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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Neuregelung Gesundheitswesen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Neuregelung Gesundheitswesen


Chronologisch Thread 
  • From: syna <syna AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Neuregelung Gesundheitswesen
  • Date: Mon, 02 Apr 2012 12:20:56 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


McNabb schrieb:
-- Diese Nachricht wurde von meinem Android Mobiltelefon mit 1&1 Mail gesendet.

archibaldholmes &lt;archibaldholmes[at]news.piratenpartei.de&gt; schrieb:
Wir brauchen ein effektives Gesundheitssystem mit niedrigen Verwaltungskosten. Wie kommen wir dahin.?
1)Abschaffung PKV
Was soll der Schwachsinn denn? Ich schaffe eine Branche ab, die ohne staatliche Unterstützung auskommt um effektiver zu werden? Das System, das in 2011 15 Mrd Euro Steuergelder verschlungen hat soll nun die Lösung sein? Wie vorausschauend denkst Du denn.
Geh mal in den Kindergarten und zähl die Beitragszahler von 2020. Dann müsstest Du zu dem Schluss kommen, das es weniger sind als heute.......

Na - welche Wahrnehmung haben "wir" denn da?

Die PKV ist höchst marode - wird von den GKVen bzw. der Gemeinschaft
subventioniert - und sorgt für Verwerfungen, die Ineffizienz nach sich
ziehen.

Sehen wir uns NUR mal die Finanzierung an:

In der PKV ist in den nächsten Jahren mit massiven Preissteigerungen zu
rechnen. Schon seit längerem sind die Preise im Durchschnitt mehr als
doppelt so schnell gestiegen wie die Beiträge zur GKV. Das liegt an den
hohen Arzt- und Klinikhonoraren und der größeren Zahl der
Untersuchungen, die für die privat Versicherten anders als für die
gesetzlich Versicherten kaum begrenzt sind.

*Die Ärzte versuchen zunehmend*, die privat Versicherten heranzuziehen,
um ihr eigenes Einkommen zu steigern, und Krankenhäuser mit
Bettenleerstand setzen alles daran, ihren Anteil an Privatpatienten zu
erhöhen. Wenn die Preissteigerungen anhalten, werden sich die Ausgaben
pro Versicherten in den nächsten zehn Jahren in der PKV verdoppeln.

Viele einkommensschwache Rentner oder privat versicherte Witwen von
Beamten können heute schon kaum ihre Versicherungsprämie bezahlen.

Im Jahr 2007 gab es in der privaten Krankenversicherung nur noch
weniger als 60.000 Neuzugänge, im Jahr 1998 waren es noch 170.000. Die
Mitglieder der PKV sind heute im Schnitt noch jünger als die der GKV, es
wächst aber die Zahl der privat versicherten Baby-Boomer, die in den
nächsten Jahren das Alter erreichen, in dem sehr hohe Ausgaben zu
erwarten sind. Bei vielen gesetzlichen Krankenkassen ist der Anteil von
älteren Menschen bereits stark gestiegen, den privaten steht diese
Entwicklung noch bevor.

Es ist klar, dass ein System mit 60.000 Neukunden pro Jahr diese
demographische Herausforderung nicht überleben kann. Daher hat der
Verband der privaten Krankenversicherung 2008 selbst vorgeschlagen,
das jetzige Versicherungsmodell aufzugeben.

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Quelle: Volkery C., Gesundheitsstreit: Union ärgert sich über Allianz-
Bürgerversicherung. Spiegel-Online vom 10.Juni 2008.
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Dabei sollten die 120 Mrd. Euro der Versicherten bei den Konzernen
bleiben, die Versicherten aber in die gesetzlichen Krankenkassen überführt
werden. Zusätzlich wollten die Privaten das Monopol für die
Zusatzversicherungen. Selbstverständlich hat die Politik dieses „Angebot“
abgelehnt. Aber es ist klar: Die privaten Versicherungen haben ihre Lage
erkannt.

Last not Least: Der Druck der 90% gesetzlich Versicherten auf die
Abschaffung der derzeitigen 2-Klassenmedizin wird noch zunehmen.
Selbst wenn es noch einmal eine schwarz-gelbe Koalition gäbe, würde das
jetzige Modell der privaten Krankenversicherung spätestens bei der ersten
Auflage einer anderen politischen Mehrheit abgeschafft.




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