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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner


Chronologisch Thread 
  • From: checkinger <checkinger AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner
  • Date: Sun, 27 Nov 2011 16:29:53 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo ? Ist das Thema jetzt gestorben, oder wo wird der Thread jetzt weitergeführt ? Hat DSLawFox hier jetzt auch alle weggebissen ?

Die eGK ist/wäre für mich ein Tool das Information und Dokumentation im Gesundheitswesen verbessern soll.

Folgende Fragen stellen sich mir u.a.:

Wieviel IT will die Piratenpartei überhaupt im Gesundheitswesen ?
Wo sieht auch die Piratenpartei sinnvolle Anwendungen für IT im Gesundheitswesen ?
Ist die eGK zu retten ? Was müsste am eGK-Konzept verändert werden, damit es auch in der Piratenpartei mehrheitsfähig wäre ?

Mein Statement:
Weniger Datenschutz als momentan kann es fast nicht geben im Gesundheitswesen. Beispiel: Ich rufe -sehr forsch- in einer Arztpraxis an. Ich gebe mich als Dr. Meier aus, der den Patienten Hr. X behandele und fordere vorhandene Befunde an. Ich werde (wenn es hochkommt) nach Geburtsdatum evtl. noch nach dem Wohnort gefragt. (Nach z.B. der Versichertennummer bin ich noch nie gefragt worden.) Ich gebe eine Fax-Nummer an und erhalte die gewünschten Papiere meist unverzüglich. Nach Fragen ? (Wäre eine schöne Aktion, hierzu einmal eine repräsentative Studie durchzuführen. Meine Prognose ist: Das "Aushebeln des aktuellen Datenschutzes) klappt in 95% aller Fälle)

Leider gibt es in meiner Erfahrung als Krankenhausarzt auch intern riesige Probleme: Fast die Hälfte seiner Arbeitszeit verbringt der Arzt mit "Dokumentation", Zettel ausfüllen, Krankenakte führen, Briefe diktieren/selbst schreiben etc.. Handschriftliche, unleserliche 1-Wort Entlassbriefe nach 3 Wo. Krankenhaus. Arztbrief folgt im Durchschnitt 3, manchmal erst 12 (!) Wochen später. Kommunikation mit Klinik ist fast unmöglich, da Ärzte fast nie zu erreichen. Ärzte im Krankenhaus schreiben im Durchschnitt 5-10 mal am Tag dieselben Stammdaten desselben Patienten auf irgendwelche Zettel, weil die Krankenhaus-IT (oft SAP) eigentlich nur Abrechnungszwecken dient, nicht der med. Dokumentation. das Auffinden eines bestimmten Papierbefundes in einem linear geführten Patientenordner (das neueste kommt oben drauf) dauert oft ewig. Befunde vergleichen ist fast unmöglich, da Dokumentation oft nicht standardisiert/normiert usw. Da könnte man oft mit Organisation und "kleiner IT" schon vieles effizienter machen..

Übrigens: Die IT in den meisten Arztpraxen ist offen wie ein Scheunentor. Da werden munter W-Lans, Lans, Disketten, USB sticks ets nebeneinander betrieben ohne jegliches Schutzkonzept. Schon BSI-IT-Grundschutz ist in der Medizin ein Fremdwort... PCs gem. Medizinproduktegesetz, Medizingerätebetreiberverordnung ? Fehlanzeige ! Auch Röntgenanlagen werden teils noch mittels einfachen Windows-Notebook gesteuert...

Es kann eigentlich nur besser werden...

Der Alex, ein Neu-Pirat




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