Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!


Chronologisch Thread 
  • From: aloa5 <aloa5 AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!
  • Date: Fri, 03 Jun 2011 05:53:50 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver



juergenj schrieb:
> Aloa5 sieht das Problem von der finanziellen Seite.
>
> Ich sehe es von der "Gerechtigkeitsseite".


"Aus Prinzip" halte ich grundsätzlich (oder prinzipiell... *lacht*) für
einen eher schlechten Ratgeber, obwohl (oder gerade weil) mir bewusst ist
das dies der Hauptgrund für jegliche Forderungen in diese Richtung ist.

Ich sehe es rein sachlich. Und auf sachlicher Basis welche eben nicht
alleine auf Neid beruht gibt es nur wenige Gründe dafür.


Faktisch würde es doch auf dies hinaus laufen: jeder in die GKV zu
heutigen Konditionen und Besserverdienende könnten und würden sich
über Zusatzversicherungen das holen was sie heutzutage schon haben.



Was wäre gewonnen? Gewonnen würde exakt dies:


*A)* Ein heute über die PKV zu sagen wir 350-500 Euro versicherter
würde 16% seines Arbeitnehmereinkommens bis zur Beitragsbemessungsgrenze
(Maximalbetrag) in die GKV einzahlen wie alle anderen auch. Das wären
600 EUR. Abzuziehen davon sind die Wirkungen auf Familienversicherung
(PKVler müssen Familienmitglieder selbst versichern). Wenn Ackermann
also Frau und Kinder hat sind die heute in der PKV separat versichert (4
x Tarif). "Neu" wäre das er 600 Euro zahlt und alle sind versichert.
"Win"?


*B)* Da es wohl nicht untersagt wird und werden kann würden die
Ex-PKVler nun ggfs. Zusatzversicherungen für den gehobenen Standard
abschließen. Sagen wir 50 Euro o.ä.. Der Unterschied mit "Elite" würde
m.E. bleiben.


Während sich der monetäre Vorteil also im Grenzen hält und der
Unterschied nicht wirklich beseitigt wäre bleibt unter dem Strich als
Intention ein Gefühl übrig analog dem "die gehen wie wir aufs Klo". Das
halte ich als Motivation für einen Programmpunkt für wenig hilfreich
und erstrebenswert. Wenn man schon die Einnahmeseite der Krankenkasse
reformieren möchte sollte m.E. schon etwas sinnvolleres als
Prinzipielreiterei oder Neid dahinter stecken. Dem Vorwurf setzt man sich
dann nämlich aus - und kann ihn nicht einmal zurückweisen, denn er
wäre korrekt.


Monetär gesehen würde ich wenn, dann eher die Beitragsbemessungsgrenze
anheben und auch die Grenze für ein Wechsel in die PKV anheben sowie
andere Einkunftsarten einschließen um sowohl die Einnahmen zu erhöhen
als auch die Gruppe welche sich in der PKV befindet zu reduzieren. Das
Vorhaben alle oder zusätzliche Einkunftsarten einzubeziehen dürfte
dabei das größte Vorhaben darstellen.... und auf Widerstände stoßen
wenn Lieschen Müller auf Bausparkassenzinsen 16% in die KV zahlen soll
und insgesamt mit Quellensteuer etc. das ganze auf >40% ansteigt.


Aber: exakt über die Durchführung dieses Punktes sollte man sich auch
die Geschichte mit der PKV erschließen. Mit dem Kopf und nicht mit dem
Bauch.



Grüße
Otmar





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang