Re: [AG-Gesundheit] Die GKV muss abgeschafft werden

[K K <klk_op AT yahoo.de>]

Abend!
Ach die leidige Doku. In fast 95% der Fälle dokumentiere ich, das sich nichts 
verändert hat. Teils um genau das zu dokumentieren und zu hoffen das sich mal 
was ändert (zum positiven) und teils dokumentiere ich um mich zu schützen 
(war schon vorher so). 

Und dann ist Doku immer auch Abrechnung. Natürlich was ich am Patienten getan 
habe, Blut abgenommen etc. Aber auch hier, Kleinvieh macht Mist. 
Hypokaliämie? Alleine relativ egal bis zu einem gewissen Niveau. Aber wenn 
noch ein zwei Sachen zusammen kommen Levelt der Patient sozusagen "up" und 
bringt dem Krankenhaus nur wegen guter Doku mehr Geld ein. 

Dann zum Punkt Briefe. Ich hab Häuser gesehen, da schreiben PJler die Briefe 
statt was sinnvolles zu tun, zu lernen. Häuser wo teurere Assistenzärzte die 
Briefe schreiben anstatt zu heilen und zu lernen. Und ich hab ein Haus erlebt 
wo es in Absprache mit dem chef templates gibt. Ob es Sinn der Übung ist, 
jeden Patienten, behandlungsspezifische Template-Briefe zu geben sei 
dahingestellt. An sich unterscheidet sich (grob) eine Prostata-ca-op nicht 
viel von der anderen...

Aber auf der anderen seite, wer ließt die Briefe? Meist der Hausarzt. Und da 
haben mir die, die ich gefragt habe, gesagt, sie lesen eh nur die weiteren 
Empfehlungen, wenn überhaupt. Denn was interessiert das Vorspiel oder die 
gemachte Diagnose? Das meiste kennen sie ja aus dem langjährigen Kontakt. 
Therapie kann man überfliegen und ist fast immer die selbe, man überweißt ja 
auch in die selben Kliniken. Nur das Prozedere, das unterscheidet sich ab und 
an.

Hoffe ich konnte etwas helfen.
Bye
Klaus

Am 02.01.2012 um 21:51 schrieb Rick <Rick AT news.piratenpartei.de>:

> 
> Aber Michaela !
> 
> mb schrieb:
> 
>> Das Problem sind nicht nur die hohen Kosten, die der Bürokratiewahnsinn 
>> verschlingt. Noch problematischer sind die geistigen Resourcen für dessen 
>> Bewältigung. Langweilige Arbeit ohne jedweden Sinn ist nunmal anstrengend. 
>> Wer den halben Tag gezwungen ist, schwachsinnige Formulare auszufüllen, 
>> hat nur noch wenig geistige Kraft , sich um seine Patienten zu kümmern.
> 
> Als Informatiker würde ich auch ja auch ALLZU GERNE 100 % meiner 
> Arbeitszeit dafür aufwenden können, diese blöden Computer dazu zu bringen, 
> was ich (bzw. mein zahlender Kunde) will. ALLEIN: Ich lebe in einer 
> komplexen Gesellschaft. Die will, dass ich eine Einnahmen und Ausgaben 
> dokumentiere, schon damit ich meine Steuererklärung abgeben kann. Dazu muss 
> ich zeitaufwändig die Belege abheften. In Ordnern, die ich zuvor einkaufen 
> gegangen bin. Auch DAS muss mein Kunde natürlich _mitbezahlen_ !
> 
> Meine Kunden möchten auch nicht _allein_ ein bedienbares Programm, so gut 
> es auch sein mag, sondern eine Programm_dokumentation_ dazu. Selbst wenn 
> nicht, tue ich gut daran, eine solche Dokumentation zu führen, auf 
> Verbesserungswünsche vorbeireitet zu sein --- und mich zugleich gegen 
> Gewährleistungs- oder sogar Schadensersatzansprüche zu wappnen.