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Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB"
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- From: Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB"
- Date: Sat, 31 Jan 2015 18:08:59 +0100
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Ja super erklärt, können wir das gleich mit ins "Interview" übernehmen?
https://aggeldordnungundfinanzpolitik.piratenpad.de/EZB-Schuld
Am 31.01.2015 um 17:35 schrieb Patrik Pekrul:
> Es gibt kein "wir" und kein "uns". Es gibt einen Sektor Staat, einen Sektor
> Unternehmen und einen Sektor Ausland.
>
> Wenn der Sektor Ausland Schulden beim Sektor Unternehmen hat (was nicht
> zwangsläufig der Fall ist, weil jeder Sektor auch innerhalb seiner selbst
> Schulden aufnehmen kann), dann betrifft das den Sektor Staat in keinster
> Weise.
>
> In gar keinen Fall gibt es irgendeinen logischen Grund, warum sich der
> Sektor Ausland beim Sektor Staat verschulden müsste, um beim Sektor
> Unternehmen zu bezahlen.
>
> Das ist nicht "Patriks Meinung", das ist "Trivialarithmetik", aber gegen
> Glauben, hilft meist nur (selbst) denken.
>
> Um das greifbarer zu machen:
>
> Ein Grieche kauft sich in Griechenland einen Mercedes. Dafür nimmt er bei
> einer griechischen Bank einen Kredit auf. Ein Teil des Geldes bleibt in
> Griechenland. Ein anderer Teil wird an Mercedes Benz in Deutschland
> überwiesen.
>
> An welcher Stelle genau hat jetzt irgend ein Grieche bei irgendeinem
> Deutschen Schulden? An gar keiner. Und der deutsche oder griechische Staat
> hat damit schon gar nichts zu tun.
>
> Aber weiter im Text: Nachdem die griechische Bank das Giralgeld des Kunden
> bei der deutsche Bank auf des Konto von Mercedes Benz überwiesen hat, muss
> sie dies noch in Zentralbankgeld nachvollziehen. Dies läuft über das Target
> system. Die deutsche Bank hat nun einen positiven Saldo und die griechische
> einen negativen.
>
> An dieser Stelle hat Sinn große Volksverwirrung gestiftet, als wenn
> irgendein Grieche noch irgendeinen Deutschen etwas schulden würde. Faktisch
> ist das nicht der Fall, der Mercedes wurde bezahlt. Wenn überhaupt schuldet
> der Grieche seiner griechischen Bank etwas.
>
> Aber gut, folgen wir dieser populistischen Fehlinterpretation, dass es sich
> bei einen positiven Saldo um eine Forderung und bei einem negativen um eine
> Verbindlichkeit handelt; selbst dann würde "Griechenland" "Deutschland"
> nichts schulden, sondern der EZB und auch "Deutschland" hätte keine
> Forderung gegen "Griechenland", sondern gegen die EZB. Die Halter dieser
> "Forderungen" und "Verbindlichkeiten" sind übrigens die jeweiligen NZB -
> und niemand sonst, insbesondere weder der deutsche noch der griechische
> Staat.
>
> Und noch eine Volte: Nun muss die griechische Bank ÜBER das Target-system
> (Target ist nichts weiter als ein technisches Abwicklungssystem, deshalb
> ist es unsinnig von "Forderungen" zu sprechen) aber ZB-Geld an die deutsche
> Bank überweisen. Da sie grade keines hat, leiht sie es sich auf den
> Geldmarkt - bei wen auch immer, in diesem Fall aber bei keinem Deutschen -
> und überweist es. Nun hat die griechische Bank bei "wem auch immer"
> Schulden, aber keinesfalls bei "Deutschland" und schon gar nicht beim
> deutschen Staat, der ebenso wenig mit der ganzen Angelegenheit zu tun hat,
> wie der griechische.
>
> Ergebnis: Es wurde von Deutschland nach Griechenland exportiert, niemand
> hat mehr irgendwelche Schulden, außer der Grieche bei der griechischen
> Bank, und diese wiederum bei "wen auch immer", welcher KEIN Deutscher ist.
>
> Beide Staaten hatten mit der ganzen Angelegenheit NICHTS zu tun.
>
> Jede andere Darstellung dient nur der Volksverwirrung!
>
>> Am 31.01.2015 um 10:27 schrieb MikeTM <mikethemechanic AT web.de>:
>>
>>> Am 30.01.2015 um 12:44 schrieb Piratos:
>>> da es das letzte Mal so super geklappt hat, sollten wir die Chance nutzen
>>> und der Öffentlichkeit Klarheit bringen, wer wie für EZB Verluste haftet
>>> oder auch nicht ;)
>> Ich freue mich darüber, dass Ihr dieses Format fortführen wollt, wundere
>> mich aber ein wenig über das Thema.
>>
>> Die Sache mit der EZB-Haftung könnte man zwar vorbereiten, aber
>> veröffentlichen würde ich es erst, wenn mal die wieder die Sau "Der
>> Steuerzahler haftet für die Griechen" durchs Mediendorf getrieben wird.
>>
>> Warum greift Ihr nicht "tages"aktuelle Themen auf und macht dazu ein
>> Interview?
>>
>> Diese Woche ist der Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung
>> erschienen. Dazu sollte man ein Interview machen.
>> Als Aufhänger wäre aus dem letzten Interview die Aussage zu der
>> Schuldenbremse und der schwarzen Null geeignet.
>>
>> Man könnte zum Beispiel erklären, dass die schwarze Null 2015 nur
>> möglich ist, da ein Aussenbeitrag (=Exportüberschuss) von über 200
>> Milliarden eingeplant ist. Auch wenn Patrik das anders sieht, könnte man
>> erwähnen, dass sich das Ausland also mal wieder mit mehr als 200
>> Milliarden bei uns verschuldet (zumindest mit Waren).
>> Man sollte vielleicht auch das Wort "Importdefizit" etablieren, um das
>> Fehlverhalten Deutschlands besser zu erläutern.
>>
>> Dannn kann man etwas zu dem Gesetz aus 1967 sagen und dass die
>> Bundesregierungen seit 15 Jahren gegen bestehendes Recht verstossen.
>>
>> Man kann erwähnen, dass kumuliert in den letzten Jahren ca. 2 Billionen
>> Importdefizit entstanden sind. Das ist schon fast eine
>> Jahreswirtschaftsleistung Deutschlands.
>>
>> Man kann erwähnen, dass es für das Ausland nur möglich ist, seine
>> "Schulden" zurückzuzahlen, wenn wir einen Importüberschuss
>> erwirtschaften. Andernfalls würde es irgendwann dazu kommen, dass diese
>> Schulden abgeschrieben werden und wir unsere schönen Produkte dem
>> Ausland geschenkt haben.
>>
>> Man kann erwähnen, dass Deutschland seit 15 Jahren deutlich unter seinen
>> Verhältnissen lebt.
>>
>> Und abschließend könnte man etwas sagen zu der aktuellen Meldung, dass
>> Deutschland mal wieder so viel Steuern einnimmt, wie nie zuvor, und dass
>> dieses halt völlig normal ist und auch so sein muss. Das Gegenteil wäre
>> eher eine Katastrophe.
>>
>> Nun ja, es gäbe also vieles zu sagen zu aktuellen Themen.
>>
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Liebe Grüße
Piratos aka. Tobias
@PiratosMuc
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Wenn Beleidigungen und Unterstellungen Argumente wären,
dann wäre die ultimative Beleidigung die Wahrheit.
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Marco Schmidt, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Piratos, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Patrik Pekrul, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Patrik Pekrul, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Piratos, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Patrik Pekrul, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Piratos, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Patrik Pekrul, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Piratos, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Patrik Pekrul, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", MikeTM, 31.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Neuer Artikel auf der Bundeswebseite "Der Steuerzahler haftet nicht für die EZB", Patrik Pekrul, 31.01.2015
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