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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB"
Chronologisch Thread
- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>
- Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB"
- Date: Sat, 31 Jan 2015 18:12:12 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Sehr gerne. Deshalb poste ich sowas ja ;-)
> Am 31.01.2015 um 18:09 schrieb Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>:
>
> Ja super erklärt, können wir das gleich mit ins "Interview" übernehmen?
> https://aggeldordnungundfinanzpolitik.piratenpad.de/EZB-Schuld
>
>
>> Am 31.01.2015 um 17:35 schrieb Patrik Pekrul:
>> Es gibt kein "wir" und kein "uns". Es gibt einen Sektor Staat, einen
>> Sektor Unternehmen und einen Sektor Ausland.
>>
>> Wenn der Sektor Ausland Schulden beim Sektor Unternehmen hat (was nicht
>> zwangsläufig der Fall ist, weil jeder Sektor auch innerhalb seiner selbst
>> Schulden aufnehmen kann), dann betrifft das den Sektor Staat in keinster
>> Weise.
>>
>> In gar keinen Fall gibt es irgendeinen logischen Grund, warum sich der
>> Sektor Ausland beim Sektor Staat verschulden müsste, um beim Sektor
>> Unternehmen zu bezahlen.
>>
>> Das ist nicht "Patriks Meinung", das ist "Trivialarithmetik", aber gegen
>> Glauben, hilft meist nur (selbst) denken.
>>
>> Um das greifbarer zu machen:
>>
>> Ein Grieche kauft sich in Griechenland einen Mercedes. Dafür nimmt er bei
>> einer griechischen Bank einen Kredit auf. Ein Teil des Geldes bleibt in
>> Griechenland. Ein anderer Teil wird an Mercedes Benz in Deutschland
>> überwiesen.
>>
>> An welcher Stelle genau hat jetzt irgend ein Grieche bei irgendeinem
>> Deutschen Schulden? An gar keiner. Und der deutsche oder griechische Staat
>> hat damit schon gar nichts zu tun.
>>
>> Aber weiter im Text: Nachdem die griechische Bank das Giralgeld des Kunden
>> bei der deutsche Bank auf des Konto von Mercedes Benz überwiesen hat, muss
>> sie dies noch in Zentralbankgeld nachvollziehen. Dies läuft über das
>> Target system. Die deutsche Bank hat nun einen positiven Saldo und die
>> griechische einen negativen.
>>
>> An dieser Stelle hat Sinn große Volksverwirrung gestiftet, als wenn
>> irgendein Grieche noch irgendeinen Deutschen etwas schulden würde.
>> Faktisch ist das nicht der Fall, der Mercedes wurde bezahlt. Wenn
>> überhaupt schuldet der Grieche seiner griechischen Bank etwas.
>>
>> Aber gut, folgen wir dieser populistischen Fehlinterpretation, dass es
>> sich bei einen positiven Saldo um eine Forderung und bei einem negativen
>> um eine Verbindlichkeit handelt; selbst dann würde "Griechenland"
>> "Deutschland" nichts schulden, sondern der EZB und auch "Deutschland"
>> hätte keine Forderung gegen "Griechenland", sondern gegen die EZB. Die
>> Halter dieser "Forderungen" und "Verbindlichkeiten" sind übrigens die
>> jeweiligen NZB - und niemand sonst, insbesondere weder der deutsche noch
>> der griechische Staat.
>>
>> Und noch eine Volte: Nun muss die griechische Bank ÜBER das Target-system
>> (Target ist nichts weiter als ein technisches Abwicklungssystem, deshalb
>> ist es unsinnig von "Forderungen" zu sprechen) aber ZB-Geld an die
>> deutsche Bank überweisen. Da sie grade keines hat, leiht sie es sich auf
>> den Geldmarkt - bei wen auch immer, in diesem Fall aber bei keinem
>> Deutschen - und überweist es. Nun hat die griechische Bank bei "wem auch
>> immer" Schulden, aber keinesfalls bei "Deutschland" und schon gar nicht
>> beim deutschen Staat, der ebenso wenig mit der ganzen Angelegenheit zu tun
>> hat, wie der griechische.
>>
>> Ergebnis: Es wurde von Deutschland nach Griechenland exportiert, niemand
>> hat mehr irgendwelche Schulden, außer der Grieche bei der griechischen
>> Bank, und diese wiederum bei "wen auch immer", welcher KEIN Deutscher ist.
>>
>> Beide Staaten hatten mit der ganzen Angelegenheit NICHTS zu tun.
>>
>> Jede andere Darstellung dient nur der Volksverwirrung!
>>
>>>> Am 31.01.2015 um 10:27 schrieb MikeTM <mikethemechanic AT web.de>:
>>>>
>>>> Am 30.01.2015 um 12:44 schrieb Piratos:
>>>> da es das letzte Mal so super geklappt hat, sollten wir die Chance nutzen
>>>> und der Öffentlichkeit Klarheit bringen, wer wie für EZB Verluste haftet
>>>> oder auch nicht ;)
>>> Ich freue mich darüber, dass Ihr dieses Format fortführen wollt, wundere
>>> mich aber ein wenig über das Thema.
>>>
>>> Die Sache mit der EZB-Haftung könnte man zwar vorbereiten, aber
>>> veröffentlichen würde ich es erst, wenn mal die wieder die Sau "Der
>>> Steuerzahler haftet für die Griechen" durchs Mediendorf getrieben wird.
>>>
>>> Warum greift Ihr nicht "tages"aktuelle Themen auf und macht dazu ein
>>> Interview?
>>>
>>> Diese Woche ist der Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung
>>> erschienen. Dazu sollte man ein Interview machen.
>>> Als Aufhänger wäre aus dem letzten Interview die Aussage zu der
>>> Schuldenbremse und der schwarzen Null geeignet.
>>>
>>> Man könnte zum Beispiel erklären, dass die schwarze Null 2015 nur
>>> möglich ist, da ein Aussenbeitrag (=Exportüberschuss) von über 200
>>> Milliarden eingeplant ist. Auch wenn Patrik das anders sieht, könnte man
>>> erwähnen, dass sich das Ausland also mal wieder mit mehr als 200
>>> Milliarden bei uns verschuldet (zumindest mit Waren).
>>> Man sollte vielleicht auch das Wort "Importdefizit" etablieren, um das
>>> Fehlverhalten Deutschlands besser zu erläutern.
>>>
>>> Dannn kann man etwas zu dem Gesetz aus 1967 sagen und dass die
>>> Bundesregierungen seit 15 Jahren gegen bestehendes Recht verstossen.
>>>
>>> Man kann erwähnen, dass kumuliert in den letzten Jahren ca. 2 Billionen
>>> Importdefizit entstanden sind. Das ist schon fast eine
>>> Jahreswirtschaftsleistung Deutschlands.
>>>
>>> Man kann erwähnen, dass es für das Ausland nur möglich ist, seine
>>> "Schulden" zurückzuzahlen, wenn wir einen Importüberschuss
>>> erwirtschaften. Andernfalls würde es irgendwann dazu kommen, dass diese
>>> Schulden abgeschrieben werden und wir unsere schönen Produkte dem
>>> Ausland geschenkt haben.
>>>
>>> Man kann erwähnen, dass Deutschland seit 15 Jahren deutlich unter seinen
>>> Verhältnissen lebt.
>>>
>>> Und abschließend könnte man etwas sagen zu der aktuellen Meldung, dass
>>> Deutschland mal wieder so viel Steuern einnimmt, wie nie zuvor, und dass
>>> dieses halt völlig normal ist und auch so sein muss. Das Gegenteil wäre
>>> eher eine Katastrophe.
>>>
>>> Nun ja, es gäbe also vieles zu sagen zu aktuellen Themen.
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- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Marco Schmidt, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Piratos, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Patrik Pekrul, 31.01.2015
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