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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 5, Eintrag 21

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 5, Eintrag 21


Chronologisch Thread 
  • From: Privacy <pirat AT praes.eu>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 5, Eintrag 21
  • Date: Sat, 17 Apr 2010 23:09:29 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Am 17.04.2010 18:02:30 schrieb Jens Christoph Steltner (evtl. zitierend!):

schrieb Jens Christoph Steltner:
> Ahoi,
>
> also ich will die von dir zusammengetragenen Informationen nicht
> bewerten oder beurteilen, da steckt sicherlich viel wahres drin. Mir
> stellt sich viel eher die Frage was die Konsequenz daraus sein soll?
>
> Natürlich kann man versuchen die Anzahl Arztbesuche durch bessere
> Aufklärung der Patienten zu verringern, wobei ich glaube das der
> Effekt davon nicht groß wäre.

Richtig - das Problem der vielen Arztkontakte liegt (ein bisschen) an
den Patienten - insb. älteren mit mangelnden Sozialkontakten, die ihre
diversen Ärzte "regelmäßig" aufsuchen - und sich im Wartezimmer und im
Kontakt mit dem Arzt ihre Bestätigung als (etwas überspitzt) "schlimmmer
Fall" holen mit dem Anspruch auf entsprechend viel Gehör bzgl diverser
sonstiger Probleme in der Welt.

ABER ... dies ist nach meiner Einschätzung der geringere (und zum Teil
iatrogene!) Teil des Problems ... der größere ist, die
"verwaltungstechniche"! Forcierung von Arzt-Patienten Kontakten

- zahlreiche Vorsorgeuntersuchungen
- zahlreiche Impftermine
- Arzt als Auszahlungsunterschreiber bei Arbeitsunfähigkeit (und
ungeklärtem Hickhack zwischen KK, AA, RV ...)
- Fallgenerierung aller 3 Monate ....
(auch wenn eine Substitution von zB Schilddüsenhormon langfristig nicht
aller 3 Monate einer Überprüfung bedarf ... für mehr als ein Quartal
wird kein Kassenarzt verschreiben - da die Arzneimittelbudgets
"fallbezogen" sind.
- Fallgenerierung 2: Chronischer Pat. mit teuren Medis (zB vom
Nervenarzt) - gut eingestellt ... eigentlich keine Notwendigkeit zu
FAcharztkontakten alle drei Monate ... aber: Der HA wird die FA-Medis
nicht verordnen, sondern den Pat. alle 3 Monate beim FA vorstellen.
_ Chroniker-Programme - Patienten gehen Arztbesuche "Sammeln" um
möglichst rasch ihre Chroniker_Regelung (1 statt 2% Zuzahlung) zu erhalten.
- Bonushefte der KK - naja hier habe ich mich erfolgreich gewehrt ;-)
ich verlange einfach 5€ für jede Unterschrift in diesem blödsinnigen
Heften, wo die Pat. am Ende zuckerhaltige Getränke ("Bionade"),
Freizeitprogramm oder ähnliches als Bonus erhalten :-) - meine
Unterschrift dort ist nicht durch den EBM gedeckt - sondern eine private
Leistung - und gerade in diesem Fall werde ich sie auch einfordern.
- Verlagerungen von Leistungen auf das nächste Quartal, da Budget
ausgeschöpft
- Einschleusung der Pat in möglichst viele Bereiche bei
fachübergreifenden Praxen (MVZ ...)
- Verlagerung von stationären Pflichten in angegliederte MVZ
- Erlangung sonstiger sozialer Leistungen und Vorteile (Wunsch nach
Anerkennung als Behinderter, Unzumutbarkeit von Anforderungen der im ALG
II ..., Abschiebeverschonung, Wunsch nach speziellen Heil- und Hilfsmitteln)

Auf diese strukturellen "Mehrkontakte" gehen nach meiner EInschätzung >
50% aller Arztkontakte im ambulanten Bereich.

Gruß

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