Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 5, Eintrag 21

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Am 17.04.2010 14:23:04 schrieb mb (evtl. zitierend!):

schrieb mb:
> Nochmal ein paar Grundlagen:
> 
> - Ein banaler Virusinfekt ist medizinisch nicht behandelbar 

Das ist Unfug - der auf einem weit verbreiteten Missverständnis in der
Medizin beruht:

Behandelbar != Heilbar

Klar - idR (Ausnahmen siehe korrekt oben) besteht KEINE Indikation die
Ursache des Infektes (den Virus) zu bekämpfen ("spezifische Therapie") -
aber Behandlung bedeutet eben mehr. Dazu gehört auch die sachkundige
Linderung von Beschwerden - z.B. Lösung der Verschleimung - oder
Stillung des Hustenreizes .... die Abgrenzung was wichtiger ist, die
Behandlung von Diarrhoen - bzw. deren Sekundärfolgen....

Und erkennen kritischer Symptome - die zB auf Beteiligung des ZNS, des
Herzmuskels etc. hinweisen und dann einer  ... ggf. "unspezifischen"
aber für die Prognose wesentlichen Therapie bedürfen.

Medizin endet nicht dort, wo "Heilung" unwahrscheinlich (ansonsten
könnten wir auch die Behandlung von Diabetikern, von Pat. mit KHK ....)
einstellen - denn auch diese Erkrankungen behandeln nicht die
pathophsiologischen Ursachen (Insulinresistenz (Typ II) oder UNtergang
der Langerhanns-Zellen (Typ I) ..)

Ich rede hier nicht einer "Medikalisierung" jeder banalen
Befindlichkeitsstörung das Wort - doch ich sehe keinen realistischen Weg
hier saubere Grenzen zu ziehen.


Gruß

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