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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Mein aktueller Fall: MS!

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Mein aktueller Fall: MS!


Chronologisch Thread 
  • From: Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Mein aktueller Fall: MS!
  • Date: Tue, 10 Jan 2012 09:50:03 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hallo syna,

es ist doch schon geraume Zeit von den ASVn die Rede, die genau solche Fälle abdecken können. ASV ist die Ambulante (spezial)ärztliche Versorgung im Klinikum, gegen die sich die Niedergelassenen vehement wehren. Es wird - so das heute nicht schon der Fall ist - sicher auf absehbare Zeit so sein, dass bei bestimmten Therapien die ambulante(!) Versorgung im Krankenhaus auf Kosten der GKV möglich sein wird.
Guckst du hier..!

Gruß
Harry



Am 10.01.2012 07:35, schrieb syna:
Ahoi!

Zur Zeit beschäftigt mich der Fall eines überaus
begabten Jungen Juristen, der eine großartige Karriere vor sich hat. Er
leidet an Multipler Sklerose. Da er privat versichert ist, bekommt er
Medikamente, die keine gesetzliche Krankenkasse bezahlt, die ihm aber
helfen.

Bei der MS gibt es viele experimentelle Behandlungen,
die bei einigen Patienten wirken, bei anderen nicht. Die gesetzlichen
Kassen dürfen die Kosten grundsätzlich nicht übernehmen - es sei denn,
die Behandlung erfolgt im Rahmen von speziellen klinischen Studien. Daran
aber können gesetzlich Versicherte in der Regel nur dann teilnehmen, wenn
die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist. Denn sie dürfen -
im Gegensatz zu Privatpatienten - in der Klinik nur stationär, nicht aber
ambulant behandelt werden.

Unser Jurist muss in Kürze seine private Krankenversicherung verlassen,
weil er angestellt sein wird. Er verdient nicht mehr genug, um privat
versichert zu bleiben. Damit wird er nicht nur den Arzt der Universitätsklinik
verlieren, der ihn bislang behandelt hat, sondern auch auf seine
Medikamente verzichten müssen. Er hätte in Zukunft nur dann eine
Chance, sie zu bekommen, wenn er ins Krankenhaus eingewiesen werden
muss. Sein Gesundheitszustand müsste sich also dramatisch
verschlechtern, damit er eine Behandlung erhält, die ihm bislang
hilft, gesund zu bleiben.

Die Krankenkasse wird dann nicht nur die Kosten für die Medikamente
tragen müssen, sondern auch noch für den Klinikaufenthalt.

*So: What is wrong? *

Das ist natürlich "NUR" ein Einzelfall - trotzdem könnte der geneigte
Leser/Piratenpolitiker sich fragen: Was ist falsch im System?



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