Re: [AG-GOuFP] Der Marx-Engels-Schwindel

["Andreas Tittert" <PiratOrangeScarf AT gmx.de>]

Salve Rudi,

 

Ich habe selbst stundenlang mit Marxisten, Trotzkisten und ähnlich gelagerten linken Intelektuellen und solchen, die sich dafür halten, darüber diskutiert. Die langen Ausführungen beschreiben zwar durchaus reale Probleme, aber die Kritik, dass es verschwurbelt und umständlich formuliert ist und wenig handfeste Antworten liefert, ist richtig. Ich ging immer aus diesen Diskussionen mit dem starken Gefühl, dass die Leute da wohl recht haben, aber es gleichzeitig nicht geschafft haben mich zu überzeugen. Das ist schade, weil kein brauchbares Ergebnis dabei rauskommt (merkt man ja an der politischen Bedeutungslosigkeit der sozialistischen Initiativen SAV und wie sie sonst noch alle heißen).

 

Das Gefühl, das Kapital nicht verstanden zu haben kenne ich. Der Verdacht, dass es eine unfruchtbare Lektüre für die meisten Menschen ist, erhärtet sich auch bei mir immer mehr. Mein Fazit: Machtanalytische (z.B. Chomsky) und psychologische Betrachtungen (auf Basis von Adler und Jung) bringen da deutlich mehr. Wenn man sich die Mechanismen mal ganz trocken und unemotional anschaut, die unserer Gesellschaftsordnung, dem Kapitalismus und unserer "Demokratie" zu grunde liegen, dann kommt man schnell darauf, dass vereinfachende Weltanschauungen für die meisten Menschen bequemer sind, als sich mit den wirklichen Mechanismen und Ursachen der UN-FAIR-TEILUNG von Geld- und Produktivkapital zu beschäftigen. Das müsste irgenwie näher ans Bildzeitungsniveau gebracht werden ohne zu viel Wichtiges zu streichen. Den ersten Satz in der Kritik würde ich mal als Herausforderung ansehen. Ich schicke den mal meinen Freunden und schaue, ob wer den Handschuh aufhebt.

 

Vale,

Michael (OrangeScarf, AMT und @OrangePirat)

- Der Präsident der Galaxis besitzt nämlich keine Macht, sondern soll von ihr ablenken. [per Anhalter durch die Galaxis] -

 

 

Gesendet: Sonntag, 15. Dezember 2013 um 17:01 Uhr
Von: Rudi <piratrudi AT gmx.de>
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [AG-GOuFP] Der Marx-Engels-Schwindel

Moin,

ich lese gerade den Text von Wolfgang Wldner über den Marxismus:
http://www.wolfgang-waldner.com/der-marx-engels-schwindel/

Zitat:
"Falls im „Kapital“ von Marx auch nur ein einziger wichtiger Gedanke
enthalten gewesen sein sollte, dann hätte nach so langer Zeit auch
irgend ein Marxist diesen wichtigen Gedanken gefunden und in wenigen
Sätzen erklärt haben müssen. Offensichtlich ist dies nicht der Fall. Es
ist vermutlich jedem Leser so ergangen: Man findet eine unbrauchbare
Theorie über den Arbeitswert von Waren auf kapitalistischen Märkten, die
sich wenig mit der Realität in Einklang bringen lässt. Vor allem bietet
sie keine Antwort auf irgendeine der vielen wirklich wichtigen Fragen.
Bestenfalls ist das „Kapital“ also eine Zeitverschwendung, eine
umständliche Erklärung der Ausbeutung der Arbeiter mit einer langatmigen
Arbeitswerttheorie. Die meisten Leser geben allerdings nicht zu, dass
sie mit Marx nichts anfangen konnten, sondern versichern ihren Freunden
und Genossen, wie sehr seine tiefen Erkenntnisse sie bereichert hätten,
weil sie fürchten, andernfalls für so dumm gehalten zu werden, dass sie
Marx nur nicht verstanden hätten."

Kommentare?

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Gruß
Rudi

"Wir werden alle reicher. Auch die Armen. Die werden zahlreicher."

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