Re: [AG-GOuFP] Vorteile eines Vollgeldsystems

[Frank Dahlendorf <frank.dahlendorf AT googlemail.com>]

Die Geschäftsbanken können Kredite vergeben, also Geld verleihen, aber kein neues Geld schöpfen. Nur die Zentralbank/Monetative kann Geld schöpfen. Das Geld auf den Girokonten ist 100% sicher. Dieses Geld kann nicht verliehen werden. Leiht ein Anleger der Bank Geld, so besteht ein gewisses Risiko, da die Bank das Geld als Kredit vergibt. Die Bank hat eine Verbindlichkeit gegenüber dem Anleger. Die Bank hat durch die Kreditvergabe eine Forderung gegenüber dem Kreditnehmer. Fallen zu viele Forderungen aus, dann besteht für den Anleger das Risiko, daß die Bank das Geld nicht mehr an ihn zurückzahlen kann. Mit der Kreditvergabe hat die Zentralbank nichts zu tun.

Am 5. April 2014 17:06 schrieb thomas <pazeterno AT web.de>:

On 05/04/14 13:44, Arne Pfeilsticker wrote:
>
>
> Am 05.04.2014 um 12:47 schrieb thomas <pazeterno AT web.de>:
>
>> Auf dem Blog ist ein Kommentar mit Link abgegeben worten
>>
>> https://soffisticated.wordpress.com/2012/10/31/vollgeldspielereien/
>>
>> bemerkenswert dieser Abschnitt:
>>
>>
>>
>> Vollgeld überträgt aber nun die Verantwortung für die Kreditvergabe auf
>> die Zentralbank.
> Hallo Thomas,
> genau das wird in einem Vollgeldsystem nicht gemacht. Die Verantwortung für die Kreditvergabe bleibt wie beim heutigen System beim Kreditgeber.
>

sie dürfen also Kredit schöpfen? dann versteh' ich nicht, was Vollgeld
sein soll. Wenn die Zentralbank alle Guthaben garantiert, welche
Verantwortung bleibt dann bei der GB?

Oder anders gefragt, wer schützt die Zentralbank vor der Vergaben von
Krediten, die von vornherein faul sind?

>
>> Die Frage wäre, ob diese Verantwortung überhaupt
>> dorthin gehört. Denn salopp gesagt ist die Funktion einer Zentralbank
>> die: die Erzeugung von einheitlichen Bonitätsstandards für alle an sie
>> angeschlossenen Geschäftsbanken.
>>
>> Diese Aufgabenstellung kollidiert natürlich mit der landläufigen
>> Interpretation der Aufgaben einer Zentralbank. Doch das ist ein
>> Mißverständnis. Eine Zentralbank ist nicht für die Steuerung der
>> Inflation da (geschweige denn NGDP), weil sie innerhalb ihres eigenen
>> Aufgabenspektrums die Entscheidungen, welche dann mittelbar zu einer
>> Steigerung der unternehmerischen Kosten und mithin der Steigerung der
>> Verkaufspreise führen würden, überhaupt nicht treffen kann und in einer
>> liberalen Ökonomie auch nicht treffen soll.
>
> Falsche Annahmen über das Vollgeldsystem führen zu falschen Schlussfolgerungen.
>
>> Insofern ist die Erwartung,
>> daß eine Zentralbank eine Steuerung des Preisniveaus beeinflussen könne,
>> auf eine von ihr unmöglich zu erfüllende Aufgabe gerichtet. (Sobald man
>> das einmal kapiert hat, fragt man sich, warum man an solche
>> schöngeistigen Konzepte wie “Umlaufgeschwindigkeiten” jemals geglaubt
>> hat. Umlaufgeschwindigkeiten gehören auf den Rummel, nicht in die Ökonomie!)
>
> Natürlich kann man eine Kennzahl Umlaufgeschwindigkeit = Summe der Zahlungen / Geldmenge bilden. Der Fehler liegt nur darin, die Umlaufgeschwindigkeit als eine Konstante zu betrachten.
>
> Viele Grüße
> Aren
>
>>
>>
>>
>> On 05/04/14 07:31, Rudi wrote:
>>> Hallo,
>>>
>>> ich würde gerne von den Vollgeld-Befürwortern wissen, wo sie die
>>> Vorteile bei Einführung eines Vollgeldsystems sehen für
>>>
>>> a) die Volkswirtschaft
>>> b) den Staat
>>> c) den Bürger
>>> d) den nichtfanziellen Unternehmen
>>> e) den finanziellen Unternehmen
>>>
>>> Vielleicht kann ich dann verstehen, warum sich nicht um mMn wichtigere
>>> Dinge gekümmert wird.
>>>
>>
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