ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld
- Date: Tue, 25 Oct 2016 23:28:37 +0200
Hallo Rudi, hallo Christoph
Ich finde Rudis Betrachtung "leicht" befremdlich. Bei Christoph ist es nur Schuldgeld. Ich war auch der Meinung, das es nur nur Schuldgeld gibt. Nun steht im Raum, das es sowohl um bereits vorhandenes "Sachwertgedecktes Geld" handeln könne (entspringt Rudis Staatliche Theorie des Geldes) oder um Schuldgeld handeln könne (das was Christoph und ich meinen), wenn es z.B. heißt : die Menge des Geldes und die Menge der Schulden sind exakt gleich hoch. Ist es also so, das drei Arten Geld im System zirkulieren (wen sie Grade nicht gespart werden)? 1. Das Geld, welches Geschäftsbanken durch Kredit schöpfen (Schuldgeld) 2. Das Geld, mit welchem Geschäftsbanken Anlagegüter kaufen (Büroeinrichtung, Autos, Häuser / Glitzerpaläste im Frankfurter Bankenviertel, Filialgebäude wenn sie nicht angemietet sind... 3. Das "alte Münzgeld, welches durch durch die verwendete Kupfer, Messing, Nickel, Silber, Goldanteile "werthaltig" war ... Gibt es laut Rudi Müller eine vierte Art Geld, welches ich als das Geld welches durch Schuldverschreibungen (Wechsel) entsteht. Diese Wechsel können durch Faktorising monetarisiert werden? OK. Es geht mir einmal um die Erfassung der grundsätzlich verschiedenen Arten wie Geld entstehen kann. Dann kann ich (für mich) feststellen, das es nur werthaltiges Geld gibt, egal auf welche der vierte Arten dieses Geld entstanden ist, es ist werthaltig und das Geld verschwindet mit der "Reduzierung des Gegenwertes. Für alle 3 oder 4 Geldentstehungsarten durch dekliniert: 1. beim Schuldgeld verschwindet Geld durch Tilgung 2. Durch dieses leicht inflationäre hausinterne Geld, welches Banken schöpfen können (nicht müssen) wenn sie ein Anlagegut auf der Aktivseite Einbuchen und den "Hausinternen Geldschöpfungsvorgang" auf der Passivseite dagegen buchen (Bilanzverlängerung um den Wert des Anlagegutes). Für die Geschäftsbank bleibt als "selbst erarbeiteter Betrag" lediglich die gesetzliche Mehrwertsteuer, der so nicht finanziert werden kann sondern tatsächlich aus dem Cash flow entnommen werden muss. Aber - da Banken keine Umsatzsteuer abführen sind Bankleistungen auch Mehrwertsteuerfrei- (noch) Durch Abschreibung verschwindet das virtuell geschöpfte Geld wieder. Nicht vergessen => Der Lieferant des "Anlagegutes" wird vor der Bestellung höflich aufgefordert ein Konto bei der bestellenden Bank zu eröffnen. Verweigert der Lieferant die Eröffnung des Kontos bei der bestellenden Bank, so müsste die Bank das Anlagegut aus dem Cash Flow (Summe aus Zins und Gebühren) bezahlen... die Frage ist, ob sie das tut.... 3. Das Münzgeld bleibt werthaltig um den geprägten Betrag. Erst durch endgültigen Verlust der Münze wäre der Betrag vernichtet. Da es aber unmöglich ist die Summe(Betrag) der verlorengegangenen Münzen zu erfassen, wird dieser Fall wohl nicht in irgendeiner Berechnung erfasst sein. Im eventuell vorhandenen vierten Fall, bei dem Geld durch Wechsel (Schuldscheine) entsteht, die faktorisiert werden (nicht prolongiert!) kann "Geld" entstehen. Diesen "Wert" kann der Remittent einfordern. Die Summe = Geld sollte aber durch die Zahlung der Summe beim "Begünstigten" verschwinden, weil dieser Vorgang dem vollständigen Tilgen eines Kredits entspricht. In der Zwischenzeit können die Inhaber der Wechsel "Diskont" fordern . Der Diskont entspricht hier dem Zins bei banküblichen Krediten. Diesen Sachverhalt habe ich deswegen so deutlich ausformuliert, weil ich an dieser Stelle sicher stellen möchte, das die Personen (Christoph, Rudi, Comenius) wirklich von den von mir beschriebenen Geldentstehungsarten sprechen. Pause... Nun heißt diese AG Geldordnung und Finanzpolitik Es gibt also noch einen politischen Aspekt und den möchte ich an dieser Stelle ganz deutlich zur Sprache bringen. Der Politische Aspekt wird nämlich meistens nicht einmal erwähnt. Der politische Aspekt der Geldschöpfung wird völlig vergessen. Der Politische Aspekt der Geldschöpfung ist (meiner Meinung nach) aber der wichtigste von allen Aspekten überhaupt. Was meine ich, wenn ich vom politischen Aspekt der Geldschöpfung spreche? Ganz einfach: Es ist ein Fakt, das Geld nur durch Schuldgeschäfte oder durch geschaffene Werte zu Stande kommt. Die Fähigkeit Werte zu erzeugen bedeutet: - man schürft Edelmetalle, Diamanten, Erdöl, oder andere Bodenschätze - oder man verfügt über Produktionsanlagen (Acker oder Waldfläche) sodass man mit geringstem Einsatz (Samen) Produkte heranwachsen lassen kann, weil die Ressourcen "Sonnenlicht" und "Regenwasser" kostenlos erhältlich sind. - oder man verfügt über (Fabriken) Produktionsanlagen, die nicht (mehr) kreditfinanziert sind und erhält die Rohstoffe kostenlos oder sehr günstig direkt aus der "Natur". Sobald Kultur im Spiel ist, wird es teuer. Mehrwertsteuer, Lohnkosten, Energiekosten/Transportkosten usw... Ich stelle fest, die wenigsten sind in dieser Situation (wie oben beschrieben). Für alle Menschen, die nicht auf vererbte oder geschenkte/Gottgegebene Ressourcen zurückgreifen können, entsteht ein grundlegendes Problem: Die Finanzierung. Sobald Geldbedarf entsteht wird es politisch. Der Debitor muss irgendwie an Geld kommen. Außerdem sind die Gesellschaften auf Liquidität angewiesen. Ohne Geld sind die heutigen Gesellschaften und der gesamte Wirtschaftskreislauf gar nicht denkbar und möglich. Entweder der Debitor spart, oder der Debitor leiht sich das Geld von anderen Sparern oder der Debitor ist auf eine GESCHÄFTSBANK angewiesen, die die "Geschäftsidee" finanziert. Ist das nicht interessant? Es gibt kein Gesetz, das eine Geschäftsbank verpflichtet einem Staat oder einen Debitor Kredit zu geben. Die Geschäftsbank(en) können sich einfach weigern Kredit zu geben. Niemand kann eine Geschäftsbank verklagen, weil sie keinen Kredit gegeben hat. An dieser Stelle wird es schon sehr politisch, denn hier begegnet der forschende Geist der absoluten Macht. Galt früher "Gott" als Schöpfer dieser Welt, so sind es heute faktisch die Geschäftsbanken, die "gottgleich" bestimmen, - wer - zu welchen Konditionen - wieviel Geld bekommt. Geschäftsbanken haben das Geldschöpfungsmonopol. Ratingagenturen und Bonitätseinstufungen (Basel I - III) bestimmen Zinssätze. Zinssätze sind sehr viel effektiver als jede Steuer, die vom Staat erhoben wird, weil eine staatlich erhobene Steuer kann man umgehen, ein Zinssatz ist fundamentaler Bestandteil des Kreditvertrages. Da der Debitor (Kreditnehmer) vor Auszahlung des Kredites die Sicherheitsübereignung an die kreditgebende Bank leisten muss, trägt die Bank niemals ein ernsthaftes Risiko. Und noch ein Punkt. Die Bank "prüft" die "Geschäftsidee" bevor sie einen Kredit vergibt. Der Kreditnehmer muss also die Hosen vollständig "runterlassen" bevor die Geschäftsbank sich entscheidet einen Kredit zu vergeben oder auch nicht. Abgesehen von den ganzen Sicherheiten, die der Kreditnehmer sowieso hinterlegen muss, ist die Geschäftsidee das eigentlich wirklich Wertvolle bei diesem Vorgang - genau Genommen ist die Geschäftsidee so wertvoll, das man diese Idee niemals und niemand anvertrauen sollte. Rudolf Müller (Rudi) warum hast Du diesen (m.E.n.) sehr wichtigen Aspekt bei deinem Text überhaupt nicht berücksichtigt? Leben wir in einer Demokratie oder leben wir in der Welt, die uns die Geschäftsbanken finanzieren? Das ist die politische Frage die viel mehr diskutiert werden könnte. mfg ukw Am 24.10.2016 um 20:22 schrieb Rudolf Müller: (An alle Leser, die
nicht auf der Attac-Liste mitlesen.) Für viele sicher eine
müßig erscheinende Beschäftigung mit einem wenig Nutzen
einbringenden Grundlagenthema. Die Probleme liegen doch ganz
woanders. Da aber die Art der Geldentstehung für viele unserer
Probleme verantwortlich gemacht wird, wollte ich es genauer
wissen. |
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Christoph Mayer, 24.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Rudolf Müller, 26.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Amos Comenius, 24.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Rudolf Müller, 25.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Amos Comenius, 25.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Rudolf Müller, 25.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Rudolf Müller, 25.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Amos Comenius, 25.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Rudolf Müller, 25.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Rudolf Müller, 25.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Amos Comenius, 25.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Rudolf Müller, 25.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, ukw, 25.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Rudolf Müller, 26.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, ukw, 26.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Helge Herget, 27.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Rudolf Müller, 27.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, ukw, 31.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, ukw, 26.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Rudolf Müller, 26.10.2016
- Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Christoph Mayer, 24.10.2016
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