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Betreff: AG Gesundheit
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Re: [AG-Gesundheit] Landärzte und Zugangsquoten - Überversorgung, Fehlverteilung oder Ärztemangel? -Jürgen
Chronologisch Thread
- From: "Jörg H" <joergdr24 AT googlemail.com>
- To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-Gesundheit] Landärzte und Zugangsquoten - Überversorgung, Fehlverteilung oder Ärztemangel? -Jürgen
- Date: Sat, 10 Apr 2010 23:53:36 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Morgan, Hans-Jürgen hat sich in der Person vertan.
Am 10.04.2010 15:10, schrieb Hans-Jürgen Fischer:
> ->Jörg schrieb:
>
>> Vor allem ohne die Anzahl der *Privat- und Nicht-Versicherten* zu kennen,
>> ...
>>
>
>> Man muss hier auch die gestiegene Lebenserwartung berücksichtigen...
>>
> Was hat das mit statistischen Werten wie Arzt pro Patient oder pro
> GKV-Versicherten zu tun? 1970 hatte die PKV 4,0 Mio. Versicherte, das ist,
> ebenso wie die Anzahl der Nichtversicherten im Vergleich zur GKV nicht
> wirklich relevant.
>
Die Privatversicherten zahlen mehr für die Leistung. Es gibt da
Hebesätze die variieren können. Rein Logisch kann ein Arzt mit vielen
Privatpatienten heute mit seinem Buget besser auskommen, als einer der
nur GKV Patienten/Kunden hat. (z.B. weil er in einer sozial-schwachen
Gegend praktiziert.)
In der benachbarten Metropole gibt es einem Problem-Stadtteil der nahezu
keinen Arzt mehr hat.
>> Man bekommt heute Krankheiten, die man früher gar nicht mehr erlebt hätte.
>>
> Auch das hat nicht mit den statistischen Fakten zu tun. Krankheiten sind
> u.a. zivilisationsgebunden. (z.B. Hygiene, Ernährungslage, Bewegung,
> "Laster" (Rauchen, Saufen, Fressen ...)
>
Hautkrebs ist zum Beispiel bei "Normalos" mit 120 zu erwarten,
Sonnenanbeter können ihn ab 30 bekommen. Kosten relevant sind hier
Krebserkrankungen. Eine Reihe von "Typen" tritt erst in höherem Alter
gehäuft auf. Wenn Ihre potentiellen Opfer in der Vergangenheit schon
vorher an Infektionskrankheiten gestorben sind, konnte Sie in der
Statistik nicht auftauchen - und brauchten auch nicht behandelt werden.
Das ist Logik.
Viel sterben heute erst am 2. Krebs. Das ist Statistik.
>> Die geschürte Angst vor Regressen der Krankenkassen sollte man nicht
>> unterschätzen.
>>
> Unsinn! Wer einen Regress bekommt, hat erst einmal die vertraglichen
> Reglungen zwischen Kassen und KV verletzt.
>
Wenn man den Aussagen Betroffener Glauben schenkt, dann sind viele
Vorwürfe der Krankenkassen hanebüchen. Letztlich wurde berichte, das
eine bayrischen? AOK den Apotheken massiv gedroht hatte, weil sie noch
Ihrer Datenbank meinten die Apotheken würden die Rabattverträge nicht
umsetzen. Dabei legt Sie Ihre seltsame, lang beschrittene
Rechtsauffassung zu Grunde. ( Eine Rabatierte Packung mit 58 Tab soll
einer mit 100 entsprechen, nur weil die gleiche Zugzahlungsstufe darauf
steht. (Der Arz kann sich dann wundern warum der Patient so früh wider
kommt.)
(AZ, Jahrgang 10 - Ausgabe 13, Gesundheitspolitik)
>> Bei sinkenden Kosten pro Praxis gelte das *betriebswirtschaftlich* nicht.
>>
> Unsinn! Eine Praxis ist ein freiberufliches Unternehmen. Damit gehören
> Betriebswirtschaft und "ärztliche Kunst" zusammen. Sonst droht Insolvenz!
>
Zeitungsberichten zufolge ist das Realeinkommen der Ärzte um 60 % gesunken.
Die Medizin die ich erlebt habe, waren sehr fitte Leute, das müssen Sie
auch sein um gute Ärzte zu sein. Man sucht ein Studium auch nach den
Berufsaussichten aus, denn man investiert sehr viel Zeit und Geld aber
auch das was man gemeinhin die besten Jahre seines Lebens nennt.
Ein Arzt kann sich sehr wohl mit einem Einkommen, was nicht die
Investitionen amortisiert begnügen, aber das ist nicht nachhaltig. Nach
aussage der hessischen Apotheker ... werden 40 % der Hessischen
Apotheken nur deshalb nicht geschlossen, weil der Apotheker seinen
Arbeitsplatz nicht streichen will, als weil er noch nichts besseres in
Aussicht hat.
Das ist nicht nachhaltig. Viele Politiker vergessen die Zeitkomponente
und vor allem die Trägheit eines Systems.
> -----------------------
>
> Am 09.04.2010 22:27, schrieb Jörg H:
>
>> In diesem Zusammenhang wäre die Antwort auf die Frage interessant, wie
>> hoch der Verdienst der Menschen waren, die durch bessere Therapie dem
>> Tod vermieden im Vergleich zu den Behandlungskosten. Welche Kosten
>> wurden durch die Eindämmung der Infektionskrankheiten wie TBC gespart.
>> Aber leider kenne ich keine Quelle dafür.
>>
>
>>> Auch wenn ich die Intention deiner Aussage verstehe - ich finde diese
>>> Form der Bewertung medizinischer Leistung ungeschickt. Gesundheit ist ein
>>> Recht, kein Wirtschaftsfaktor. Das Ende der Argumentation wäre es
>>> Rentnern Gesundheitsvorsorge zu verweigern.
>>>
> Zu Teil 1: Die Eindämmung von Infektionskrankheiten erfolgte grundsätzlich
> über folgende Mechanismen: Bessere Ernährung, bessere Wohnbedingungen, Sera
> und Impfstoffe und Antibiotika.
> TBC - Früher behandelte man die Lungentuberkulose nur radikal anmutende
> Methoden wie künstlicher Pneumothorax, Thorakoplastik oder Fenestrierung;
> seit den 1950er-Jahren gibt es potente Tuberkulostatika mit gutem
> Therapieerfolg.
> Die Kosten- Nutzenrelation einer solchen Behandlung lässt sich, auch auf
> historischen Daten, durch pharma-ökonomische Modelle rechnen.
>
Wer hat es wo getan? Eine Quelle wäre gut.
> Zu Teil 2: Gesundheit ist als Markt mit rund 280 Mrd. € sehr wohl ein
> Wirtschaftsfaktor. Folgt man Kondratieff wird die Bedeutung noch erheblich
> zunehmen. Ich verstehe Gesundheit als ein Grundrecht! Daher müssen
> gesundheits- und pharmapolitische "Leitplanken" eingeführt werden um dieses
> Recht ethisch verträglich zu sichern.
>
Natürlich ist Gesundheit ein Wirtschaftsfaktor, das Auto auch. Der
Irrglaube liegt darin Gesundheit gäbe es zum Nulltarif, genau wie viele
meinen Autobahnen kosten nichts. Die Massen-Zeitungen haken
wahrscheinlich auf der Gesundheitswirtschaft herum, weil der i.d.R.
gesetzlich verboten ist Werbung zumachen. (Anzeigen zu schalten.)
--> Hans-Jürgen bring uns diese Diskussion weiter?
Gruß
Jörg
- Re: [AG-Gesundheit] Landärzte und Zugangsquoten - Überversorgung, Fehlverteilung oder Ärztemangel? Hier auf H-J Fischer, (fortgesetzt)
- [AG-Gesundheit] Landärzte und Zugangsquoten - Überversorgung, Fehlverteilung oder Ärztemangel?, Hans-Jürgen Fischer, 09.04.2010
- [AG-Gesundheit] Landärzte und Zugangsquoten - Überversorgung, Fehlverteilung oder Ärztemangel?, Hans-Jürgen Fischer, 09.04.2010
- [AG-Gesundheit] Landärzte und Zugangsquoten - Überversorgung, Fehlverteilung oder Ärztemangel?, Hans-Jürgen Fischer, 10.04.2010
- Re: [AG-Gesundheit] Landärzte und Zugangsquoten - Überversorgung, Fehlverteilung oder Ärztemangel?, Morgan le Fay, 10.04.2010
- Re: [AG-Gesundheit] Oberlehrer nicht benötigt (war Landärzte), Privacy, 10.04.2010
- Re: [AG-Gesundheit] Oberlehrer nicht benötigt (war Landärzte), Morgan le Fay, 11.04.2010
- Re: [AG-Gesundheit] Oberlehrer nicht benötigt (war Landärzte), Privacy, 11.04.2010
- Re: [AG-Gesundheit] Oberlehrer nicht benötigt (war Landärzte), Morgan le Fay, 11.04.2010
- Re: [AG-Gesundheit] Oberlehrer nicht benötigt (war Landärzte), Privacy, 11.04.2010
- Re: [AG-Gesundheit] Oberlehrer nicht benötigt (war Landärzte), Morgan le Fay, 11.04.2010
- Re: [AG-Gesundheit] Oberlehrer nicht benötigt (war Landärzte), Privacy, 10.04.2010
- Re: [AG-Gesundheit] Landärzte und Zugangsquoten - Überversorgung, Fehlverteilung oder Ärztemangel? -Jürgen, Jörg H, 10.04.2010
- Re: [AG-Gesundheit] Landärzte und Zugangsquoten - Überversorgung, Fehlverteilung oder Ärztemangel?, Morgan le Fay, 10.04.2010
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