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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheitswesen] Organentnahme/Organ-"Spende"

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheitswesen] Organentnahme/Organ-"Spende"


Chronologisch Thread 
  • From: Britta <britta AT piratenpartei-wesel.de>
  • To: AG Gesundheitswesen <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheitswesen] Organentnahme/Organ-"Spende"
  • Date: Tue, 19 Jan 2010 14:27:39 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheitswesen <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Am 19.01.2010 14:17, schrieb Privacy:
schrieb Britta:
Hallo,

wo auch immer dieses Thema vertieft wird....
Ich glaube, das grösste Problem ist die Angst der Menschen frühzeitig
aufgegeben zu werden.
Nein - das ist es nicht. Sondern die mehr als berechtigte Befürchtung,
dass ein würdiges - auch in der Beziehung zu seinen Angehörigen -
Sterben unmöglich wird und statt des Abschiednehmens in Ruhe die große
"Organerhaltungsintensivmaschinerie" in Gang gesetzt wird. Wer dies
erlebt hat
Es wird leider noch nicht geschafft, den Leuten
klar zu machen,das kein im medizinischen Bereich Tätiger einen Menschen
freiwillig sterben lassen würde, um die Organe an Menschen zu spenden,
die den Ärzten und Pflegenden eh nicht bekannt sind.
Das nicht - aber um dem Druck der Geschäftsleitung und der
Transplantationsteam nachzukommen.

Meiner Meinung nach wäre es das wichtigste die Menschen dazu zu bringen
sich bereits in jungen Jahren Gedanken zu machen, ob Sie Ihre Organe
spenden möchten. Wie frühzeitig, und in welchem Rahmen solch eine
Aufklärung geschehen könnte, müsste noch überlegt werden. Denn wenn die
Entscheidung den Angehörigen überlassen wird, sind diese damit
hoffnungslos überfordert.
Ja - auch Angehörige haben ein Recht auf friedliches Abschiednehmen - in
ihren Zeitmaßen und nicht mit dem Druck eines Transplantationsteams im
Nacken.

Es wird ein Mythos aus einer befruchteten Eizelle gemacht, aber einen
Menschen am Ende seines mit vielen anderen verbundenen Lebens wird
behandelt wie ein Stück Schlachtvieh.

Ich sage dies aus eigener Kenntnis im Team für die Hirntoddiagnostik und
in jahrelanger Leitung einer Intensivstation.

Deine Meinung und meine Meinung schliessen sich ja nicht aus. Ich wäre zwar grundsäztlich dafür, von einer generellen Einwilligung zur Organentnahme auszugehen, aber der wichtigste Schritt ist wohl, die Leute dazu zu bewegen sich mit dem Thema auseinander zu setzen und mit ihren Familien darüber zu sprechen.
Wir beide haben anscheinend sehr verschiedene Erfahrungen mit der Hirntoddiagnostik und dem Umgang mit Patienten und Angehörigen gemacht. Ich denke, das wir aber aufpassen müssen, nicht zu sehr auf unsere eigenen Erfahrungen zu setzen, sondern Fakten zu erhalten, um diese dann der Öffentlichkeit zu vermitteln.
Gruß

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