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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] PKV

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] PKV


Chronologisch Thread 
  • From: Wolfgang Gerstenhöfer <wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de>
  • To: "AG Gesundheit" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] PKV
  • Date: Mon, 11 Jun 2012 21:35:48 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>


Hallo Alessandro,
 
vielen Dank für Deine Rückmeldung und Deine guten Wünsche. Vorurteile werden aber leider auch durch Wiederholungen nicht besser.
 
Obgleich oder vielleicht gerade weil ich so lange in dieser Branche gearbeitet habe, stehe ich der PKV durchaus skeptisch gegenüber. Ich weiß um die Mängel ebenso wie ich um die Mängel in der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland oder einem Nationalen Gesundheitsdienst in Großbritannien weiß. Daraus resultiert mein Vorschlag.
 
Ich persönlich bin tatsächlich sehr froh, daß ich mich privat krankenversichern durfte. Bereits seit mehreren Jahren befinde ich mich in ärztlicher Behandlung und als Kassenpatient hätte ich die Möglichkeiten entweder gar nicht oder nur mit einem sehr hohen bürokratischen Aufwand nutzen können oder nur dann, wenn ich sie aus der eigenen Tasche bezahlt hätte.
 
Sind wir als Piraten nicht für den mündigen Bürger, nicht für Transparenz und damit auch für die Entscheidungsfreiheit mit der dazu gehörenden Verantwortung des einzelnen?
 
Ich möchte, daß alle Menschen sich frei für ihren Versicherungsschutz und für ihren Versicherer entscheiden dürfen - und nicht abhängig vom Einkommen.
 
Kern meines Vorschlags ist tatsächlich die Umstellung des Finanzierungssystems vom Umlage- auf das Kapitaldeckungsverfahren und gleichzeitig die Verlagerung des Sozialausgleichs in das Steuersystem und damit auf eine wesentlich breitere Basis (alle Bürger und Unternehmen), ohne den Menschen eine Einheitsversicherung oder überhaupt einen bestimmten Versicherungsschutz aufzuzwingen.

Es geht mir weder um die Versicherungswirtschaft - ganz im Gegenteil - noch um Provisionen, die übrigens auch im Bereich der Krankenkassen bezahlt werden - natürlich unter anderen Bezeichnungen.
 
Mir geht es darum, das Krankenversicherungssystem endlich an die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft anzupassen und für die Zukunft nachhaltig und damit generationengerecht finanzierbar zu machen und gleichzeitig die ebenfalls nicht mehr zeitgemäße Trennung von gesetzlicher und damit quasi-staatlicher Krankenversicherung (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV) aufzuheben.
 
Die Piraten sollen nach meiner Überzeugung für eine Gesundheitsreform eintreten, die zu einer generationengerechten, möglichst zukunftssicheren und bezahlbaren Krankenversicherung führt, die größtmögliche Wahlfreiheit mit der medizinisch notwendigen Vorsorge, Untersuchung und Behandlung verbindet und zu angemessenen Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen führt.
 
Nichts für ungut und piratige Grüße
Wolfgang
 
http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Wolfgang_Gerstenh%C3%B6fer
----- Original Message -----
From: Dr. A. Cavicchioli
To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Sent: Monday, June 11, 2012 9:01 PM
Subject: Re: [AG-Gesundheit] PKV

Hallo Wolfgang,

das Wichtigste zuerst: Das steht am Ende Deiner Mail: "Ja, ich bin Versicherungskaufmann und habe fast 25 Jahre für einen privaten Krankenversicherer gearbeitet - davon fast 20 Jahre in der Unternehmenskommunikation/Öffentlichkeitsarbeit."

Jetzt zur Folge des Vorgehens von privaten Krankenversicherungen: wichtige Leistungen werden, weshalb auch immer (die Versicherungen selbst behaupten aus Kostengründen), aus dem Leistungskatalog verbannt. Die Folge ist, dass die meisten Versicherten dies gar nicht bemerken und im Versicherungsfall, wo sie am schwächsten sind, es schwer haben, gegen die Versicherung vorzugehen. Weshalb sollte eine sozial orientierte Partei Pat. in eine Notlage bringen, um der Versicherungswirtschaft und einer davon (provisions)abhängigen Belegschaft Geld zu bescheren? Das passt eher zur FDP (Geldgeschenke an Hotels und Bestverdiener). Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du in der Not einen Arzt oder Psychotherapeuten aufsuchst, dem es nicht in erster Linie um Deinen Geldbeutel geht.

Ciaociao
Alessandro


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