Re: [AG-Gesundheit] Endlich Aufklärung über Schweinegrippe und Narkolepsie

["Dr. Holger Scholz" <praxis AT dr-scholz.de>]

Klar kann man, da ist ja auch eine Menge Kompetenz. Aber die Kontrolle muss in staatlicher starker Hand sein. Zum Beispiel Studien: Studien, die von einer Interessengruppen bezahlt werden (direkt oder indirekt), müssen auch so deutlich gekennzeichnet sein. Und ich wage mal die Behauptung, dass Pharmaunternehmen so eine Interessengruppe sind.

Drittmittel im Gesundheitswesen sind ein sehr schwieriges Thema, das unbedingt diskutiert werden muss. Bislang ist es ja so, dass Unternehmen, die Geld in das Gesundheitswesen stecken, damit ihre Interessen verwirklichen wollen und können. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine Forschungsstellen, die von der Hurra-Pharma untersützt wird zu dem Ergebnis kommt, dass das Medikament Gastro-Hurra nicht so gut ist. Das Gesundheitswesen ist ja ohnehin ein Bereich mit massiven staatlichen Einflüssen. Da wäre es zum Beispiel denkbar, dass Pharmaunternehmen einen bestimmten Anteil ihres Umsatzes oder Gewinns in einen Forschungstopf stecken müssen. Muss ja nicht mehr sein, als sie bislang auch investieren. Und dieser Forschungstopf wird von unabhängigen Wissenschaftlern verwaltet, die dann das Geld so verteilen, wie es aus ihrer Sicht, die dann hoffentlich eher der Patientensicht entspricht, sinnvoll ist. Und es muss eine Pflicht bestehen, dass jegliche wissenschaftliche Forschung angezeigt wird und die Ergebnisse, egal wie sie ausfallen, veröffentlicht werden müssen.

VG
HS

Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Birger Haarbrandt
Gesendet: Samstag, 5. Mai 2012 10:24
An: AG Gesundheit
Betreff: Re: [AG-Gesundheit]Endlich Aufklärung über Schweinegrippe und Narkolepsie

 

Ich habe mir mal erlaubt den VFA anzuschreiben, damit die uns mal ihr Konzept für ein Gesundheitssystem vorlegen, das sie 2002 ausgearbeitet haben. Sachlich diskutieren kann man darüber ja, auch wenn man dann vielleicht genau das Gegenteil tut, um es richtig zu machen :) Man kann nur lernen. 

 

Birger 

 

Am 4. Mai 2012 22:06 schrieb Dr. Holger Scholz <praxis AT dr-scholz.de>:

"... he said that there was a "dearth" of sound studies on the risks and benefits..." (ein Mangel an Studien über Risiken und Nutzen)

Aus anderen Parteien ist ja bekannt, dass Lobbyisten gerne an der Gesetzgebung mitschreiben dürfen. Aber Profis schon in diesem frühen Stadium. Eigentlich ein absolutes Lob, wenn diese Partei in diesem frühen Stadium so ernst genommen wird, Hut ab.

Bin mal gespannt, wie lange die Domestizierung dauern wird.

Ahoi ;-))

HS