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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Buschbeck - Abschreibungen?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Buschbeck - Abschreibungen?


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Wischer <listemail2 AT gmx.de>
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Buschbeck - Abschreibungen?
  • Date: Fri, 13 Dec 2013 19:02:45 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 13.12.2013 um 15:28 schrieb Wischer <listemail2 AT gmx.de>:

Nun hat das Unternehmen aber noch eine planmäßige Abschreibungen von 200.000€ vorgenommen. Diese zusätzlich Aufwendung verringert den ausschüttbaren Gewinn auf 250.000€. D.h. nach der Ausschüttung verbleiben dem Unternehmen 200.000€ auf dem Konto. Es hat an Liquidität gewonnen.

Genau das meint CF=G+D

Ist aber nur scheinrichtig, weil das extrem verkürzt ist und in die Irre leitet.

Was uns Buschbeck vermutlich sagen will, ist, dass die zunehmende Eigenfinanzierung der Unternehmen den Bedarf an Verschuldung für Neu- oder Reinvestitionen vermindert.

Das stimmt sogar - und deshalb muss der Staat oder das Ausland als "Ersatzschuldner" ran.

Die Abschreibungen bleiben sozusagen als Liquidität im Unternehmen und stehen für Investitionen zu Verfügung. Dies ist wahrscheinlich ein Grund, warum Unternehmen in diesem fortgeschrittenen Kapitalismus zu Nettosparern werden können.

Und das ist eben Quatsch. Wenn ein Unternehmen seine Aktiva voll abgeschrieben hätte, wäre der Cash Flow immer noch Einzahlungen-Auszahlungen.

Auch stimmt es nicht, dass Abschreibungen die Auschüttungen verringern; es gibt genug Unternehmen, die nie ausschütten; Abschreibungen hin oder her.

Wenn man das Sachvermögen zerstört (z.B. durch Krieg), fehlt danach die Eigenfinanzierung der Unternehmen und der hohe Investitionsbedarf führt zu einer Neuverschuldung (positiven Nettoinvestition) bei den Unternehmen. Wirtschaftswunder incomming! ;)

Man kann Finanzierungsbedarf auch eleganter durch höhere Löhne und/oder höhere Steuern erzeugen - vielleicht die bessere Methode.

Natürlich hat Patrik recht, dass Abschreibungen nicht direkt Geld in die Kasse bringen. Dies ist mit "Finanzierung" aber auch nicht gemeint. https://de.wikipedia.org/wiki/Finanzierung


Doch, genau DAS meint es:

"Die Finanzierung ... umfasst alle betrieblichen Prozesse zur Bereitstellung und Rückzahlung der finanziellen Mittel, die für Investitionen benötigt werden. "

In a nutshell:

Investieren: Geld raus
Finanzieren: Geld rein

Zum Finanzieren gibt es faktisch nur zwei Möglichkeiten:

1. Geld verdienen
2. Geld leihen

Alles andere ist Buchhaltergedöns.

Die bessere Formulierung wäre: "Abschreibungen senken u.U. den Finanzierungsbedarf."

Da würde ich mitgehen, aber 

"Abschreibungen finanzieren Investitionen"

ist eine Verballhornung der tatsächlichen Umstände.



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