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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Buschbeck - Abschreibungen?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Buschbeck - Abschreibungen?


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Thomas Weiß <Weiss-Tom AT gmx.de>
  • Cc: ag Geldordnung <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Buschbeck - Abschreibungen?
  • Date: Thu, 12 Dec 2013 20:24:24 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Thomas,

das ganze ist grandioser Unsinn und nur zu verstehen, wenn man sich in die Gedankenwelt von Buchhaltern begibt, denen der Bezug zur Realität abhanden gekommen ist.

Ich will kurz skizzieren, wie man zu einer solchen Aussage kommt:

1. Gewinn kann zur Finanzierung verwendet werden, sog.Selbstfinanzierung
2. Gewinn (G) ist Umsatz (U) - Kosten (K)
3. Kosten bestehen aus Ausgaben (A) + Abschreibungen (D)
4. Folglich gilt: G = U - K = U - (A +D) = U - A - D

So weit, so gut. Und damit kommt der Bäcker auch noch klar.

Jetzt begeben wir uns in die magische Welt der Buchhaltung:

1. Finanzieren bedeutet (Finanz-)Mittel zu besorgen, um damit Ausgaben zu tätigen (also Cash Flow rein)
2. Wenn ein Unternehmen solide "finanziert" ist, ist Cash Flow rein > Cash Flow raus
3. Was ist denn nun aber "Cash Flow raus"? Nun alle Kosten abzgl. der Abschreibungen also K-D
4. Und was ist "Cash Flow rein"? Na klar der Umsatz - den Ausgaben, also U-A (wenn U>A)

Wenn ein Unternehmen solide finanziert ist, muss also gelten:

U-A >= K-D

Und jetzt folgt (Trommelwirbel):

U-A+D >= K

Also tragen die Abschreibungen zur Finanzierung der Kosten bei…..

Man kann es auch so ausdrücken:

U-K+D >= A bzw. G + D >= A

Also der Gewinn zzgl. der Abschreibungen, decken die Ausgaben. 

Das ganze ist eine Schnipp-Schnapp Näherungsrechnung um den Cash Flow zu berechnen, also

CF = G + D

Gewinn ist ja das, was übrig bleibt, wenn ich vom Umsatz alle Kosten abziehe; wenn ich dann die nicht zahlungswirksamen wieder addiere, ergibt sich, was an Geld reingeflossen ist.

Das ist zwar nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig - und dass Abschreibungen etwas finanzieren würden ist nur eines: Mumpitz!

Wenn ich Strom für 1.000€ bezahlen muss, hilft es wenig, dass im selben Zeitraum mein Auto um 1.000€ abgeschrieben wird.








Am 11. Dezember 2013 10:08 schrieb Thomas Weiß <Weiss-Tom AT gmx.de>:
Habe mir soeben die Diskussion mit Buschbeck nochmal zu Gemüte geführt, und einen Punkt gefunden, der mir partout nicht eingeht:

Er sagt (sogar zweimal), dass die Unternehmen keinen Kreditbedarf mehr haben, weil sie sich aus Abschreibungen finanzieren.

Kann mir jemand mal helfen, wie das funktionieren soll? Abschreibungen sind doch ein Verlust für ein Unternehmen.


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