."

Ich weiß nicht, was öffentliche Studien sind, unabhängige wissenschaftliche
Studien finde ich dort passend.

- "Die Piraten fordern die*:*

1.

Einhaltung der dreigliedrigen Fruchtfolge, da diese, die Grundlage
einer jeden guten fachlichen Praxis bildet.

2.

Die viergliedrige Fruchtfolge soll durch zusätzliche
Ausgleichzahlungen aus der 3. Säule gefördert werden."

Frage: Warum dreigliedrig einhalten und viergliedrig fördern?


2. Papier:

- "Die Dezentralisierung der Strom-/Energieerzeugung führt zur Öffnung des
Europäischen Stromhandels über Deutschlands Grenzen hinaus."

Internationaler Stromhandel wurde schon vorher betrieben.

3. Papier:

- "Der Welthunger kann nicht aus Brandenburg / Deutschland / Europa gedeckt
werden."

Gestillt werden?

danebod



--
Ag-landwirtschaft mailing list
Ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft






Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang