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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner


Chronologisch Thread 
  • From: haarbrandt <haarbrandt AT googlemail.com>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner
  • Date: Sun, 27 Nov 2011 19:31:32 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Alex,

es gibt da schon ein paar Unterschiede in den Anträgen. Robert plädiert beispielsweise kurz und knapp auf "weg mit dem Ding". 

Kurzer Abriss: Die eGK bekommt in dem Modell einen Speicher von ca. 100MB. Das reicht für die meisten Anwendungsfälle aus. Dazu hat das Fraunhofer-Institut eine Studie vorgelegt:

http://gematik.de/cms/media/dokumente/pressematerialien/dokumente_1/Untersuchung_Dezentrale_Speichermedien.pdf

In der Version dienen die Gematik-Server lediglich zur Bereitstellung der Sicherheitsinfrastruktur. Ich halte diese Lösung für geeignet, auch wenn sie nicht Probleme in den Prozessen löst. Hier geht es "nur" um Datenschutz. 

Viele Grüße,

Birger 



Am 27. November 2011 18:29 schrieb checkinger <checkinger AT news.piratenpartei.de>:

Lieber Birger,

vielen Dank für die sehr hilfreiche Zusammenfassung zum aktuellen Stand !

Bitte bring mich auch noch auf aktuellen Stand zum Thema "Dezentrale Speicherung". Wie funktioniert das Konzept? Gibt es Prototypen ? Die eGK selbst hat ja nur verschwindend wenig Speicherplatz. Da wird es mit dem Abspeichern von Röntgenbildern nichts werden.

Die Vorteile und Verbesserungschancen der IT brauchen wir hier jetzt Allgeinen nicht weiter vertiefen. Da gibt es viele !

Die Anträge zum BPT lassen sich nicht zu einem einzigen Antrag zusammenfassen ?

Ahoi

Der Alex

GargleBlaster schrieb:

Hi Alex,

die Diskussion mündete in der Erstellung von drei Anträgen für den kommenden BPT, die wahrscheinlich dort auch behandelt werden. Eine Lösung wäre die dezentrale Speicherung auf der eGK. Zentrale Server lehnen alle Anträge ab.

Grundsätzlich ist der Einsatz von IT begrüßenswert, allerdings muss man auch vorsichtig sein. Gerade deine Aufzählung am Ende zeigt ja, dass der unprofessionelle Einsatz von IT auch Gefahren birgt.

Bezüglich der Dokumentation im KH: das ist in der Tat ein Dilemma. Auf der anderen Seite gibt es auch wirklich gute Systeme, die die Dokumentation einfacher machen. Wenn es bei euch nur ein SAP gibt, dass zur Verwaltung taugt, dann zeigt es, dass es in vielen Kliniken einen Nachholbedarf gibt. Das zeigen auch Studien (Finde gerade den Link nicht, liefer ich bei Bedarf gerne nach).

Meine Meinung zu den Fragen:

Wieviel IT wollen die Piraten? - So viel wie notwendig.

Wo sieht auch die Piratenpartei sinnvolle Anwendungen für IT im Gesundheitswesen? - Telemedizin, KIS, AIS, Diagnostik, Therapie...eigentlich überall.

Ist die eGK zu retten? - Mit dezentraler Speicherung vielleicht, wir wissen vermutlich nächste Woche mehr.

Gruß,

Birger

checkinger schrieb: #


Hallo ? Ist das Thema jetzt gestorben, oder wo wird der Thread jetzt weitergeführt ? Hat DSLawFox hier jetzt auch alle weggebissen ?

Die eGK ist/wäre für mich ein Tool das Information und Dokumentation im Gesundheitswesen verbessern soll.

Folgende Fragen stellen sich mir u.a.:

Wieviel IT will die Piratenpartei überhaupt im Gesundheitswesen ?
Wo sieht auch die Piratenpartei sinnvolle Anwendungen für IT im Gesundheitswesen ?
Ist die eGK zu retten ? Was müsste am eGK-Konzept verändert werden, damit es auch in der Piratenpartei mehrheitsfähig wäre ?

Mein Statement:
Weniger Datenschutz als momentan kann es fast nicht geben im Gesundheitswesen. Beispiel: Ich rufe -sehr forsch- in einer Arztpraxis an. Ich gebe mich als Dr. Meier aus, der den Patienten Hr. X behandele und fordere vorhandene Befunde an. Ich werde (wenn es hochkommt) nach Geburtsdatum evtl. noch nach dem Wohnort gefragt. (Nach z.B. der Versichertennummer bin ich noch nie gefragt worden.) Ich gebe eine Fax-Nummer an und erhalte die gewünschten Papiere meist unverzüglich. Nach Fragen ? (Wäre eine schöne Aktion, hierzu einmal eine repräsentative Studie durchzuführen. Meine Prognose ist: Das "Aushebeln des aktuellen Datenschutzes) klappt in 95% aller Fälle)

Leider gibt es in meiner Erfahrung als Krankenhausarzt auch intern riesige Probleme: Fast die Hälfte seiner Arbeitszeit verbringt der Arzt mit "Dokumentation", Zettel ausfüllen, Krankenakte führen, Briefe diktieren/selbst schreiben etc.. Handschriftliche, unleserliche 1-Wort Entlassbriefe nach 3 Wo. Krankenhaus. Arztbrief folgt im Durchschnitt 3, manchmal erst 12 (!) Wochen später. Kommunikation mit Klinik ist fast unmöglich, da Ärzte fast nie zu erreichen. Ärzte im Krankenhaus schreiben im Durchschnitt 5-10 mal am Tag dieselben Stammdaten desselben Patienten auf irgendwelche Zettel, weil die Krankenhaus-IT (oft SAP) eigentlich nur Abrechnungszwecken dient, nicht der med. Dokumentation. das Auffinden eines bestimmten Papierbefundes in einem linear geführten Patientenordner (das neueste kommt oben drauf) dauert oft ewig. Befunde vergleichen ist fast unmöglich, da Dokumentation oft nicht standardisiert/normiert usw. Da könnte man oft mit Organisation und "kleiner IT" schon vieles effizienter machen..

Übrigens: Die IT in den meisten Arztpraxen ist offen wie ein Scheunentor. Da werden munter W-Lans, Lans, Disketten, USB sticks ets nebeneinander betrieben ohne jegliches Schutzkonzept. Schon BSI-IT-Grundschutz ist in der Medizin ein Fremdwort... PCs gem. Medizinproduktegesetz, Medizingerätebetreiberverordnung ? Fehlanzeige ! Auch Röntgenanlagen werden teils noch mittels einfachen Windows-Notebook gesteuert...

Es kann eigentlich nur besser werden...

Der Alex, ein Neu-Pirat

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