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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen


Chronologisch Thread 
  • From: Marco Cappell <me AT marcocappell.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen
  • Date: Thu, 12 Apr 2012 16:21:24 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Aus welchem Grund sollten Eltern einem Kind eine "Schönheitsoperation", die nicht medizinisch notwendig ist, genehmigen? Wer gibt denn vor, dass z.B. eine Brust ein B, C oder D Körbchen haben muß? Die Natur macht diese vorgaben nicht und wenn jemand nur mit eine A-Cup ausgestattet ist, wird dies mit Sicherheit auch einen Grund haben. (Dieser Grund wird sich der Gewinnorientierten industrie wohl nicht erschließen) Wer hat Frauen eingeredet, das Größe A unästhetisch ist.

Cellulitis ist eine Bindegewebsschwäche die im Laufe der Zeit kommt. Eine "Dicke Wampe" bei Männern (und auch bei Frauen) kommt oftmals von zuviel und falscher Nahrung. Natürlich ist es einfacher sich die Fettschürze entfernen zu lassen als die Fressucht in den Griff zu bekommen.

Es muß eine Gedankenumstellung bei den Menschen stattfinden!

Schöne Grüße
Marcocap

Am 12.04.2012 13:37, schrieb Rasmus:
Die Kostenfrage ist durchaus zu diskutieren, aber die Einstellung ist doch
seltsam. Du traust den Eltern also keine eigenständige Entscheidung zu?
Wie begründest du das? Gilt es für alle Eltern?

Ist es denkbar, dass die Operationen nur einem Ideal nacheifern oder sind
alle mit Brust-OPs nur Opfer des Fernsehens?

Warum die Grenze bei Jugendlichen setzen? Eine Frau, die mit 50 einem
Schönheitsideal nacheifert ist doch auch problematisch. Können wir dann nicht
alle medizinisch unnötigen OPs verbieten? Ich würde auch gleich alle Menschen
mit Tuningteilen aus der Öffentlichkeit entfernen. Vielleicht ändert sich
dann das Schönheitsideal?

Von unterwegs gesendet

Am 12.04.2012 um 13:01 schrieb Marco Cappell<me AT marcocappell.de>:

Ich finde es mehr als bedenklich eine operation durchführen zu lassen, die
medizinisch nicht notwendig ist und nur dem Zweck dient einem zur Zeit
gültigen Schönheitsideal nachzulaufen.

Die Risiken daraus entsprechen auf keinem Fall dem kurzzeitigen "Marktwert".
Wer kommt für die Kosten auf, wenn die Operation nicht medizinisch notwendig war und
nicht zur Aktuellen Zufriedenheit ausgefallen ist. Eine Beule im Auto kann man ohne
Probleme beheben. Eine Beule im Oberschenkel eher nicht.

Ich spreche auch einem Großteil der Eltern die Kompetenz ab, hier eine
vernünftige Entscheidung im zu Treffen. Anstatt einem Kind eine Schönheits-OP
zu bezahlen wäre hier die Ausstattung mit einem gesunden Selbstbewusstsein
auf jeden Fall sinnvoller gewesen!!

Es geht hier nicht um medizinisch notwendige Operationen sondern lediglich um
Tuningmaßnahmen.

Marcocap


Am 12.04.2012 12:52, schrieb Rasmus:
Es dreht sich hier nicht nur um Kinder. Die Grenze ist unter 20 Jahre.
Ich finde das Argument einfach unschön. Unter 20-jährige sind sich der
Tragweite ihrer Entscheidung nicht bewusst. Dann sollten sich auch nicht
wählen dürfen.

Gruß,
Rasmus (pp_rasmus)

Am 12.04.2012 um 12:42 schrieb Julitschka<julia AT lobstick.org>:

Puh, das ist echt ein schwieriges Thema. Wenn ich mich an meine
Teenagerzeit zurück erinnere dann fällt vor allem auf, dass die
persönliche Bedeutung von Äußerlichkeiten viel extremer war als heute.
Ich weiß aber nicht, ob dass bei jedem Menschen irgendwann nachlässt.
Wahrscheinlich nicht, sonst gäbe es ja nicht so viele Schönheits-Ops.

Wobei ich es sehr schwierig finde, abzugrenzen, wann eine Schönheits-OP
moralisch gerechtfertigt ist, oder nicht. Wenn z.B. eine Frau nach einer
Schwangerschaft extrem kleine hängende Brüste hat, kann ich mir sehr gut
vorstellen, das man darunter extrem leidet und dann bin ich froh, wenn
man dieser Frau helfen kann.

Im Grunde obliegt es ja der Urteilsfähigkeit der Eltern, und die sind
Volljährig. ;-) Ich denke, sie können am besten den "Leidensdruck" des
Kindes einschätzen und nachvollziehen woher er kommt und ob es eine
riskante OP rechtfertigt. Ich fände es jedenfalls nicht gerechtfertigt,
wenn man diese OPs per se verbietet bei Minderjährigen, wenn man
berücksichtigt, dass es immer Fälle geben wird, die vielleicht
physiologisch nicht gerechtfertigt wären, aber psychologisch.

Am 12.04.2012 12:28, schrieb Rasmus:
Wie steht ihr hierzu?

Experten gegen Schönheits-OPs bei Minderjährigen
http://www.kma-online.de/nachrichten/politik/id__27038___view.html
Nicht ganz einfach, denn natürlich muss man Jugendliche schützen.
Allerdings bin ich der Meinung, Gesetze sind hier der falsche Weg. Es
wird von Oben entschieden, was gut oder schlecht ist, ohne dem
Patienten eine eigenständige Entscheidung zu erlauben.

Sollten wir bei freien Informationen und einer ehrlichen Beratung des
Arztes nicht auf die Entscheidungsfähigkeit der Menschen vertrauen
oder machen wir Gesetze, die Menschen davor schützen womöglich eine
falsche Entscheidung zu treffen.

Als Pirat würde ich mich für die Verbrauchersouveränität einsetzen und
die Menschen informieren, damit sie die für sie beste Entscheidung
treffen können.

Was haltet ihr von solchen Gesetzen?
--
AG-Gesundheitswesen mailing list
AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen
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