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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - 319

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - 319


Chronologisch Thread 
  • From: Frank Dahlendorf <frank.dahlendorf AT googlemail.com>
  • To: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - 319
  • Date: Mon, 13 Jan 2014 22:31:18 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Die zunehmende Ungleichverteilung der Einkommen ist auch eine wichtige Krisenursache.
Prof. Dr. Heinz-Josef Bontrup
hat den Zusammenhang gut analysiert.

Prof. Dr. Heinz-Josef Bontrup - Auswüchse des Finanzkapitalismus

http://www.youtube.com/watch?v=ZP-Miema-mA




Am 13. Januar 2014 21:51 schrieb Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>:
Ich denke, das ist nur die notwendige Bedingung. Die hinreichende Bedingung ist die zunehmende Ungleichverteilung.

Wenn alle gleichmäßig am wachsenden Kreditbestand partizipieren, kann die Summe theoretisch ausgedehnt werden, bis der Arzt kommt. Die daraus entstehenden Ansprüche gleichen sich auf konsolidierter Ebene aus, oder das Zahlungsmittel wertet gleichmäßig ab - auf die reale Produktion und deren Verteilung hat dies keinen Einfluss.

Das System kippt erst dann, wenn das aus des Kreditexpansion entstehende Geldvermögen ungleich verteilt wird; dann graben nämliche wenige den meisten das Wasser ab und schließlich kommt es zu einer realwirtschaftlichen Krise, weil die Nachfrage einbricht. Ich hatte das mit einem Pokertournier verglichen: Das Spiel endet spätestens dann, wenn einer alles bekommen hat. Siehe: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaUngleichverteilung

Es liegt nun aber in der Natur des Menschen, dass er jeder zunächst an sich denkt; gibt also einer kleinen Gruppe, die Möglichkeit, die Kreditexpansion zu kontrollieren, dann werden sie es in ihrem Sinne tun: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaUngleichverteilung2

Was bei von Mises wie Zufall klingt "früher... oder später..." ist de facto ein gesteuerter Prozess: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaUngleichverteilung4

Die Kreditexpansion hört nicht "irgendwann" auf, sondern präzise dann, wenn diejenigen, die darüber entscheiden können, entsprechend entscheiden - das kann früher oder später sei, je nach (deren) Bedarf.

Es gibt drei grundsätzliche Lösungsansätze:

1. Kreditexpansion verhindern - bedeutet, das Kind mit dem Bade auszuschütten, weil dies auch für reales Wachstum hinderlich ist
2. Geldvermögen gleichmäßig verteilen - geht theoretisch, hat aber den Nachteil, dass viele vom Scheinwachstum des Geldvermögens geblendet werden und die Realwirtschaft darüber vernachlässigen
3. Kreditexpansion an realwirtschaftliche Vorgänge koppeln - man vermeidet die Nachteile aus 1. und 2. Die Frage ist wie man das macht

Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

1. Privilegierung von Krediten für realwirtschaftliche Zwecke bspw. durch niedrigere EK-Quoten
2. Verteuerung reiner Geldanlagen, bspw. durch eine Geldvermögenssteuer: https://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2013.1/Antragsportal/WP072
3. Kreditlenkung durch ein demokratisches Gremium, mit entsprechendem Auftrag an die jeweiligen Institute, bspw. Kreditanstalt für Wiederaufbau, Volks-und Raiffeisenbanken, Sparkassen, etc.

Man kann sogar alles auf einmal machen!

4. Etwas fundamentaler Ansatz: Tatsächlich jedes Geldgeschäft KONKRET an ein realwirtschaftliches koppeln: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Freikarten

Die einzige PHRASE, die dem entgegnet werden kann ist: Unsinn, "die Märkte" können es besser, wer soll denn sonst entscheiden, was richtig ist? Alles Sozialismus...

Einigen reicht diese Phrase schon als "Argument"...

Fakt ist: Die Finanzkrise hat gezeigt, dass "die Märkte" es keineswegs besser können. Und die Nachgeburt dieser Krise bringt immer mehr ans Licht, dass "die Märkte" nichts weiter als ein korruptes System sind, das von egomanen Soziopathen betrieben wird. "Die Märkte" sind nicht "der Markt" - und letzteren gibt es nicht, weil es ihn in der realen Welt nicht geben kann.

Letztlich geht es weniger darum WIE VIEL Kredit vergeben wird, sondern WOFÜR!

Geld ist letztlich nichts weiter als ein Mittel, um wirtschaftliche Aktivität zu induzieren - und am Ende ist entscheidend, für welche wirtschaftlichen Aktivitäten, die begrenzt vorhandenen realen Ressourcen eingesetzt werden. 

Ob das gewinnmaximierende zwangsläufig mit dem sozial, sprich demokratisch ermittelten, Wünschenswerten immer zusammenfällt, hielte ich für ganz großen Zufall. Die Grundannahme der Ökonomie, dass das Gewinnmaximierende immer die Wohlfahrt maximiert, ist wohl eher ein Glaubensbekenntnis, dass nur zutrifft, wenn der der "vollkommene Markt" vorliegt. Das bedeutet also logisch zwingend, dass dieses NICHT der Fall ist, wenn der Markt unvollkommen ist - und das ist er zwangsläufig. Ebenso zwangsläufig braucht es also ein Korrektiv, und zwar ein demokratisches!








Am 13.01.2014 um 18:22 schrieb Frank Dahlendorf:


Die Krisenursache ist seit 100 Jahren bekannt.

„Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch Kreditexpansion zu vermeiden. Die Frage ist nur ob die Krise früher durch freiwillige Aufgabe der Kreditexpansion kommen soll, oder später zusammen mit einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems kommen soll...

...Durch Kunstgriffe der Bank- und Währungspolitik kann man nur vorübergehende Scheinbesserung erzielen, die dann zu umso schwererer Katastrophe führen muss. Denn der Schaden, der durch Anwendung solcher Mittel dem Volkswohlstand zugefügt wird, ist umso größer, je länger es gelungen ist, die Scheinblüte durch Schaffung zusätzlicher Kredite vorzutäuschen."

Ludwig von Mises, 1912




Am 13. Januar 2014 17:54 schrieb Amos comenius <comenius2000 AT gmail.com>:
Am 13.01.2014 13:38, schrieb tobego:
...

Jetzt ist alles da, inkl.
: (Neu-)Definition von Geld, seines Bezugs-Wertes und seiner Stabilität-Formulierung, Geldkreislauf, Mehrwert-Einordnung, Finanzierungsformen, Erörterung der Begrenzungen "alternativer" Geldkonzepte, Kapitalismus der 3.Phase, zur Basisfindung eine gesellschaftliche und psychologische Rekapitulation, demokratische, globale und internationale Fragestellungen, Fragen zur Anwendung und Umsetzung, Glossar über alte und "neue" Wirtschafts- und Finanzdefinitionen.
Der Titel ist: "319 - ein inkorrumpierbares Finanzssytem".
Die Diskussion <ich gegen Papier> war einsam und ich freue mich, Euch jetzt alle beteiligen zu können.

#Grillmeifyoucan

Aber lest erst mal, damit ihr wisst, was ihr grillen wollt*

*vielleicht gibt es nämlich danach gar nichts zu grillen mehr.-)

Da du also nichts geringeres als die Formel zur Rettung des globalen Finanzwesens und damit der ganzen Welt entdeckt hast, wirst du sicher den Nobelpreis kriegen und reich und berühmt und hoch geehrt werden. Da könntest du uns doch mal ein wenig teilhaben lassen und uns wenigstens mal die Grundgedanken deiner Neuentwicklung kostenfrei zur Verfügung stellen.

Ahoi,
Comenius



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