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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Rauchverbot

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Rauchverbot


Chronologisch Thread 
  • From: Marco Cappell <me AT marcocappell.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Rauchverbot
  • Date: Wed, 09 May 2012 19:13:59 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Ich Verfolge diese Diskussion (oder wasauch immer es darstellen soll) seit einiger Zeit ganz gespannt. Ich finde hier wenig Grundlage mit Hirn und Verstand! Es erinnert mich eher an Kindergartengehabe. Der hat ber zuerst und mir ist letzte Woche das und das passiert. Alles sind böse!

Der Deutsche an sich ist immer gut informiert über seine eigenen Rechte (und die, die er dafür hält) und über die Pflichten anderer. Egoistisch und besserwisserisch mit Schuldzuweisungen an alle anderen.

Natürlich ist klar, das sich etwas ändern muß. Aber die Änderung bitte bei den anderen.

Finde ich hier wenig Stilvoll und, wie schon erwähnt oftmal Kindergarten-Niveau.

Ich komme langsam an den Punkt wo ich befürchte, das man über die Abschaffung des Huhnes diskutiert. Dazu müsste man aber wissen ob zuerst das Huhn oder das Ei da war........ Wenn das geklärt ist sollten wir uns überlegen wer sich wohl von den beiden am meisten diskriminiert fühlt.

Ich würde mich freuen, wenn Hier mal mehr substanz reinkommt, damit man eine Grundlage zum Arbeiten hat.

Viele Grüße
Marcocap


Am 09.05.2012 18:48, schrieb Bernd Kasperidus:
Ähm Du verstehst das irgendwie falsch. Nicht-Raucher sind nicht glücklich wenn Sie andere nicht missionieren oder bevormunden können.

Beispiel. Letzten Samstag am Bahnhof. Man darf ja sowieso schon auf Bahnhöfen und in Zügen nicht mehr Rauchen. Aus Gnade gibt es aber noch in der hintersten Ecke, fünf Schritte von dem Platz entfernt, wo die Penner schlafen gehen, noch einen etwa Briefmarkengroßen Bereich, wo man noch Rauchen darf. Jetzt geht man natürlich Rücksichtsvoll wie man ist, dorthin und raucht dort noch schnell eine, damit man a) im Zug nicht zusehr nach Rauch stinkt und b) nicht heimlich aufs Klo schleicht um dort eine zu Rauchen ...

Es passierte, was passieren mußte, genau da baut sich eine Krawallschachtel auf und posaunt lauthals los, wir würde ihre persönliche Freiheit einschränken und ihre Gesundheit gefährden und abgesehen davon seien wir alle assozial.

Wohlgemerkt an exakt dem einen Punkt auf dem gesamten Bahnhofsgelände, wo noch geraucht werden darf

Sorry erstens verspielen damit die angeblich so herzensguten und unterdrückten Nichtraucher jedes Verständnis bei mir und zweitens ... political correctness hin, Rücksichtnahme her ... in so einem Fall möchte man nur noch die Baseball-Keule rausholen und kräftig zuschlagen, weil da jedes gute Wort nur noch vergebene Liebesmüh ist.

Lieber Gruß

Bernd

Von: elpasqual <elpasqual AT news.piratenpartei.de>
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Gesendet: 18:37 Mittwoch, 9.Mai 2012
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Rauchverbot


Wenn ich mal gerade das Prinzip einer /Bar/ in einem kurzen Abriss darstellen darf: Eine Bar ist ein Ort, and dem man zu lange wach bleibt, alkoholische Getränke zu sich nimmt und, zumindest oft, dabei raucht (manchmal, oh Schreck, Kette raucht!). In den schlechteren Bars gibt es zudem viel zu laute Musik, die dauerhafte Hörschäden hervorruft. Eine Bar zu besuchen ist also per se ungesund. Natürlich kann man auch um sieben eine Bar betreten, um acht gehen und nur Apfelschorle und Kohlrabi mit Magerquarkdip zu sich nehmen. Die Typologie der Bar (sie öffnet oft erst nach Sonnenuntergang und hat bis zum Morgengrauen geöffnet, zumindest in Großstädten; sie präsentiert stolz ihre Sammlung von Getränken, deren Alkoholgehalt die 30%-Marke hinter sich lässt) ist jedoch nicht auf gesunden Lebenswandel ausgelegt sondern, ganz im Gegenteil, ein Ort dessen Besuch sich nur bei einer zumindest zeitweiligen Gleichgültigkeit seiner Gesundheit gegenüber empfiehlt. Ebenso wie eine Tasse zumindest zwei Charakteristika aufweisen muss um eine Tasse zu sein (hergestellt aus Keramik, hat einen Henkel), kann man der Bar nicht essentielle Bestandteile entziehen, um sie dem neuen grünen Gesundheits-Lifestyle anzupassen, da sie sonst aufhört, eine Bar zu sein. Hierzu würde es eines neuen Typus bedürfen, wie er schon in der Vergangenheit erfolgreich abgeleitet wurde (wir alle kennen die /Milchbar/). Diese neue /Gesundheitsbar/, in der zur Wahrung der Volksgesundheit spätestens um zehn Uhr abends geschlossen wird und ausschließlich vitaminhaltige isotonische Sportgetränke ausgeschenkt werden, kann jedoch in friedlicher Koexistenz mit ihrer schmuddeligen kleinen Schwester leben. Mir schwebt folgendes Konzept vor: In der neuen, grünen Bar in Kreuzberg/im Schanzenviertel/im Belgischen Viertel/im wie auch immer das Trendviertel in München heißt sitzen die jungen hippen Eltern bei Fettarmen Snacks, Soja-Chai-Latte und Bionade und reden abfällig über die asozialen Gesundheitsverweigerer nebenan, die in deprimierender Atmosphäre an einer vom tödlichen blauen Dunst vernebelten Theke sitzen, ihre Sorgen mit Scotch runterspülen und dem eigenen Todestrieb frönen.

Mit anderen Worten: Rauchverbot in Büros? Klar. In Zügen, Flughäfen, Krankenhäusern, Schulen, öffentlichen Gebäuden, Konzerthäusern, Theatern? Sicher. In Kinos? Meinetwegen. In Restaurants? Kann man ab einer gewissen Größe Raucherbereiche einrichten. Aber warum sich diejenigen, die offenbar das, was das Nachtleben ausmacht, nämlich die grandiose Verschwendung von Lebenszeit, nicht zu schätzen wissen, über die letzten Reservate derer hermachen müssen, die sich einfach nur gepflegt ihre Gesundheit ruinieren wollen, das geht mir nicht in den Kopf.
-- AG-Gesundheitswesen mailing list
AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen







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