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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern


Chronologisch Thread 
  • From: Checkinger <checkinger AT gmx.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern
  • Date: Fri, 20 Apr 2012 19:41:51 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Am 20.04.2012 18:26, schrieb LouisB:

checkinger schrieb:
skepticus schrieb:
Heute weiß man, dass z.B. das Brustkrebs aus mehreren Subtypen besteht,
die unterschiedlich auf Chemotherapie reagieren. Vor 10 Jahren war das
ein "Teig". Mittlerweile profitiert eine Frau unter 50 deutlich in
Hinsicht auf 5 und 10 Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit, wenn Chemo
angewendet wird. Mit wachsendem Alter schwindet der Vorteil.

Ahoi Skepticus !

Du hast jetzt sicher noch die seriöse/n Quelle/n, die diese, Deine
Behauptung belegen/t ? Bin wirklich persönlich sehr daran
interessiert, das nachzulesen !

Der Alex

Die deutsche Ärztezeitung OK?
http://www.aerztezeitung.de/medizin/med_specials/brustkrebs2011/article/675208/brustkrebs-jetzt-therapie-nach-mass.html

oder:
http://www.onkologie2012.de/service/news/436.htm


Boah Leute: Neeeee ! Die zitierten Artikel sind beide Schrott.

Ich habe mich jetzt schon für die vielen betroffene Frauen gefreut..

Leider sind beide hier zitierten Artikel eine rein Werbeveranstaltung für den neuesten Trend: Individualisierte Medizin, die auf der immer genaueren Geno- und Phäntotypisierung von Tumorgewebe beruht.

Alle diese Ansätze mögen hoffnungsvoll sein. Sind aber reine Zukunftsmusik und gehören jedoch -bis auf Her2- längst nicht zum aktuellen Standard. Die Typisierung ist auch noch so teuer (jaja die Diagnostika-Industrie, Roche, Siemens (!), Abbott und co...), das das in der Routine niemals bezahlt werden kann. Herr Schneeweis hat wahrscheinlich gut dotierte Beraterverträge (ich sehe jedenfalls kein Statement zum Interessenkonflikt).

Die zitierte Leitlinien-konforme Therapie kann es derzeit garnicht geben, da die aktuelle Leitlinie zum 1.1.2012 abgelaufen ist. Die Leitlinien-Geber, Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) warten wahrscheinlich noch auf die göttliche Eingebung...

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/032-045OL.html
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-045-ung%C3%BCltig.pdf


Die Ergebnisse der in der Ärztezeitung (=kostenlos verteilte Bild-Zeitug für Ärzte) zitierten Eurocare Studie hören sich im seriöseren Ärzteblatt (=Amtsblatt für Ärzte) schon viel nüchterner an:

<<<<<<<<< http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/35929/EUROCARE-4_Grosse_Unterschiede_im_Krebsueberleben_in_Europa.htm


EUROCARE-4: Große Unterschiede im Krebsüberleben in Europa
Dienstag, 24. März 2009

Rom – Die Chancen, eine Krebserkrankung zu überleben, sind für Europäer seit Anfang der 1990er-Jahre möglicherweise leicht gestiegen. Zwischen den einzelnen Ländern gibt es aber weiterhin große Unterschiede, wie eine neue Auswertung der EUROCARE-Datenbank zeigt.

Für die „EUROpean CAncer REgistry-based study on survival and CARE of cancer patients“ oder EUROCARE werten Epidemiologen aus Mailand und Rom seit 1989 die Tumorregister verschiedener europäischer Länder aus. In die jüngste Analyse EUROCARE-4 flossen die Daten von 13,5 Millionen Krebspatienten aus 83 Krebsregistern in 23 europäischen Ländern ein. Eine erste Auswertung hatte die Gruppe Mitte vorletzten Jahres in Lancet Oncology (2007; 8: 784-96) vorgestellt.

>>>>>>>>>>>>>>>

Eurcare ist schlicht eine retrspektive Studie bzw. Metaanalyse, die zum Ziel hat, die Krebs-Sterblichkeit in den Europäischen Ländern miteinander zu vergleichen. Da gab und gibt es keine Frage nach dem Erfolge einer einzelnen Therapiemodalität.

Die lediglich kryptisch angesprochenen "Daten aus deutschen Spitzenzentren" bleiben im Verborgenen.

Im Ärztezeitungsartikel wird alles in eine Topf geworfen und einmal kräftig umgerührt.

Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, aber: absolut indiskutabel !!

Schade

Der Alex




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