Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?

[syna <syna AT news.piratenpartei.de>]

Zuviele OPs

Zur Erinnerung: Ursprünglich ging es hier um eine eklatante 
*Fehlsteuerung des
Systems*, die unter anderem für Kostensteigerungen ursächlich ist: Es 
werdem
immer mehr Operationen durchgeführt, die nicht wirklich medizinisch 
begründet sind,
die stattdessen ökonomisch motiviert sind:

> In keinem Land der Welt werden so viele künstliche Knie- und 
> Hüftgelenke eingesetzt und so viele Herzkranzgefäße ausgedehnt wie in 
> Deutschland. Rückenoperationen werden hierzulande dreimal so häufig 
> durchgeführt wie in England und doppelt so häufig wie in Frankreich. 
> Dabei sind viele Eingriffe nicht nur teuer, sondern auch unnötig - und 
> manche sogar schädlich. Operiert wird trotzdem, denn teure OPs bringen 
> den Kliniken satte Gewinne. Die Ärzte werden immer häufiger zu 
> Erfüllungsgehilfen der Finanzabteilung.
>
> Wer nicht mitmacht, ist out, berichtet ein Insider: "Wenn ein Arzt nicht 
> in Reih und Glied läuft, dann wird er plötzlich nicht mehr zu 
> Operationen eingeteilt. Wenn so was nicht fruchtet, dann wird er gemobbt 
> und abgemahnt, bis er kündigt." Wer hingegen viel operiert, wird 
> großzügig mit Boni entlohnt. Und viele niedergelassene Ärzte werden in 
> einem illegalen Netz von Fangprämien von den Krankenhäusern dafür 
> bezahlt, dass sie möglichst viele Patienten für OPs überweisen. Diese 
> Kranken, die ihrem Arzt vertrauen und keine unabhängigen Informationen 
> über die Notwendigkeit und Qualität von Operationen und Operateuren 
> erhalten, werden zu Opfern des Systems.

Aus dem 3-sat der Film "Vorsicht Operation" von Meike Hemschemeier am 
28.03.2014.
Ähnlicher Film: http://www.youtube.com/watch?v=to9NcmJMrZ8

Das Phänomen "zuviele OPs" zeigt exemplarisch, dass 
betriebswirtschaftlicher
Druck und medizinischer Ethos unvereinbar sind. Die Gesundheitspolitik muss
dies berücksichtigen, und entsprechende Strukturen schaffen.