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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Mein aktueller Fall: MS!

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Mein aktueller Fall: MS!


Chronologisch Thread 
  • From: "mb" <michaela_bach AT web.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Mein aktueller Fall: MS!
  • Date: Tue, 10 Jan 2012 12:37:12 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Schlechtes Beispiel:

Der Verlauf einer Multiple Sklerose Erkrankung ist nicht voraussehbar. Die
Erkrankung kann in jedem Stadium stehen bleiben, sich verbessern oder zur
fortschreitenden Invalidität führen. Deswegen ist es unheimlich schwierig,
die Wirkung eines Medikaments zu beurteilen, da der natürliche Verlauf der
Erkrankung (ohne Medikament) nicht bekannt ist.

Es gibt einige etablierte Medikamente, die in Studien ihre Wirksamkeit
bewiesen haben (auch die helfen nur bei einigen Patienten) - diese stehen
selbstverständlich auch allen GKV-Patienten zur Verfügung.
Dann gibt es noch andere (neurere) Medikamente mit ungesicherter Wirkung. Zum
Schutz des Patienten sollten diese Medikamente nur im Rahmen von
medizinischen Studien genutzt werden - die Wirkung ist eben nicht gesichert
und muss erst noch geprüft werden. Man muss sich auch mal klar machen,
dass gerade Medikamente gegen Multiple Sklerose oft ganz erhebliche
Nebenwirkungen haben. Es ist nicht im Sinne des Patienten, wenn diese z.B.
vom Hausarztverschrieben werden, der damit ansonsten keine Erfahrung hat.

Michaela






> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-
> gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von syna
> Gesendet: Dienstag, 10. Januar 2012 07:36
> An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: [AG-Gesundheit] Mein aktueller Fall: MS!
>
>
> Ahoi!
>
> Zur Zeit beschäftigt mich der Fall eines überaus begabten Jungen
> Juristen, der eine großartige Karriere vor sich hat. Er leidet an
> Multipler Sklerose. Da er privat versichert ist, bekommt er Medikamente,
> die keine gesetzliche Krankenkasse bezahlt, die ihm aber helfen.
>
> Bei der MS gibt es viele experimentelle Behandlungen, die bei einigen
> Patienten wirken, bei anderen nicht. Die gesetzlichen Kassen dürfen die
> Kosten grundsätzlich nicht übernehmen - es sei denn, die Behandlung
> erfolgt im Rahmen von speziellen klinischen Studien. Daran aber können
> gesetzlich Versicherte in der Regel nur dann teilnehmen, wenn die
> Krankheit bereits weit fortgeschritten ist. Denn sie dürfen - im
> Gegensatz zu Privatpatienten - in der Klinik nur stationär, nicht aber
> ambulant behandelt werden.
>
> Unser Jurist muss in Kürze seine private Krankenversicherung verlassen,
> weil er angestellt sein wird. Er verdient nicht mehr genug, um privat
> versichert zu bleiben. Damit wird er nicht nur den Arzt der
> Universitätsklinik verlieren, der ihn bislang behandelt hat, sondern
> auch auf seine Medikamente verzichten müssen. Er hätte in Zukunft nur
> dann eine Chance, sie zu bekommen, wenn er ins Krankenhaus eingewiesen
> werden muss. Sein Gesundheitszustand müsste sich also dramatisch
> verschlechtern, damit er eine Behandlung erhält, die ihm bislang hilft,
> gesund zu bleiben.
>
> Die Krankenkasse wird dann nicht nur die Kosten für die Medikamente
> tragen müssen, sondern auch noch für den Klinikaufenthalt.
>
> *So: What is wrong? *
>
> Das ist natürlich "NUR" ein Einzelfall - trotzdem könnte der geneigte
> Leser/Piratenpolitiker sich fragen: Was ist falsch im System?
>





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