Deshalb soll die Gebührenordnung neu gemacht werden, so dass der Patient überschauen kann, wenn was wählbar ist (fliesen aus Carrara oder Deutschland), es muss doch möglich sein, Ordnung reinzubekommen, oder wir haben halt sozialistische Zustände ohne Freiberufler, dann bin ich gespannt, wohin Pat aus NL, S, NÖ usw. zu besseren Behandlungen reisen werden und wohin die aus D. Dr. med. M. E. Waelsch über iPhon
Jaaa, ich kann Euch ja verstehen, aber der Vergleich hinkt halt. Ich
kann im Gegensatz zu Euch zwar meine Preise weitgehend selbst
festlegen (obwohl der Markt knallhart ist), aber ich kann im
Gegensatz zu Euch nicht meinen Kunden sagen:
"O-ooo, das sieht aber gar nicht gut aus! Bei Ihnen müssen wir aber
unbedingt ein Gleitsichtglas machen. Prophylaktisch sollten Sie sich
noch eine flexible Titanfassung gönnen. Bitte kommen Sie in einem
Vierteljahr noch einmal her, dann müssen wir die Gläser erneut
anmessen!".
Eure Leistungen, die Ihr von der Kasse bekommt, sind zwar unter
aller Sau (und das habe ich als selbst Betroffener immer gewusst und
auch eingeräumt), aber Ihr könnt eben im Gegensatz zum gern als
Vergleich herangezogenen Klempner oder Friseur Eure Auftragslage
selbst beeinflussen. Das verführt zum ungenierten Zugriff. Auch hier
nehme ich mich oder besser die komplette Optikerschaft nicht aus.
Aber ich persönlich habe es halt auch nicht besser gewusst, was man
anrichtet, wenn man wie früher einfach auf "Berechtigungsschein" (so
nannte sich das damals) die nächst modernere Brille verkauft hat.
Die Zeiten sind für uns alle einfach vorbei, das sollte endlich mal
verstanden werden. Ich würde es mir wahrlich auch anders wünschen,
aber so ist nun einmal die Realität.
Nichts für ungut.
Gruß
Harry
Am 10.05.2012 01:10, schrieb Dr. Andreas Forster:
Dann sind wir uns ja doch fast einig :-) ! Ich und 120 00 weitere
freiberuflich tätige Ärzte wollen selbständig bleiben und
angemessen bezahlt werden, mehr nicht!
Gruß
Andreas
Am 10.05.2012 00:50, schrieb Morgan le Fay:
Da sagst Du was Wahres und das meine ich völlig ernst!
Ich wünschte, ich hätte damals gewusst, was ich heute weiß.
Immerhin sind wir konsequent genug gewesen, nicht wieder einen
Kassenknebelvertrag zu unterschreiben. Wir sind reine
Privatoptiker.
Gruß
Harry
Am 10.05.2012 00:41, schrieb Dr. Andreas Forster:
Und jetzt? Bist Du selbständig? Warum? Angestellte haben's
doch besser?
Gruß
Andreas
Am 09.05.2012 12:57, schrieb Morgan le Fay:
Den derzeitigen schon. Aber die Arbeitszeit ist eine Frage
des Vertrages, den man abschließt. Und wie von
Führungspersonal erwartet wird, wird halt auch mal vom Arzt
erwartet, dass er (bezahlte oder abzugeltende) Mehrstunden
leistet, wenn plötzlich ein ganzes Dorf erkrankt.
Als ich selbst Filialleiter der bundesweit viertgrößten
Filiale einer großen Optikerkette war, hatte ich die 42
Std-Woche auch nur auf dem Papier stehen. Aber ich habe sehr
gut damals verdient und dann war es selbstverständlich, dass
man sich in einer solchen Verantwortung auch besonders
bemüht. Solche Jobs liegen ja nicht auf der Straße
Am 09.05.2012 12:06, schrieb Dr. Holger Scholz:
Es
geht glaube ich nicht um Arbeitsverweigerung,
sondern eine Reduktion auf 40 Stunden. Das reicht
schon, den Markt zu sprengen. ;-)).
Das gilt allenfalls für den Status
quo. Das muss ja so nicht bleiben. Man kann sich z.B.
überlegen, ob man öffentliche Gelder zur
Subventionierung der Facharztausbildung nicht an
gewisse Bedingungen knüpft und/oder den Durchsatz an
den Unis erhöht und/oder Ärzte aus dem Ausland
hereinholt.
Man kann Aufgaben, die heute vom Arzt erledigt werden
(müssen), per Gesetz an nichtärztliche Curriculi
vergeben. Dazu kommt es ohnehin automatisch, wenn
zuwenig Ärzte, z.B. in der Augenheilkunde, vorhanden
wären. Dann übernimmt eben der Optiker 80% des
Tagesgeschäftes des Arztes und zwar ohne jede
Qualitätseinbuße.
Würde das über alle Bereiche der Medizin konsequent
durchgezogen und die Curriculi rechtlich zur Ausübung
bestimmter Tätigkeiten legitimiert, könnte man sich
mindestens jede 4. Arztpraxis sparen.
Ich frage mich allerdings, was einen Arzt bewegen
sollte, die Arbeit zu verweigern, wenn ihm ein
regelmäßig gezahltes und gutes Fixgehalt die
Arbeitszeit versüßt. Im freien Markt - auch irgendwo
im Ausland - wird er sich mehr anstrengen müssen.
Gruß
Harry
Am 09.05.2012 11:35, schrieb Dr. Andreas Forster:
Es reicht schon wenn die
Niedergelassenen nur noch Dienst nach Vorschrift
machen, das kann niemand kompensieren (90% der
Arztkontakte laufen über die Praxen). Außerdem, wo
willst Du den Ersatz herbekommen wenn Du den langsam
arbeitenden Arzt feuerst? Der Markt ist leergefegt!
Schön aber dass es außer den Sozialromantikern auch
hier auch noch Power-Kapitalisten gibt!
Gruß
Andreas
Am 08.05.2012 16:28, schrieb Morgan le Fay:
Nein, warum auch?
Wenn ein angestellter Mitarbeiter von mir seine Arbeit
nicht erledigt, erhält er eine Ermahnung, dann eine
Abmahnung und wird im Wiederholungsfall gekündigt.
Fertig ist der Lack. Ich zahle ihn/sie doch nicht aus
Jux und Dollerei!
Und der Arzt bekommt sein Gehalt auch nicht auf seine
hübsche Nase hin, sondern dafür, dass er was schafft!
Am 08.05.2012 16:17, schrieb Dr. Andreas Forster:
Ärzte
(und u.U. auch andere Leistungserbringer) in
Festanstellung ist genau das, was mir auch
vorschwebt.
Au ja, endlich geregelte Arbeitszeiten und nur noch
jede Stunde ein Patient! Damit werden wir wenigstens
Weltmeister der Wartezeiten auf Arztbesuche!
Hat sich immer noch nicht rumgesprochen, dass das
System ohne die freiberuflichen Ärzte sofort und
nachweislich zusammenbrechen würde??
Gruß
Andreas
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